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Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 1
reiche Institut der allgemeinen wechselseitigen Kapitalien-
und Rentenversicherungsanstalt, jetzt »Janus«, damals
kurzweg »Salomonsches Institut« genannt, im Jahre 1839
in Wien als erstes dieser Art gegründet zu haben. Er
leitete dasselbe als Generalsekretär, bei sehr geringer
Besoldung neben seinem Lehramte und vollbrachte selbst
die Riesenarbeit der Berechnung der nötigen Tabellen.
Die Akademie der Wissenschaften in Wien ernannte ihn
zum wirklichen Mitgiiede, ebenso das Philosophische
Doktorenkollegium an der Wiener Universität. Er be
endete sein in »Uneigennützigkeit, Selbstaufopferung und
echtem wahren Humanitätsgefühl« geführtes Leben im
Jahre 1856.
Die Frau Salomons, die auf dem Bilde zu sehen ist,
schenkte ihm sieben Rinder. Das erste, im Jahre 1821 ge
borene Rind, das den Eltern, wie das Bild zeigt, Anlaß
gab, es malen zu lassen, ist heute eine freundliche
Matrone, Frau Major Emma R i r s c h, die in körperlicher
Rüstigkeit und geistiger Frische in Mödling domizi
liert und von welcher als Besonderheit berichtet wer
den kann, daß sie während ihrer zweiundneunzig Lebens
jahre nie krank gewesen war.
Die Gedenkmedaille der k. k. Gesellschaft der Musikfreunde.
Von Dr. Max Weinberg (Wien).
Die Jubiläen der großen Wiener Vereinigungen zur
Pflege der Rünste, welche in den letzten Jahren gefeiert
würden, gaben der Medaillenkunst erwünschte und inter
essante Aufgaben zur Schaffung von Gedenkzeichen, die
den Mitgliedern und Freunden dieser Körperschaften
bleibende Erinnerungen an diese Festtage bieten sollen.
So entstanden die prächtigen Plaketten zur Feier des
Jubiläums der Wiener Philharmoniker von Ludwig
H u j e r und jene aus Anlaß des Jubiläums der Wiener
Genossenschaft bildender Rünstler von Arnold H a r t i g,
Fig. 9. Schaefer, Avers.
denen sich jetzt die Medaille der k. k. Gesellschaft der
Musikfreunde in Wien als Dritte im Bunde würdig an
schließt. Die Jahrhundertfeier dieser berühmten Gesell
schaft, welche ja auch die Schöpferin des Wiener Kon
servatoriums für Musik ist, wurde in der ersten
Dezemberwoche in würdigster Weise begangen und
durch Widmung einer schönen Kunstmedaille verewigt.
Diese Arbeit, welche wir im Bilde vorführen, ist das
Ergebnis einer Konkurrenz im Rahmen der Bildhauer
vereinigung der Genossenschaft bildender Künstler
Wiens und wurde die Ausführung der Aversseite (Fig. 9)
dem Bildhauer und Medailleur Hans Schaefer, die der
Reversseite (Fig. 10) dessen Kollegen Arnold H a r t i g
übertragen.
Die Pflege und Popularisierung der Musik mit Be
ziehung auf Wien lautete das Thema, welches Schaefer
gestellt war und von dem Künstler glücklich gelöst
wurde. Apollo mit der Leier, verkörpert durch einen
herrlichen Jüngling, stellt die ausübende Musik dar,,
welcher anmutige Wiener Frauen den Lorbeer reichen.
Ernste Männer der Arbeit lauschen, entrückt den Mühen
und Sorgen des Alltags, erhabenen Klängen. Der
Stephansdom im Hintergründe bringt den genius loci in
das Bild. Der Ausdruck starken Fühlens und die Sauber
keit der Technik machen dieses Werk zu einem der
besten Schaefcrs.
Fig. 10. Flartig, Revers.
Die Rückseite zeigt bloß das Abzeichen der k. k. Ge
sellschaft der Musikfreunde, doch hat es Hartig trefflich
verstanden, dieses Symbol, die Lyra, gekrönt von dem
Schwan mit ausgespannten Flügeln, ganz nach eigener
Komposition wiederzugeben und mit dein ornamentalen
Beiwerk im Raume gut zu verbinden.
Der Avers der Medaille zeigt die Rundschrift-
»K- k. Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Gegründet
1812« und am Revers liest man: »Zur Erinnerung an den
hundertjährigen Bestand. 1812—1912.« Die Medaille,
welche 75 Millimeter im Durchmesser hat, wurde im
Wiener k. k. Hauptmünzamt geprägt und gelangt sowohl
an die Mitglieder der jubilierenden Gesellschaft als auch
an hohe Würdenträger und auswärtige musikalische
Korporationen, Konservatorien etc. zur Ausgabe.