MAK
Nr. 24 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Seite 371 
gläsern, widmete man dem Schliff besondere Sorgfalt 
und half sich hinsichtlich weiterer Ausschmückung mit 
Bemalung in Gold. Wir unterscheiden das Hyalit- 
g 1 a s (in der Regel schwarz oder rot) und das den 
Marmor in den verschiedensten Farbenkombinationen 
imitierende Lithyalinglas. 
Fig. 2. 
* * 
Gläser mit Ortsansichten präsentieren unsere Ab 
bildungen Fig. 2, 3 und 4, und zwar zeigt Fig. 2 ein Glas mit 
Schrnelzfarbenbemalung, eine Ansicht des berühmten Wahr- 
Fig. 3. 
Zeichens Wiens, des Stephansturmes mit Staffage. Das Glas ist j 
aus der Werkstätte des Glasmalers M o h n hervorgegangen. 
In das herrliche Salzkammergut versetzt uns das Glas j 
Fig. 3, in dessen lila Medaillon die Rettenbachmühle bei Bad j 
Ischl geschnitten ist. Die Widmung lautet: »Jeannette Dorffner. 
Ischl 1840.« 
In das Eggermannsche Rubinglas (Fig. 4) ist eine Darstel 
lung der Burg Stolzenfels a. Rh. eingeschnitten, die übrige 
Wandung ist mit Rocaille und Muschelornament, zahlreichen 
kleinen Hirschen und Gartenarchitekturen geziert. 
Jagddarstellungen bieten Fig. 5 und 6. Auf dem 
Glase Fig. 5 sehen wir ein hellgelbes Medaillon mit einge 
schnittener Darstellung eines ruhenden Jägers, rückseitig sieben 
Verkleinerungsscheiben. Der Boden ist im Achtstern geschliffen. 
Fig. 6 wieder bringt auf rubinrotem Grund ein ovales 
Medaillon mit der eingeschnittenen Darstellung eines Parforce- 
reiters mit Fuchs und Hunden, rückseitig sieben Verkleinerungs 
scheiben. 
Fig. 4. 
Der Gruppe »W i d m u n g s g 1 äs e r« gehört Fig. 7 an, von 
der der Katalog folgende Beschreibung gibt: »Glas mit Schmelz 
farben bemalt, junges Mädchen in Landschaft, vor einem Opfer 
feuer kniend, im Rauch des Feuers die Widmung: »Für das 
Wohlergehen.« Rechts unten signiert: »G. M. 1816.« (Gottlob 
Mohn, geboren 1789 in Weißenfels, gestorben 1825 in Laxen 
burg bei Wien.) 
Ein reizendes Glas ist auch Fig. 8. Hier ist auf gelbem 
Medaillon eine Reiterfigur und die Bezeichnung: »Kö. Preuß. 
General« eingeschnitten; die übrige Gewandung mit Rauten- 
muster in hoch aufgetragenem dunkelrotem Ueberfang, rück 
seitig Verkleinerungsscheibe. 
Die Karaffe (Fig. 9) weist zwölf Felder auf, von denen jedes 
zweite hellrosa mit eingeschnittenen Blumen ist. Sechs Rund 
scheiben sind mit Stern-, Palmetten- und Spitzsteindel- 
sehliff; im gelben Mittel jeder zweiten Scheibe befindet sich eine 
eingesehliffene Rose. Stoppel und Boden sind mit blauen, gelben, 
violetten und rosa Rauten gefaßt.
	        
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