MAK
Nr. 24 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Seite 377 
Bibliothek vereinigt, wo sich auch eine Stoffsammlung zur fran 
zösischen Revolution befindet, die an Vollständigkeit kaum in 
Frankreich überboten werden soll. Das Allgemeine Theologische 
Seminar in Newyörk zeichnet sich durch eine B ibei Samm 
lung aus, die nicht nur alle irgendwo in der Welt erscheinen 
den Bibeln, sondern auch viele Erstdrucke und seltene Stücke 
enthält. Das jüdische theologische Seminar in Newyork hat eine 
nahezu vollständige Sammlung von Büchern über jüdische 
Gegenstände; sie umfaßt 33.000 Bände. Eine der besten 
japanischen Bibliotheken besitzt die Yale-Univer 
sität, während die Freimaurer-Bibliothek in Cedar-Rapids im 
Staate Jowa die Führung auf dem Gebiete mystischer 
Gegenstände hat. Die Newberry-Bibliothek in Chicago 
rühmt sich einer Musikaliensammlung, die namentlich 
reich ist an Werken über Geschichte und Theorie der Italiener. 
Um dem Forscher auf gewissen Gebieten an die Hand zu gehen 
und ihm zu zeigen, wo er seine Materialien finden kann, hat das 
Erziehungsamt eben einen Wegweiser herausgegeben, der den 
Titel: »Special Collections in Libraries in the United States« 
führt. 
Bilder. 
(Rembrandts »Heiliger Bartholom äu s«.) 
Aus Newyork wird gemeldet: Rembrandts »Heiliger 
Bartholomäus« ist von dem bekannten Kunstsammler Henry 
Goldmann angekauft worden. Der Kaufpreis wird nicht ge 
nannt, ist aber jedenfalls ein sehr bedeutender. 
(Eine Miniatur v o n I s a b e y.) Der neueste Katalog 
des Antiquariats J. J. Plaschka in Wien verzeichnet eine 
Miniatur I s a b e y s auf Elfenbein. Es ist eine frühe Arbeit des 
Fig. 10. Isabey, Miniatur. 
Meisters und stellt eine vornehme Dame in dekolletiertem 
Kleid dar. Die Miniatur, die unsere Abbildung (Fig. 10) zeigt, 
ist mit Pinsel in der Farbe des Hintergrundes »Isabey« sig 
niert. Größe 58X46 Millimeter. 
Numismatik. 
(Großer Münzenfun d.) Aus Reichenberg 
wird uns unter dem 7. d. M. geschrieben: Gestern wurde beim 
Alten Meierhofe ein bedeutender Münzenfund gemacht. Der 
Schatz war in der Wölbung unter dem Fußboden des ersten 
Stockes verborgen. Es handelt sich um Münzen aus der Zeit 
von 1637 bis 1818, und zwar sind es 1750 Maria Theresien- 
Zwanziger, 250 Maria Theresia-Taler, ferner 787 Zehnkreuzer 
stücke, französische Taler, preußische Taler aus der Zeit 
Friedrich Wilhelms III., Kronentaler u. a. Das Geld dürfte 
höchstwahrscheinlich im Revolutionsiah re 1848 von dem da 
maligen Besitzer in Sicherheit gebracht worden sein. Der 
größte Teil der Münzen ist ganz rein und war in kleinen 
Säckchen, das übrige Geld in weißes Papier eingewickelt. Das 
reine Silbergewicht dürfte etwa 40 Kilogramm betragen, so 
daß sich der Silberwert dem heutigen Silberpreis entsprechend 
auf etwa 400 K beläuft. Der Liebhaberwert ist natürlich be 
deutend höher. 
