Seite 160
Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 10
Ende Mai. Köln. J. M. Heberle. Kupferstiche, Hand
zeichnungen, Autographen etc.
2. und 3. Juni. München. Galerie Helbing. Hervor
ragende Autographensammlung aus süddeutschem Besitz.
2. bis 5. Juni. Paris. Galerie Petit. Sammlung
Kraemer, 3. Teil. Primitive Bilder der Renaissance, Kunst
objekte.
2. bis 12. Juni, London. S o t h e b y. Huthbibliothek,
3. Teil.
4. bis 7. Juni. Leipzig. C. G. Boerne r. Chodowiecki-
Sammlung aus dem Nachlasse des Dr. Alphons D ü r r (Leipzig).
4. bis 7. Juni. Leipzig. C. G. B o e r n e r. Napoleon-
Sammlung. Porträts. Schlachtendarstellungen. Karikaturen.
7. Juni. Leipzig. C. G. B o e r n e r. Autographen.
9. Juni. Paris. Salle Petit (durch Müller & Cie.,
Amsterdam und Jules E e e r a 1, Paris.) Galerie Steen
gracht. Alte Meister.
10. Juni. München. Galerie H e 1 b i n g. Münzen und
Medaillen aus dem Nachlaß des Herrn Anton Bresch
(Frankfurt a. M.) und aus dem Nachlaß Direktor Professor
Aug. H o 1 m b e r g t (München).
14. Juni. Berlin. Karl Ernst H c n r i c i. Farbstiche und
Schabkunstblätter der engl, und franz. Schule des 18. Jahr
hunderts.
Mitte Juni. Berlin. Martin Breslauer. Deutsche
Dramen frühester Zeit.
17. Juni. Amsterdam. Fred Müller & Cie. Zwei
Sammlungen alter Gemälde.
20. Juni. Paris. Galerie Manzi. Sammlung Marczell
von Nemes (Budapest).
Literatur.
* Graf Sternberg-Manderscheid als Berichtiger von Dlabacz’
Künstler-Lexikon. Die Forscher und Sammler auf dem Gebiete der
böhmischen Kunstgeschichte kennen das im Jahre 1815 er
schienene »Allgemeine Künstlerlexikon für Böhmen, zum Teil
auch für Mähren und Schlesien«, gesammelt und bearbeitet
von Gottfried Johann Dlabacz. Es ist heute noch, trotz
vielfacher neuer Forschungsergebnisse, ein unentbehrliches Hand
buch für lokale Künstlergeschichte und war zu seiner Zeit
natürlich eine entsprechend gewertete große wissenschaftliche
Errungenschaft. Begreiflicherweise wurde es nicht nur eifrig
studiert, sondern von den Kunstinteressenten der damaligen
Zeit auch berichtigt. Einer der führenden Männer im da
maligen Prager Kunstlebcn, der Präsident der damals eben
gegründeten Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde in Prag,
Graf Franz von Sternberg-Manderscheid (1763
bis 1830) hat dies in besonders großem Ausmaße getan und
einen ganzen Band handschriftlicher Notizen hinterlassen,
welcher an der Hand der für ihn natürlich viel reichlicher noch
vorhandenen Materialien und Quellen die Angaben des Dlabacz
ergänzt und berichtigt. Diese Notizen sind indes wahrschein
lich verloren gegangen, wenigstens hat sich keine Spur von
ihnen auffinden lassen. Um so glücklicher ist die Entdeckung
des durch viele Einzelpublikationen auf dem Gebiete
böhmischer Lokalforschung schon bekannten Prager Inspek
tors der Rudolfinumgalerie Paul Bergner, der im Archiv
der Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde eine alte, wahr
scheinlich gleich nach dem Tode des Grafen hergestellte
Kopie dieser Notizen aufgefunden hat und sie jetzt
durch zahlreiche wertvolle Anmerkungen aus der neuesten
wissenschaftlichen Literatur ergänzt, als Buch herausgibt.
