Schloß Johannesberg.
das freundliche Weidenau am klaren
Weidenbach. In dem heiteren, von diesem
Bächlein durchzogenen Thale, etwa neun
Kilometer aufwärts, zeigt sich das alte
Städtchen Friedeberg, überragt vom
steilen „Gotthausberg",dessen Granitstirn
ein weithin sichtbares Kirchlein trägt.
Bon hier oben betrachtet entrollt die Umgebung ein seltenes Landschaftsgemälde. Besonders
romantisch erscheint Schloß Johannesberg und jene Bergschlncht, durch welche sich einst
der Mongolenschwarm wie ein vernichtendes Ungewitter über die friedlichen Gefilde ergoß.
An den verblichenen Glanz alter Ritterherrlichkeit gemahnt die nahe Ruine Kaltenstein,
am Nordhang des großen Falkenbergs. Die Aussicht nach Osten begrenzen die waldes
düsteren Rücken des Hirschbadkammes und der Nesselkoppe, die sich gegen Weidenau hin
in einzelne Vorberge auflösen. Bei den Dörfern Groß-Kunzendorf, Saubsdorf und Sand
hübel stehen wir inmitten des Gebietes der schlesischen Kalk- und Marmorindustrie. Der
gewaltige Granitstock des Gebirges, der bis an die Diluvial-Ablagerungen der preußischen
Ebene reicht, ist hier von Gängen krhstallinischer Kalke durchsetzt, die vielfach zu abban-
werthem Ma'rmvr allsgebildet erscheinen. Rühriges Leben kennzeichnet die schwunghafte