MAK
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Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 22 
Norden die Tapisserien), einer naiv unbedenklichen 
Fabulierkunst Gelegenheit boten und viel Merkwürdiges 
über den »Geist der Zeit«, namentlich über das Verhält 
nis des 15. Jahrhunderts zur Antike aussagen. Geber 
Jacopo Sellajo mag man im XX. Bande des Jahr 
buches der preußischen Kunstsammlungen nachlesen, wo 
Mackowsky den Grund zur Kenntnis dieses Florentiners 
gelegt hat. Unser Cassonestück, das zu Jacopos besten 
Leistungen gehört, kannte Mackowsky nicht. 
Mehrere Gemälde und einige Skulpturen aus der 
Lippmannschen Sammlung waren 1898 auf der Aus 
stellung im Akademiegebäude zu sehen, und sind in dem 
Werke über diese Ausstellung, das bei G. Grote er 
schienen ist, besprochen. L. Kämmerer hat über die 
deutsche Plastik geschrieben, ich habe einiges über 
die deutschen und niederländischen Bilder gesagt. 
Elf Holzskulpturen aus Lippmanns Besitz wurden 
1904 publiziert in einer Mappe mit dem Titel: 
»Deutsche und niederländische liolzbild werke irn 
Berliner Privatbesitz« (Hiersemann, Leipzig). Von der 
»hl. Magdalena«, die ausgestellt war, spricht K ärn merer 
mit viel Wärme und meint sie nicht nur als allgemein 
niederländisch, sondern im Engeren als holländisch 
bestimmen zu können. Den »hl. Stephan« erklärt er für 
gewiß fränkisch und scheint die charakteristischen Merk 
male der Kunst Biemenschneiders zu erkennen. 
Kunstauktionen in Leipzig. 
Bei C'. G. B o e r n e r in Leipzig gelangen Ende No 
vember drei wertvolle Sammlungen zur Versteigerung. Zunächst 
die Sammlung von Handzeichnungen deutscher Meister des 
19. Jahrhunderts des Berliner Großindustriellen Alexander 
Flinsch, der ein Freund Ludwig Richters und seines 
erste Schnee«, das in Sepia und leicht getönten Farben an 
mutig ausgefiihrt ist. Eine Abteilung Moritz v. Schwin d, 
die der Katalog enthält, stammt aus dem Nachlaß des Schwind- 
Schülers Prof. Julius Naue in München und enthält nebst 
einer Fülle von köstlichen Zeichnungen und Aquarellen drei 
Fig. 3. Ludwig Richter, Der erste Schnee. 
Kieises war, und die kostbarsten Schätze dieses Meisters zu- ! große Origin.ilkartons zum »Sängerkrieg auf der Wartburg« 
sarrmiengetragen hat. Wir finden von Ludwig Richter allein i und zum »Vater Rhein«. Eine C h o d o w i e c k i - Sammlung 
67 Nummern, daruntei zirka 40 Aquarelle, und zwar die besten ; aus Hamburger Privatbesitz, beginnend mit einer großen 
und bekanntesten, die seinerzeit auf der Jahrhundertäusstel- Korrespondenz von und an Cliodowiecki, schließt sich 
iung die Blicke der Kenner entzückten. Unsere Abbildung j an. Unter den übrigen Zeichnungen und Aquarellen des 
(Fig. 3) zeigt ein prächtiges, lebendig erfaßtes Kinderbild »Der ! 19. Jahrhunderts aus Flinsch’ Besitz seien folgende Namen
	        
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