(Frankfurter Münz-Auktio ne n.) Bei Leo H a m- 
burger in F r a nk f u r t a. M. wurden in diesen Tagen drei 
Münz-Auktionen beendet. Es kamen zum Verkauf: die zweite 
und Schlußabteilung der bekannten Sammlung Paul J o s e*p h, 
enthaltend Münzen und Medaillen von Rheinland, Westfalen, 
Norddeutschland und außerdeutschen Staaten, ferner: Du 
bletten des Kgl. Münzkabinetts in Berlin und Serien einer 
berühmten ausländischen Sammlung, in der Hauptsache reiche 
Serien von Karolinger Münzen, Murbach und Liiders und Baden, 
außerdem Schweizer Münzen und Medaillen der Sammlung 
.1. R. Ford in Leeds. Von den erzielten Preisen seien folgende 
erwähnt: Ein Goldfloren Wilhelm v. Genep brachte 345 Mark, 
ein Goldgulden von Heinrich v. Sayn ging für 350 Mark, ein 
ähnlicher in doppelter Dicke für 900 Mark fort. Von den Nieder 
länder Münzen erzielten breite Groschen der Grafschaft Born, 
interessante Nachahmungen von Aachener Geprägen, 250 und 
300 Mark, Viertel Grot der Herrschaft Almelo 325 Mark. Für 
einen Denar Carloman gab man 610 Mark, für verschiedene Ge 
meinschaftsmünzen der deutschen Kaiser und Päpste, so 
genannte Peterspfennige, 210, 260 und 510 Mark. Taler und 
Guldentaler der Aeble von Murbach und Liiders erzielten 350, 
405. 490 und 785 Mark, ein Doppeltaler des Abtes Joh. Rud. 
Stör v. Störenberg 1650 Mark. Weißenburger Taler und Doppel- 
taler brachten 1800, 3200 und 3600 Mark, eilte Pistole von 
Genf 860 Mark, ein Sittener Goldkreuzer 925 Mark und ein 
anderthalbfacher Sittener Taler 1200 Mark. Aus der badischen 
Serie sind Preise von 525, 830, 900. 1250, 1700, 3600, 4600 Mark, 
und — als höchster Preis — 7250 Mark für eine D o p p e Italer 
klippe des Markgrafen Eduard Fortunatas zu ver 
zeichnen. 
Philatelie. 
(Neue serbische Briefmarke n.) Aus B e 1 g r a d 
wird uns gemeldet: Die jetzigen Briefmarken mit dem Bildnis 
lies Königs P eler werden demnächst aus dem Verkehr gezogen 
und durch neue Marken ersetzt werden, auf denen die Bilder 
der verschiedenen Gegenden und S t ä d t e, welche im 
Kriege mit der Türkei von Serbien besetzt wurden, wieder 
gegeben sein werden. 
(Preise für F u r o p a - R a r i t ä t e n.) Bei den letzten 
Auktionen in L o n d o n erzielten die naelibezeichneten Europa- 
Raritäten folgende Preise: 
Sachsen Senf Nr. 
Württemberg » » 
Neapel » » 
» » » 
Oldenburg » » 
Spanien » » 
Oldenburg » » 
Mk. Pf. st. 
1 Katalog 250.— 15.—.— 
10 » 65.— 2. 7. 6 
8 » 400.— 19.—.— 
9 » 120.— 4.17. 6 
7 » 70.— 3.12. 6 
14 » 300.— 11.—.— 
7 » 70.— 4.—.— 
» » » 8 » 65.— 4. 4.—- 
» » » 11 » 55,— 3.17. 6 
» » » 13 » 40.— 2. 7. 6 
» » » 14 » 45— 1.18.— 
Sachsen » » 13 » 35.— 2.14.— 
Württemberg » » 5 » 45.— 2. 4.— 
» » » 20 70.— 2.12.— 
Zu diesen Preisen muß bemerkt werden, daß es sich nicht 
um Qualitätsware handelt, sondern um Stücke von oft ziemlich 
zweifelhafter Erhaltung. 
(Die Druckplatte der blauen Mauritius.) Ein 
wichtiger Fund ist kürzlich in England gemacht worden. Bekannt 
lich sind, wenn man von einer ziemlich mystischen Marke von 
Britiscb-Guiana absieht, die seltensten Briefmarken die beiden 
sogenannten P ostofficemark cn von Mauritius von 
1847 zu 1 Penny rot und 2 Penny blau, von denen zusammen 
nur 24 Stück bekannt sind, die in festen Händen sind. Kommt ein 
mal ein Exemplar zum Verkauf, sopyird dafür ein enormer Preis 
gezahlt. König Georg von England, bekanntlich einer der 
größten Philatelisten, hat im Jahre 1904 für ein ungebrauchtes
	        
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