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Interna 11 o n a 1 e Sam rn 1 e r - Z e i t u n g. 
Nr. 3 
Oft wird ein Gast aufgefordert, ex tempore eine 
Biumenkomposition zu entwerfen. Der Wirt gibt ihm 
dann eine Vase, Blumen und die nötigen Utensilien. Der 
Gast darf nicht nach mehr fragen; ist er fertig, bittet er 
die anderen Gäste, seine Komposition in Augenschein zu 
nehmen, wobei er sich wegen ihrer Mangelhaftigkeit 
entschuldigt, während der Wirt sagt, die Komposition 
stelle alles, was man w ünschen könne, dar. Es ist 
übrigens in solchen Fällen üblich, nur ganz einfache 
Arrangements zu machen. 
Falls sehr hohe Gäste erwartet werden, wird ein 
Kakemono, eine Statuette, ein Parfümräucherwerk und 
eine Biumenkomposition aufgestellt. Das ganze heißt Mitsu 
Gusoku. Um nun den Blumen im Gefäß den gewünschten 
Halt und die Stellung zu geben, bedient man sich kleiner 
Hölzer, Kubari genannt, meist in Zylinderform mit einem 
langen Schlitz, in den die Stengel eingekniffen werden. 
Diese Kubari werden dicht unter der Wasseroberfläche 
befestigt und dürfen nicht sichtbar sein. Es gibt auch 
siebartige Metallscheibcn mit Löchern von verschiedener 
Fig. 0. Murner und der Narr. 
Weite, ferner Bambusringe oder Näpfchen, in die nnt 
Hilfe von Kiesel und Sand die Zweige eingestellt werden, 
ferner scherenförmige, messerartige, krebsscherenartige 
Kubaris aus Metall, welche wesentlich durch ihr Ge 
wicht im Wasser zu wirken berufen sind. 
Thomas Murner als Illustrator. 
Von M. Sondhdm (Frankfurt a. M.)“) 
Die Karlsruher Handschrift der Murnerschen Ueber- 
setzung der Weltgeschichte des S a b e 11 i c u s ist ein 
Foliant von 264 Blättern. Die Ucberschrift lautet: M. 
*). Jn der Nr. 23 des verflossenen Jahrganges (S. 361) 
haben wir bereits auf die interessanten Untersuchungen 
Sondheirns hingewiesen, der im »Frankfurter Bücher 
freund« (Josef Baer & Co. in Frankfurt a. M.) darzutun 
sucht, daß eine Gruppe von illustrierten Schriften Murners, 
deren Holzschnitte sich nicht uns bekannten Schulen oder 
Werkstätten zuweisen lassen, von Murner selbst illustriert 
ist. Der vorliegende Aufsatz, der uns samt den Abbildungen 
in liebenswürdigster Weise von der Firma Josef Baer & Co. 
zur Verfügung gestellt wurde, bringt die Fortsetzung dieser 
Untersuchungen, die der Verfasser selbst als noch nicht ab 
geschlossen betrachtet. 
Antonij Sabellici Tfistorij vo an- beschaffener weit des 
erste (erste ist ausgestrichen und dafür am Rand ver 
bessert: ander) Eneadis. Am Schluß steht: Des anndern 
Eneadis finis / Anno 1532 Sab'o post / Ulrici Thoma 
Murner Interprete. Das ganze Buch ist auf Papier in 
gleichmäßiger, flüchtiger Hand mit Tinte geschrieben. 
In den Text eingestreut sind 122 Federzeichnungen, 1 ) 
die mit derselben Tinte und offenbar zu gleicher Zeit 
U Man vergleiche unsere etwas verkleinerten Abbildun 
gen, Fig. 1 bis 4, und die acht photographischen Nachbildun 
gen in: Handzeichnungen von Th. Murner zu seiner Ueber- 
setzung des Sabelticus. Nebst Vorwort von F. Martin Straßb 
1892.
	        
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