Nr. 2
Internationale Sainmler-Zeitun g.
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Viele recht gute Bilder habe ich nicht einmal genannt
(so ein vorzügliches, voll signiertes Stahlbild von D.
Wyntrack). Ich wollte, wie eingangs schon bemerkt,
nur ein allgemeines Bild dieser reichhaltigen, rund fünfzig
gute niederländische Werke enthaltenden Sammlung geben.
Freilich, um solche Kollektionen zusammenzubekommen,
genügt es nicht, auf Auktionen und bei Kunsthändlern das
erstbeste, sich bietende zu kaufen. Man muß sich in den
Geist der Zeit vertiefen, muß den Quellen nachgehen,
muß außer den Geldopfern auch Zeit verwenden. Es ist
ein erfreulicher Beweis für die Höhe der Wiener Kunst
kultur, daß solche Sammlungen in unserer Zeit entstehen
oder, besser gesagt, ausreifen können.
Verkauf der Galerie Weber.
Das Kunstauktionshaus Rudolf L e p k c in Berlin,
in dessen neuen Räumen in der Potsdamerstraße 122
demnächst die Kunstschätze der Galerie Webe r unter
den Hammer kommen, hat soeben den Katalog der
Sammlung veröffentlicht. Wiederum handelt es sich urn
ein monumentales, mit reichstem Bildschmuck ausge-
d e r hat eine Vorrede beigesteuert, die wir in folgen
dem wiedergeben. Sie enthält nicht nur eine Charakte
ristik des Katalogcs, sondern verweilt noch einmal in
liebendem Gedenken bei dem ausgezeichneten Manne,
dessen Sammlerfleiß und feinsinniges Verständnis eine
Privatgalerie entstehen ließ, die in Deutschland ihres-
Fig. 1. Mainardi. Maria mit dem Kinde.
stattetes Prachtwerk, das dadurch einen besonderen
Wert enthält, daß es im Grunde weiter nichts ist als
die Neuauflage eines von dem Sammler selbst ange
regten, streng wissenschaftlichen Werkes eines unserer
ersten Fachgelehrten, des Direktors der königlichen Ge
mäldegalerie in Dresden, Geheimen Rates Prof. Dr. Karl
Woermann. Der Direktor Dr. Max J. F r i e d 1 ä n-
gleichen nicht hatte, und deren Teile sich jetzt leider in
alle Winde zerstreuen sollen.
Dr. Max J. Friedländer schreibt: Der Hamburger
Großkaufmann und Patrizier Eduard F. Weber war
wirklich ein Sammler, wie eng man den Begriff auch
begrenzen, wie tief man nach den Motiven graben mag.
Er sammelte Gemälde und antike Münzen. Als eine