MAK
Nr. 18 
Internationale Sa rn mler-Zeitung. 
Seite 283 
zählen Durante und Gasparini. Pasquini schrieb zehn Opern 
und acht Oratorien; von seinen Instrumentalwerken sind er 
halten Tokkaten und Suiten für Klavier, zusammen mit solchen 
big. 4. Pasquini (Revers). 
von Po g 1 i e 11 i und K e r 11 in einem Londoner und in einem 
Amsterdamer Druck, ferner Klaviersonaten (autograph) in der 
Berliner. Königlichen Bibliothek. Der Avers (big. 3) zeigt das 
Brustbild Pasquinis, der Revers (Fig. 4) Pasquini am Schreib 
tische. 
(Neuerwerbungen des Berliner M ii n z- 
k a b i n e 11 s.) Das Berliner Münzkabinett konnte soeben seine 
Sammlungen durch wertvolle Geschenke und Ankäufe be 
reichern. So schenkte Geheimrat Bode eine Bleimedaille auf 
Papst Innoncenz VIII. und überwies ein Unikum, einen Solidus 
des byzantinischen Kaisers Romanus I. mit seinen Söhnen 
Constantinus und Christoph, ferner Bronzemedaillons des Com- 
modus und Constans sowie acht andere antike Gold-, Silber 
und Kupfermünzen. Der Direktor des Alten Museums, Doktor 
W i e g a n d, schenkte ein kleinasiatisches Silberstück des 
Claudius, Dr. E b e r t eine Anzahl von Kupfermünzen aus Olbia 
in der Krim. Die Deutsche Orient-Gesellschaft stiftete 
24 Dinare der Zengiden und Hulaguiden. Auch eine Anzahl von 
Ankäufen wurde gemacht. So erwarb das Kabinett Silber 
münzen voii Laos und Fensernia, eine Kupfermünze der bisher 
fehlenden Stadt Eurymenea, seltene Silbermünzen de3 
Augustus, Pcscennius Niger und Valentinianus II., sechs Qui 
näre und Sesterzen der römischen Republik, vier Qui 
näre der Kaiserzeit, einige schöne Groß- und Mittelbronzen des 
1. und 2. Jahrhunderts, 29 byzantinische Goldmünzen, ein 
großes Goldmedaillon und einen zehnfachen Aureus des Dio- 
cletian. 
(M ii n z e n f u n d.) Aus Pilsen wird uns gemeldet: 
Bei den Demolierungsarbeiten eines Hauses auf dem Ring 
platze wurden über 700 Stück alte türkische, italienische und 
niederländische Goldmünzen gefunden, die einen bloßen Gold 
wert von mehr als 20.000 Kronen repräsentieren. Der numis 
matische Wert der Münzen ist bedeutend höher. 
(Münzprägungen preußischer Könige in 
Neuchätel.) Man berichtet uns aus Genf: ln der Jahres 
versammlung der Schweizerischen Numismatischen Gesell 
schaft, welche kürzlich im Schlosse von Chillon bei Mon 
treux abgehalten wurde, brachte der Präsident der Gesell 
schaft, Dr. Eugen Detnolc aus Genf, u. a. eine interessante 
Studie des verstorbenen Numismatikers William Wavre zur 
Verlesung, welche über die Münzprägungen der preußischen 
Könige Friedrich I. und Friedrich Wilhelm I. irn 
Fürstentum Neuchätel handelte. Eine erste Emission fand 
danach 1712—1713 statt. Friedrich I. wollte damit seine von 
Frankreich und den benachbarten katholischen Kantonen 
stark angefochtene Souveränität befestigen. Einige Jahre 
später suchte der Staatsrat von Neuchätel beim Könige um 
die Genehmigung nach, eine zweite Emission vornehmen zu 
dürfen. Man wollte damit das Fürstentum von den schlechten 
Münzen befreien, die von den Nachbarstaaten in Umlauf ge 
setzt wurden. König Friedrich Wilhelm war nicht der An 
sicht und widersetzte sich mehrere Jahre diesem Projekte, 
dem er endlich doch zustimmen mußte. Indessen hat er vor 
