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Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 6 
unsere Freunde jenseits der Alpen leicht zuvorkommen 
könnten. 
Damit wäre ich aber nun beim wirklichen Ende an 
gelangt. Sollte ich bei den Lesern der »Internationalen 
| Sammler-Zeitung« ein Interesse für den Gegenstand er 
weckt haben, so bin ich gerne bereit, ein herausge 
griffenes Kapitel ebenso gründlich zn bearbeiten, als diese 
| Uebersicht flüchtig war. 
Die Piaristenbibliothek in Schlackenwerth. 
Wir haben bereits im Herbste vorigen Jahres von 
der Erwerbung der berühmten Schlackcnwerther Pia 
ristenbibliothek durch die Firma G i 1 h o f e r & 
pansch bürg in Wien berichtet. Nun sind die Be 
stände katalogisiert und man hat einen Ueberbiick über 
die Reichhaltigkeit der Sammlung, die eine nicht uninter 
essante Geschichte hat. 
In ihren Anfängen geht die Bibliothek auf die Sam 
meltätigkeit eines schlesischen Bibliophilen des 17. Jahr 
hunderts, namens Johann Gottfried T r o i 1 o von 
L e s s o t zurück. Der schlesischen Linie eines altadcligen 
stadt in Böhmen erfolgten Tode des Herzogs Julius 
Fra» z im Mannesstamme erlosch, gehörte seit der 
Gründung des Schlackenwerter Piaristenkollegiums zu 
dessen größten Wohltätern. Außer den reichen Bestän 
den der Troilo-Piccolomini-Bibliothek, die wahrschein 
lich 1701 nach dem Tode der Herzogin Maria Benigna 
den Schlackenwerther Pianisten zufiel, hat schon im 
Jahre 1683 Herzog Julius Franz von Sachsen-Lauenburg 
seine an Seltenheiten des 15. und 16. Jahrhunderts reiche 
juridische Bibliothek, die nach dem Besitzvermerk aus 
dem 16. Jahrhundert aus den Sammlungen der Juristen 
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Fig. 2, Aus Livre d’heures. 
Tiroler Geschlechtes entstammend, hat Troilo während I 
seiner Studien in Krakau, Wien etc. den Grundstock zu 
seiner umfangreichen, sämtliche Wissensgebiete um 
fassenden Bibliothek gelegt. Nach dem um das Jahr 165G 
erfolgten Tode Troilos gelangte seine Bibliothek in den 
Besitz des Fierzogs Julius Heinrich von Sach 
sen-Lauenbur g, der iri Schlackenwerth residierte, 
später an die Gattin des berühmten Feldherrn des Dreißig 
jährigen Krieges Octavio Piccolomini, Prinzessin 
Maria Benigna von Sachsen-Lauenburg 
(geboren 1635, gestorben 1701). Das Haus Sachsen- 
Lauenburg, das mit dem am 29. September 1689 zu Reich- 
S o 1 a r i u s, Rosa und H i 11 n e r stammt, dem Kolle 
gium geschenkt. Der betreffende Teil des handschrift 
lichen Katalcges der Schlackenwerther Bibliothek ent 
hält folgenden diesbezüglichen Vermerk: »Juridici (i. e. 
hbri) quos Anno 1683 exacto feliciter primo bello contra 
I urcas in Hungaria et ad Viennam obsessam arino, Patri 
Clementi Scholarum Piarum, qui in castris deserviit, 
Pragae pro hoc nostro Slacoverdensi Collegio clemen- 
tissime obtulit, denavit et huc transferri fecit Sercnissi 
mus Princeps Julius Franciscus Dux Saxoniae, Angriae 
et Westphaliae, Dominus ac Fundator noster gratio- 
sissimus.«
	        
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