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Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 7 
wurden diese Manuskripte gesucht und ihre Auffindung in Up 
sala ist nur so zu erklären, daß die letzte Aebtissin Sophie 
A1 b e r t i n e von Schweden diese 1803 mit in ihre 
Heimat nahm und sie. dort als Reliquien verschenkte. 
(Ein angebliches Dickens-Manuskript.) 
In Philadelphia ist eine Handschrift für 5000 Dollars ver 
kauft worden, die als ein angebliches Dickens-Manuskript an 
gesprochen wurde. Sie ist betitelt »Ecclesiastical Registries« 
(»Kirchenregister«). Es handelt sich um einen Teil eines um 
fangreichen Artikels: »Das Urteil des englischen Willens«, der 
anonym in »Households Words« am 28. September 1850 er 
schienen ist. 
(Der handschriftliche Nachlaß Verdis.) 
Vor wenigen Tagen wurde in der Villa Sant Agatha, die 
Verdi bis zu seinem Tode bewohnt hat, der handschriftliche 
Nachlaß des berühmten Komponisten eröffnet, da im kommen 
den Jahr zur Säkularfeier seiner Geburt seine gesammelte 
Korrespondenz erscheinen soll. Wie nun die »Perseveranza« 
mitteilt, war die Kommission, der die Eröffnung des Nachlasses 
oblag, über die ungeahnte Reichhaltigkeit dieses Nachlasses 
erstaunt. So befanden sich darin, um nur einiges hervorzu 
heben, die Vorarbeiten zu seinen sämtlichen Opern, darunter 
viele Skizzen und Entwürfe, die sich an Schönheit der Melodie 
dem Besten, was er geschrieben hat, an die Seite stellen 
können. Die Korrespondenz mit seinem Librettisten G h is 
la n z o n i füllt einen stattlichen Band, seine gesamte ge 
schäftliche Korrespondenz, in erster Linie mit seinen Ver 
legern, die sich über volle 60 Jahre (von 1840 bis 1900) er 
streckt, ist in fünf starke Folianten gebunden. Zwei Funde 
sind geeignet, ganz besonderes Interesse zu wecken: zunächst 
eine »Geschichte der Päpste«, die, von dem ersten bis zum 
letzten Wort von der Hand Verdis geschrieben, sich aller 
dings nur auf eine kurze Würdigung jedes einzelnen Papstes 
unter gleichzeitiger Anführung seiner hervorragendsten Werke 
beschränkt, und das Porträt Verdis von M o r e 11 i, das Ugo 
O j e 11 i vergebens in ganz Italien gesucht hat und das bisher 
als verloren oder vernichtet galt. Von unbekannt gebliebenen 
Operntexten ist ein eigenhändiger Entwurf Verdis zu einem 
»König Lear« vorhanden, teils in Versen, teils in Prosa, zu 
dessen Komposition er aber ebensowenig kam wie zu der 
Komposition der dreiaktigen Oper »Usca«, zu der ihm Giuseppe 
Peros nach einer Novelle der Dali' Ongaro den Text ge 
liefert hatte. 
Numismatik. 
(M ü n z a u k t i o n.) In Wien findet am 2. Mai d. .1. und 
den folgenden Tagen durch die Brüder Egger die Versteige 
rung der bedeutenden Sammlung griechischer Münzen des 
Herrn Theodor P r o w e in Moskau statt. Prowc, ein in der 
numismatischen Welt wohlbekannter Sammler, hat es ver 
standen, seiner Kollektion numismatisch interessante Stücke so 
wie zahlreiche Inedita aus den im letzten Jahrzehnt auf den 
Markt gekommenen Sammlungen, wie Benson, Fürst 
Chachowskoy, Delbeckc, Durufke, Nupre, O'Hagan, Hoskier, 
Imhoof-Blumer, Löbbecke, Philipsen, Graf Prokesch-Osten, 
Rhousopoulos, Walter v. Moltheim, Konsul Weber, Wigan etc., 
einzuverleiben. Die Münzen Asiens sowie jene der Gebiete des 
Schwarzen Meeres hat Prowe zurückbehalten. Es würde zu 
weit führen, alle in dem Kataloge beschriebenen Seltenheiten 
anzuführen; ein Blick auf die 23 Lichtdrucktafeln belehrt den 
Kenner sofort von der großen Bedeutung dieser Sammlung. 
