MAK
Seite 382 
I nternationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 24 
alter Filets heraus, die ein Bild der Kunst des 15. bis zum 
18. Jahrhundert bieten. Persönlichkeiten aus der Geschichte 
Frankreichs, Panneaus, Polster, Kirchengewänder, Kissen im 
Stile der Ludwige, vom XIII. bis zum XVI., Empire und 
Renaissance, heraldische Motive und Jagdszenen, Allegorien und 
Darstellungen aus der griechischen Göttersage, Genreszenen und 
Tierstücke, Szenen aus dem Leben der heiligen Elisabeth und der 
heiligen Genoveva, wechseln in diesen Bandeaus, Panneaus, 
Spitzen, Drei- und Vierecken glücklich miteinander ab und 
führen uns jene subtile Kunst in Meisterstücken vor Augen. Die 
glückliche Hand der Künstler, die dem widerspenstigen Material 
fast mehr abgewannen, als daraus zu holen war. die lebens 
sprühende Natürlichkeit der Szene, die der Natur abgelauschten 
Bewegungen entzücken uns immer wieder von neuem und 
lassen es den rührigen Herausgebern danken, daß sie ein Gebiet 
zu beleben trachten, daß durchaus noch nicht erschöpft, einer 
Renaissance und Vervollkommnung wert ist. 
* Gebrüder Senfs illustrierter Postwertzeichenkatalog 
1913. Markenteil. — Der neue. Senf ist wieder da, ein 
alljährlich wiederkehrender, aber immer willkommener 
Gast. Wir freuen uns wieder seiner Uebersichtlichkeit 
und nehmen mit Vergnügen wahr, daß der Notizen 
immer mehr werden, die wertvolle Winke für das 
Ordnen unserer Sammlungen bieten. Ein großer Vorzug der 
Ausgabe 1913 besteht auch darin, daß sie uns zum erstenmal 
über die jetzt so gebräuchlichen Gefälligkeits-Stempelungen 
orientiert, daß sie auf die vielfach vorkommenden Fälschungen 
und ihren nicht unbeträchtlichen Wert hinweist. Auch die Be 
reicherung des Kataloges durch die Aufnahme der Vorläufer 
kolonialer Ausgaben und der Ausgaben der Postanstalten im 
Ausland und ihrer Abstempelungen ist uns nicht entgangen. 
Aber über den Vorzügen des neuen Senf haben wir auch dessen 
Fehler nicht übersehen. Und die liegen darin, daß der Katalog, 
seinen Wert als Preisbuch hintansetzend, immer mehr Grad 
messer für die Vorräte der Markenfirma Gebrüder Senf wird. 
Was sollen die unmöglich niedrigen Preise der alten deutschen, 
der alten Schweizer, was die verblüffend hohen Ansätze so vieler 
moderner Marken? Liefern Gebrüder Senf zum Beispiel eine 
Tripolis-Marke, die nur eine Auflage von 3000 Stück hatte, mit 
12 Mark, wie es der Katalog angi-bt, oder eine Montserrat 
5 Schilling, von der im ganzen 6000 Stück gedruckt wurden und 
die überdies nur ein Jahr im Kurs war, um 13 Mark? Weshalb 
sind die 2 Franken der früheren Emission mit dem Bilde König 
Leopold II. im Katalog 1912 mit Mk. 1.25, im Katalog 1913 nur 
mit 75 Pfennigen angesetzt? Weshalb ist die englische Marke zu 
6 d. lila auf blauem Papier, die im vorigen Katalog mit 40 Mark 
angezeichnet war, verschwunden? Weshalb — doch wir wollen 
es an diesen Beispielen genug sein lassen. Jahrelang war der 
Senf-Katalog das Um und Auf des Sammlers, jahrelang hat man 
ihn als den einzig maßgebenden Katalog betrachtet. Die Firma 
Senf sollte es sich angelegen sein lassen, diesen Ruf zu wahren 
und nicht durch willkürliche Notierungen anderen Katalogen den 
Vorrang einräumen, den sie als ausschließliches Monopol be 
sessen. e. f. 
Neue Kataloge. 
* Georges Rap illy, Paris. Cat. de livres d’art an- 
ciennes et modernes. Nr. 123 Decembre 1912 (Nr. 3808—4352). 
* Josef Baer & Co., Buchhandlung und Antiquariat, 
Frankfurt a. M. Kat. 608. Bibliotheca Rornanica, Sprache und 
Literatur der roman. Völker, enthaltend die Bibliotheken weil. 
Adoli M u s s a i i a, Prof, der roman. Sprachen an der Univer 
sität Wien, und Hofrat Gustav R. v. E m i c h in Budapest. 
