Nr. 10
Internationale Sammler-Zeitung.
Seite 149
Rudolf Graf Hardegg, Karl Erich Graf zu
Leiningen -Westerburg, Graf v. Bencketi-
d o r f, Adolf Graf Fürstenstein, Karl Bachofen
v. E c h t, Raimund Reichsritter v. Manne r, Paula Frei
frau v. P r a n d a u, Professor Moritz Kaposi (mit
weiblicher Figur im Vordergrund und Haus im Hinter
grund), Eugen Haas, Stiftsherr in Hcrzogenburg (über
Büchern mit Lyra ein Kelch, im Hintergründe die An
sicht des Stiftes Herzogenburg), Walcher v. Molt-
h e i m, Matilde K r a h 1 und den durch seine Exlibris
sammlung bekannten Landesgerichtsrat Eduard Dill-
m a n n hervorheben möchten.
Von den neueren Arbeiten, in denen sich immer an
mutiger der Erfindungsreichtum und die Phantasie des
Künstlers entfalten, seien einige hier im Bilde wieder
gegeben:
Fig. 1 zeigt das Buchzeichen des Künstlers, lieber
seiner eigenen Bibliothek sieht man eine nackte, weib
liche Figur mit einem großen Stammbaumbuch; unter
E-KraM-
Fig. 5.
dem Malerschildchen entdeckt man — eine deutliche
Anspielung auf den Namen eine Kralle.
Als eine schöne Erinnerung für die vielen Freunde
des Künstlers ist das Buchzeichen (Fig. 2) gedacht, das
Krahl zu seiner silbernen Hochzeit geschaffen hat. Kein
Porträtmaler hätte wohl das glückliche Ehepaar besser
darstellen können, als es hier Krahl gelungen ist.
Das Exlibris Maria Gabriele Kaiser (Fig. 3) ist für
die Mandolinenkünstlerin Kaiser bestimmt, die ihre
musikalischen Studien in Florenz vollendete. Darum
grüßt der Palazzo Vecchio aus dem Hintergründe her
über. In der klangverträumten Mandolinenspielerin ist
in sinniger Form eine sozusagen rein pädagogische
Huldigung ausgedrückt. Die anmutige Frauengestalt ist
des Künstlers Tochter, die Lieblingsschiilerin der Frau
Kaiser.
Fig. 4 ist, wie schon die Inschrift besagt, das Exlibris
des Professors Dr. Ferdinand A 11, des bekannten Nasen-
und Halsspezialisten. Eine weibliche Figur lehnt sinnend
an einen Brunnen. Der Arm ist auf ein Buch gestützt,
auf dem ein Totenschädel ruht. Die Figur versinnbild
licht Schönheit und Vergänglichkeit. Aeskulap wurde
hier zum Wasserspeier verdammt, aus dessen Becken
Fig. 6.
die in den Brunnen gewundene Schlange saugt. Rechts
und links sind die wichtigsten medizinischen Pflanzen,
Mohn und Fingerhut, als Ornamente verwendet.
Fig. 7.
Die Exlibris (Fig. 5 und 6) zeigen die Wappen ihrer
Eigner, während man in dem Abbe Gondry, den Fig. 7
vorführt, auf den ersten Blick den großen Hundefreund
erkennt.