(»Beiträge und Berichtigungen zu Dlabacz’ Lexikon böhmischer
Künstler vom Grafen Franz von Sternberg-Mander-
schefd,.« Herausgegeben von Papi B e r g n e n, Verlag
der Andreschen Buchhandlung, Prag.) Ohne Zweifel wird
diese Publikation so wie das Dlabaczsche Lexikon selbst den
Sammlern und Forschern unentbehrlich werden. Ueber den
Grafen Sternberg sei noch mitgeteilt, daß er zwar ein
Zeitgenosse, aber nur ein weitläufiger Verwandter des durch
den Briefwechsel mit Goethe berühmt gewordenen Grafen
und Präsidenten des böhmischen Museums war. Er gehörte
zur älteren Linie des Geschlechtes, die ein Jahr vor seiner
Geburt durch die Verheiratung seines Vaters, des Grafen
Christian Sternberg mit der Erbtochter des letzten Grafen von
Manderscheid in der Eifel begründet worden war und mit
seinem Bruder Johann 1843 schon w'ieder ausstarb. Graf
Franz Sternberg war ein bekannter Numismatiker, Besitzer
einer reichen Gemälde- und Kupferstichsammlung und passio
nierter Kunstfreund, der auf seinen Reisen durch Böhmen,
Mähren und Schlesien es nie unterließ, sich über einzelne
Künstler und Kunstwerke an Ort und Stelle authentische Auf
zeichnungen zu machen. a. st
Neue Kataloge.
* Gilhofer & Ranschburg, Wien. Kat. 112. Al-
manache, Kalender und Taschenbücher des 15. bis 19. Jahr
hunderts. (1094 Nummern.)
* Georges R a p i 11 y, Paris. Catalogue de livres d’art.
1. Mai 1913. Nr. 128. (Nr. 1365 bis 1817 mit Preisen.)
* Galerie H e 1 b i n g, München. Aukt.-Kat, Fayencen,
Porzellane, Waffen und Rüstungen, Schweizer Wappen-
scheiben, Antiken u. a. (691 Nummern.)
* S o t h e b y, W i 1 k i n s o n & H o d g e, London. Cat.
of the H u t h Collection of printeds books et illuminated
manuscripts. (3931 Nummern.) Dies. Cat. of a select Portion
of the library of Sidney Humphries, Esq. (192 Nummern.)
— Dies. Cat. of valuable books et manuscripts being the first
Portion of the Collection of the late G. H. Hill, Esqu. (305
Nummern.) — Dies. Cat. of a valuable Collection of Japanese
colour prints choice sets of surirnono, illustrated books and
kakemono the property of a Gentleman residing abroad. Also
A. Small Collection of prints, the property of Mrs. L. N.
Bonar. (515 Nummern.)
* A m s 1 e r & R u t h a r d t, Berlin. Kat. XCV. Sammlung
Weber. Hamburg. (1047 Nummern.)
* Josef Baer & Co., Buchhändler und Antiquare, Frank
furt a. M. Kat. 614. Rheinprovinz, Westfalen, Waldeck-Pyr-
rtiorit, Lippe. (2152 Nummern.)
Briefkasten.
Hölle. Teniers Gemälde »Der Reiche in der Hölle« be
findet sich in der Galerie Suermondt in Aachen.
Maior in Neustadt. Wir wollen Ihren Wunsch im Auge
behalten.
Baron v. L. Es ist das Künstlerzeichen Jakob von
S a n d r a r t s, der von 1630 bis 1708 lebte.
Balkanspezialist. Wenden Sie sich an die Buchhandlung
Mirko Breyer in Agram.
Graphica. Die Auktion findet vom 20. bis 22. d. M. statt.
A. A„ Bern. Der Pokal erzielte 48 Mark.
Jan v. S., Krakau. Die »Glasenapp« stammen nach den
Angaben von Emilian von Zernicki-Szeliga in seinem Buche
»Der polnische Adel und die demselben hinzugetretenen
andersländischen Adelsfamilien« (Hamburg, Verlag von Henri
Grand) aus Pommern. Sie führten ursprünglich als Wappen
in Silber einen roten Sparren, dessen linker Schenkel auf
einem schräg liegenden Mohrenkopfe steht. In Polen nahmen
sie das Wappen Nowina an und nannten sich Glizminski.
RUST- 1
KAMMER VON
* GOSLHR*
SCHREIBER-STRASSE-10 •
SCRUTÄTRUTZr
x WAFFEN *
PRHRISTOR.lK.-MnTELRt.TER.
RENRISSRNCE-ORIENT-INDIEN
ANKAUF VONDOUBLETTEN
» UND SAMMLUNGEN »