(Diebstahl seltener Münzen.) Wir lesen im 
»Hambg. Fdbl.« (Nummer vom 14. März): ln einem Bankge 
schäfte am Jungfernstieg ist eine Reihe wertvoller, seltener 
Münzen gestohlen worden. Es befinden sich darunter: eine 
hamburgischc Prämien-Medaille von 1765, ein Portugalöser 
mit Abbildung der Harvestehuder Kirche in Hamburg, ein 
Portugalöser mit Bildnis des Fürsten Bismarck, eine japanische 
Goldmünze in der Größe eines Zehnmarkstückes mit einem 
Loch in der Mitte, ein goldenes 2%-Talerstück mit Bildnis des 
üroßherzogs Paul Friedrich von Mecklenburg-Schwerin, ein 
Escudo Gold, Costa Rica, zwei alte dänische 10-KronenstUcke, 
% kalifornischer Dollar, ein Mohur, Britisch-Ostindien, ein 
türkisches Goldstück, ein japanisches Goldstück, ein Ham 
burger Dukaten, ein Nürnberger Dukaten von 1636, zwei öster 
reichische Dukaten, ein spanisches 25-Pesetastiick, ein griechi 
sches 20-Drachmenstück, ein serbisches 20-Dinarstück mit 
Bildnis König Milans, ein serbisches 10-Dinarstück mit Bildnis 
König Milans, vierzehn goldene deutsche Fünfmarkstücke. Die 
Polizeibehörde ersucht um Mitteilung bei etwaiger Vorzeigung 
eines dieser Stücke. 
(Eine Medaille auf die Entdeckung des 
Südpols.) Herr Direktor R. K o c h in Bad Reichenhall 
schreibt uns: »Das große Ereignis der Entdeckung des Südpols 
ist von mir gemeinsam mit dem Forschungsreisenden Dr. C. C. 
Flosse ns durch eine künstlerisch vollendete Porträt- 
Medaille mit dem wohlgetroffenen Bildnis des erfolgreichen 
Südpolarforschers Roald Amundsen für die Mit- und Nach 
welt festgelegt worden. — Von anderer Seite wird uns dazu 
noch mitgeteilt: Die Medaille wird von der Prägeanstalt 
Lauer in Nürnberg in der Größe von 50 Millimeter ausgeführt 
und wird Mk. 4.50 in Bronze und Mk. 12.— in Silber kosten. 
Philatelie. 
(Neuheiten.) 
Argentinien. Ohne Wasserzeichen tauchen neuer 
dings Werte verschiedener Serien auf. Vom Satz 1908/10: 
Bfm. 10 Cent dunkelgrün 
Von Ausgabe 1912: 
Bfm. % Cent violett 
2 » braun 
10 » dunkelgrün 
Belgisch Kongo. Postkarten mit zweisprachiger 
I.egende im Wertzeichen lösen die Aushilfsausgabe 1910 ab. 
Es sind zu melden: 
P. K. 5 Cents grün, K. sämisch ) 
10 » rosa, blau K. (120:80 
D. P. K. 5 + 5 Cents grün, K. sämisch 140:90. 
Bosnien und Herzegowina. Der Nachportosatz 
1904/8 bisher gezähnt 131+ ist nunmehr auch ungezähnt im 
Gebrauch. 
Britische Post in der Türkei. Die neueste 
1 Piaster-Marke auf 2+ d. Harrison-Druck (2. Emission) ist 
soeben in Gebrauch gekommen, desgleichen die 12 piastres 
auf 2/\ 
12 » » 2/ 8 s. lila | 
Bfm. 1 pi. a. 2+ d. blau / gez ’ 
Ca na da. Weitere Werte im Georg-Muster. 
Bfm. 20 Cents oliv I 
50 » schw’braun I gez- ^ 
Dänemark. Die 20 Oere mit Kopfzeichnung des Königs 
Friedrich VIII. ist in der Farbe geändert worden; an 
Stelle der dunkelblauen Farbe trat ein lichtes B 1 a ß b 1 a u. 
Fidschi-Inseln. Die Serie 1907/10, nunmehr besser 
1907/12 benannt, wurde durch den, 5 Schillingwert ergänzt. 
Bfm. 5/- grün/r. a. gelb; WZ. CAC. gez. 14. 
Island. Zur Ergänzung des Satzes mit dem Bildnis 
Sigurdssons ist eine Anzahl weiterer Werte, diesmal mit Relief 
bildnis Friedrich VIII. geschmückt, zur Ausgabe gelangt. 
Bfm. 
Aur 
Krona 
Kroner 
grün 
fleischrot 
h’blau 
d’violettrot 
zitrongelb 
karmoisin 
d’braun 
WZ. Krone; 
gez. 12%.
	        
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