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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 5 und 6)

 
Sammlung v. Pannwitz, Emdener Krug, Kelch und Tafelaufsatz (Süddeutsch, XVI. jahrhundert) 
sition des maskierten Kavaliers, eine Dame mit einer Wurst neckend, 
hingewiesen. Schon Wilhelm Bode"' hat auf die große Bewegung hin- 
gewiesen, welche dieses kleine Kunstwerk durchfiutet; dazu kommt aber 
noch der unendliche Reiz der Farbe. 
Aus früherer, I-Ieroldscher Zeit stammt ferner die Gruppe, in welcher 
Harlekin und Amor in eine lebhaft bewegte Liebesszene als treibende und 
zurückhaltende Dämonen eingreifen; die Gruppe ist eine der verschwindend 
vollständigen dieses seltenen Modells; meist fehlt der Harlekin. Die 
reizvolle Gruppe: „Kavalier in Schiffertracht und sein Lieb" ist doppelt 
vertreten, jedoch in abweichender Bemalung und mit zahlreichen auch 
technisch bemerkenswerten Varianten, die ebenso für die Vielseitigkeit des 
Künstlers als für seine Abneigung gegen alles Schablonenhafte Zeugnis 
ablegen. 
Das Gegenstück dieser Gruppe: „Kavalier, seiner Dame eine Meise 
überreichend", von Kändler im Jahre 1741 verfertigt und von ihm selbst in 
den Akten der Meißener Manufaktur mit Angabe des Datums aufs genaueste 
beschrieben (Berling), darf vielleicht als das Meisterwerk dieses genialen 
Bildners gelten. Die beinahe stürmische Bewegung der Komposition, die 
selbst von dem bekannten, im Wirbeltanz sich drehenden Paar (in der Samm- 
lung gleichfalls vertreten) nicht übertroffen wird, tut der Schönheit der 
Linien keinen Abbruch. Die Farben sind wie bei fast allen Stücken dieser 
"' Dr. W. Bode: Hofnarren und Zwerge in der Kunst; „Die Woche", 1904, Hof: 27.
	        
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