Teil IV (1268 Nummern). 
4 Rudolf Lepkes Kunstauktionshaus, Berlin W. Aukt.- 
Kat. 1663. Oelgemälde und Aquarelle von Künstlern unserer 
Zeit (184 Nummern). 
* Galerie Helbing, München. Aukt.-Kat. Oelgemälde 
moderner Meister aus dem Nachlasse Prof. A. E r d t e 11, 
München, sowie die Sammlungen O. Bauer, München, H, 
Zehm e, München, und anderem Besitz (399 Nummern). 
* Berliner Kunstauktionshaus Gebr. H e i 1 b r o n, Berlin. 
Aukt.-Kat. 17. Gemälde älterer Meister aus der Sammlung des 
Bischofs Dr. v. Lan y i, Großwardein, und anderem Privat 
besitz, Miniaturen und Antiquitäten aus dem Besitze der 
Baronin v. Elbe u. a., antike Bronzen, Terrakotten, Gläser 
und Gemmen, Kollektion T. W. v. Kibaltschitsch (1000 Num 
mern). 
4 Heinrich Hugendubel, München. Antiquar .-Kat. 68. 
Neue deutsche Literatur. Von Goethes Tod bis zur Gegenwart. 
Teil III, S—Z (Nr. 6847—9542). 
* Charles D u p r i e z, Expert, Bruxelles, Numismatique 
Catal. period. Nr. 11. Monnaies, Medaillen, Jetons, Mereaux etc. 
(1007 Nummern). 
4 .1. .1. Plaschka, Wien. Antiquar .-Kat. Nr. 5. Neue Er 
werbungen. Seltene Autographen, Bilder, Bücher aus allen 
Wissenschaften, Stiche etc., Bilderbücher, Gelegenheitskäufe, 
Jugendschriften (484 Nummern mit Preisen). 
* Dorotheum, Wien. 231. Aukt.-Kat. Gemälde, 
Aquarelle, Miniaturen (145 Nummern). — Dass., 230. Aukt. 
Gläser der Empire- und Biedermeierzeit (250 Nummern). 
Briefkasten, 
Numismatiker in Elberfeld. Die beste Art, Münzen zu 
reinigen, ist, daß man in einem Glas eine Zyankalilösung zu 
bereitet, in einem zweiten reines Wasser. Man faßt dann die 
Münze mit einer Pinzette, hält sie sehr kurze Zeit in die 
Zyankalilösung und spült sie dann in reinem Wasser rasch und 
sorgfältig ab. Selbstverständlich ist größte Vorsicht geboten. 
.1. L., Posen. Der große Danziger Schrank brachte 1100, 
der Nußholzeckschrank 960 Mk. 
Emil S., Hermannstadt. Von Küß’ Bildern in der Auktion 
Hirschler (Wien) erzielten Nr. 68 Großer Blumenstrauß 475 K, 
Nr. 69 Rosarosen und Nr. 70 Trauben, Pfirsiche, Feigen und 
andere Früchte je 90 K. Ueber den Künstler haben wir folgen 
des erfahren können: Ferdinand Küß wurde um das Jahr 1806 
in Wien geboren. Er war Inspektor der Oesterr.-Ungar. Bank, 
widmete sich aber daneben eifrig der Malerei. Seine Spezialität 
waren Blumen — und Früchte. Von seinen Bildern sind einige 
vom Kaiser Franz Josef angekauft worden. Küß starb 1892 
in der »Villa Küß« in Pörtschach am Wörthersee. Die Hof 
photographin Rosa J e n i k, verehel. Dörfler, in Wien, VIII. 
Maria Treugasse 6, ist eine Enkelin des Künstlers, und viel 
leicht in der Lage, Ihnen noch weitere Auskünfte über ihn 
zu geben. 
A. Fr.. Langenzcrsdorf. Bezüglich Küß verweisen wir Sie 
auf die vorstehende Antwort. 
An unsere geschätzten Abonnenten! 
Mit der nächsten Nummer beginnt ein neuer Jahr 
gang der »Internationalen Sammler-Zeitung«. Behufs 
rechtzeitiger Erneuerung des Abonnements gestatten 
wir uns, der vorliegenden Nummer Posterlagscheine 
beizuschließen, von denen wir Gebrauch zu machen 
bitten. Auch ersuchen wir jene P. T. Abonnenten, die 
mit Abonnementsbeträgen noch im R ii c k- 
Stande sind, um deren freundliche Begleichung. 
Hochachtungsvoll 
Die Verwaltung der 
»Internationalen Sammler-Zeitung«. 
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EWMÄTRIÄS 
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LEIBN1Z—STRÄ5SE N? Jf 
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ANKAUF VON DOUBLETTEN 
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