her die Höhe der Emission, so viel er konnte, reduziert, auch 
ersuchte er unaufhörlich den Rat, sich in Bern und Genf einen 
gangbaren Kurs zu sichern, der dort den neuen Münzen Vor 
behalten sein sollte. Der Staatsrat von Neuchätel verabsäumte, 
diesem Aufträge des Königs nachzukommen. Die beabsichtigte 
Emission sollte von den Genfern Patry und Sohn zur Aus 
führung gebracht werden. Diese hatten die Behörden der 
Stadt nicht um die Erteilung der Genehmigung ersucht, nach 
Neuchätel gehen zu dürfen, um für einen fremden Souverän 
zu arbeiten. Als dem Genfer Rat die Absichten der Neuen 
burger Regierung bekannt wurden, war er äußerst be 
unruhigt. Einmal nämlich mußte die geplante Emission einer 
Münze, die dem Genfer 21 Solstiick gleich, ja sogar ein wenig 
besser als dieses war und deren Absatz zum Teil in Genf 
erfolgen würde, der Münze dieser Stadt einen ernsten Nach 
teil bereiten. Andererseits durfte man den König von Preußen, 
der Protestant und ein Freund mehrerer Schweizer Kantone 
war, nicht vor den Kopf stoßen. Endlich entschied sich der Rat 
der Zweihundert, entschlossen, das Recht der Souveränität 
auch seinerseits zu wahren, für eine radikale Maßregel, die 
darin bestand, daß in Zukunft in Genf die Zirkulation der 
Stücke irn Werte von 21 Sol und darunter, welche in fremden 
Münzen hergestellt würden, einfach untersagt werden sollte. 
Da die vom Fürstentum Neuchätel geplante Emission haupt 
sächlich in Genf abgesetzt werden sollte, so wurde durch den 
Erlaß des Rats der Zweihundert natürlich der König von 
Preußen betroffen. Er trug das den Genfern jedoch nicht nach 
und war weit davon entfernt, die gereizte Stimmung zu 
teilen, die in Neuchätel die rigorose Maßregel der Genfer her 
vorgerufen hatte. 
(Das Ende des Fünfschillingssi ii c k e s.) 
Das englische Fünfschillingstück, die alte Krone, wird aus 
dem Verkehr gezogen. Die Londoner Münze wird von nun 
an dieses Geldstück, das im Jahre 1551 unter Eduard II. 
in Umlauf gesetzt wurde, nicht mehr ausprägen. Das Geld 
stück war zu schwer und zu unhandlich geworden. Unter dem 
unglücklichen Karl I. war die Krone das beliebteste Geld 
stück. Fünf solcher Kronen wurden mit dem bekannten Ver 
sprechen Karl I. als Inschrift ausgeprägt, »die protestantische 
Religion, die Freiheiten der Untertanen uni die Rechte des 
Parlamentes zu schützen«. Eine andere von Numismatikern 
geschätzte Prägung ist die sogenannte Lima- Krone, die aus 
dem bei der Eroberung von. Lima erbeuteten Silber unter 
Georg II. gemünzt wurde. 
Philatelie. 
(Neuheiten.) An Neuheiten werden gemeldet: 
Dänemark. Als Ergänzung der Ausgabe 1904/05 
(Zifferzeichnung) bezw. als Ersatz für die bisherige 5 Oerc 
mit Kopfzeichnung sahen wir die 5 Oere; ferner kurz vor Re 
daktionsschluß die zwei weiteren Werte. 
Bfm. 5 Oere grün 
10 » karmin 
20 » d’blau 
(Zifferzeichnung von 1904/05), gez. 12*/i. 
Datia (engl. Duttia). Der kleinste Wert der Ausgabe 
1899/1906 ist laut »E. W. St. N.« nunmehr gezähnt zur Aus 
gabe gelangt, bisher durchstochen oder geschnitten. 
Bfm. % Anna rot gez. 12%. 
D e u t s ch - S Ü d w e s ta f r i k a. Satz 1906/12 erfährt 
weitere Ergänzung. 
Bfm. 1 Mark rot, gez. 14 : 14%, WZ. Rauten.
	        
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