Nr. 22
Internationale Sammler-Zeitung.
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darstellt. Die Gruppe zeigt den Maler Andreas Ludwig
Krüge r, des Künstlers Sohn Wilhelm, seinen Schwiegersohn,
den Prediger P a p i n, und den Künstler selbst zu Pferde.
Die Sammlung ist reich an prachtvollen frühem Abdrücken
von Rembrandt und van Dyck, von Raffael treffen wir
big. 10. Zarin Alexandra mit ihren Töchtern.
unter anderem die vollständige Hauptfolge der Geschichte von
Amor und Psyche nach Apuleius und die Folge der Loggien im
Vatikan. Michelangelos Werk ist fast komplett in zum Teil
vorzüglichen Abdrücken vorhanden.
Berolinensia-Sammlern bietet sich eine besonders er
giebige Ausbeute. Von den vielen Ansichten heben wir ein
Panorama von Berlin vom königlichen Schloß aus mit reiz
vollem Blick auf den Lustgarten und die Straße Unter den
Linden, um 1840, hervor. (Fig. 7.) F. v. Laer hat die Ansicht
auf Chinapapier lithographiert, ln einem Zyklus sind Ber
liner Redensarten illustriert. Fig. 8 zeigt eine Frau
beim Metzgerladen. Die Forderung der Käuferin erhellt aus
dem Antworttext, der, wie folgt, lautet: »Wenn ick oder mein
Mann die Kälber allene besorgten, dann machten wir se aus
lauter Niere, so aberst seynd sie nicht anders.« Die Litho
graphie ist von D ö r b e c k.
Von derselben Künstlerhand rühren auch die »Berliner
Hökerinnen« (Fig. 9) her. Das Blatt bildete das Titelbild zu
Heft II, Jahrgang 1833, von »Berlin, wie es ist und — trinkt«
von Ad. Brennglas (Glasbrenner).
Der Spezialabteilung »Rußland« gehört das Blatt (Fig. 10)
an, das die Zarin Alexandra Feodorowna. die Ge
mahlin Nikolaus I., mit ihren drei Töchtern, den Groß
fürstinnen Marie, Olga und Alexandra, vereint. Die
vier Brustbilder sind nach einem Gemälde von Franz Krüger
von Loeillot de Mars lithographiert.
Fig. 11. Heidelberger Studenten
In der Abteilung »Studentica« stoßen wir auf manche
interessante Darstellung. Von größter Seltenheit ist die frühe
Lithographie (Fig. 11), die den Moment verewigt, da die
Heidelberger Studenten den Rhein bei Ketsch am 14. August
1828 passieren. Der Künstler ist unbekannt.
Chronik.
Bibliophilie.
(Die Hoesche Biichersaramlun g.) Am 11. d. M.
begann in N e w.y o r k die Auktion des vierten und letzten
Teiles der berühmten H o e sehen Büchersammlung. Die vor
angegangenen drei Teile brachten 1,669.000 Dollars, bei
weitem der höchste Betrag, der je bei einer Bücherauktion
erzielt wurde und erheblich mehr als bei den vier größten
bisherigen Bücherauktionen, den Sammlungen Heber, Sun
derland, Beckford und Ashburham, zusammen er
reicht wurde. Die Auktion dauert bis zum 22. d. M.
(Versteigerung der Bibliothek L a n n a.) Mit
der kunstwissenschaftlichen Bibliothek ist der letzte Teil der
großartigen Sammlungen des verstorbenen Freiherrn Adalbert
v. Lanna (Prag) versteigert worden. Bei der Auktion, die
wie die meisten früheren Lannas von Rudolf L e p k e durch
geführt wurde, sind im allgemeinen gute Preise erreicht
worden. So zahlte man für Nr. 21. Jac. Alt, Donauland
schaften Mk. 71, Nr. 44. Anzeiger des Germanischen National-
museums, Jahrg. 1884—1907 Mk. 60, Nr. 89. Bau- und Denk
mäler von Westfalen Mk. 205, Nr. 123. A 11k. deutsche Bio
graphie, 55 Bde. Mk. 400, Nr. 138. Flieg. Blätter, Jahrg. 1844
bis 1906 Mk. 125, Nr. 141. Bock, üesch. der liturg. Gewänder
d. Mittelalters Mk. 62, Nr. 165. Bourcard, A travers cinq siecles
de gravures Mk. 64, Nr. 174. B r o c, La faience Mk. 50,
Nr. 211. Burgmaier, Images et saints et saintes iss.
de la fam. de l’emp. Maximil. I. Mk. 70. Nr. 213. Butsch,
Bücherornamentik Mk. 71, Nr. 214 a. Chalkogr. Ges., Veröffent
lichungen der J. 1887—97 Mk. 420, Nr. 234. Catalogue illustr.
of a Collection European Enamels Mk. 110, Nr. 236 a. de
Ca us, Ilortus patatinus Heidelbergae. Frankfurt 1620 Mk. 315.
Nr. 240. The Keramik Gallery Mk. 100, Nr. 259. Cohen,
Description historique des monnaies frappees sous l’empire
romain Mk. 155, Nr. 308. Dölme, Barock- und Rokoko
architektur Mk. 105, Nr. 327. Dumesnil, Le peintre graveur
ftancais Mk. 290, Nr. 366. L’Estampe moderne Mk. 125, Nr. 376.
Fasan, Collectors Marks Mk. 110, Nr. 485. Gemäldegalerie
der k. Museen in Berlin Mk. 470. Nr. 496 b. Das grüne Gewölbe
Mk. 78, Nr. 502 a. Altorient. Glasgefäße Mk. 190, Nr. 533.
Grillparzers sämtl. Werke, Stuttgart 1872 Mk. 60,
Nr. 566. Handzeichnungen alter Meister im kgl. Kupferstich
kabinett zu Dresden Mk. 330, Nr. 603. H c r o n, Das Gjölbaschi
Trysa Mk. 50, Nr. 617. Hinz, Die Schatzkammer der Marien
kirche zu Danzig Mk. 75, Nr. 664 a. Hortulus, Nürnberg 1518
Mk. 95, Nr. 675. Jahresmappe der Ges. für vervielfältigende
Kunst, Wien, Jahrg. 1898—1909 Mk. 470, Nr. 709. J u s t i, Diego
Velasquez Mk. 32, Nr. 711. Justini, Historien Mk. 31,
Nr. 731. Kekule, Die antiken Terrakotten Mk. 42. Nr. 798a.
Die Kunstdenkmäler d. Rheinprovinz Mk. 115, Nr. 801. Kunst
denkmale des Königs von Bayern Mk. 140, Nr. 805. Die graph.
Künste, Jahrg. 24—33, Beilagen für die Gründer Mk. 150.