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Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 12
Auktionen.
16. —19. und 21. Juni. Stuttgart. Königsbau. Felix
Fleischauer. Handzeichnungen, Aquarelle, Gemälde und
Oelstudien des t Professors und Historienmalers Karl von
H ä b e r 1 i n (Stuttgart), sowie dessen Sammlung von Alter-
tiimem, Gemälden etc.
17. Juni. München. Galerie H e 1 b i n g. Sammlung S.
Oppenheimer. Moderne Gemälde.
17. bis 18. Juni. Paris. Galerie Manzi. Sammlung
Marczell v. Nemes (Budapest).
17. bis 19. Juni. Berlin. Martin Breslauer. Samm
lung Edward Clement (Magdeburg). Gothasche Almanache
und Hofkalender. — Dokumente frühen deutschen Lebens.
Schwänke und Schauspiele in Deutschland bis zum 17. Jahr
hundert. — Sammlung Karl Biltz u. a. Frühe deutsche und
lateinische Schauspiele.
20. Juni. Stuttgart. Königsbau. Felix Fleischhauer.
Waffen- und Uhrensammlung aus dem Besitze des Herrn
Alfred R i v o i r, königl. Silberverwalters, Stuttgart.
24. Juni. München. Galerie He 1 b i n g. Japanische
Fanbenholzschnitte aus dem Besitze des ehern. Gesandten in
Wien, Gregor Manos, und süddeutschem Privatbesitz.
25., event. 26. Juni. Wien. Dorotheum. I. Dorotheer-
gasse. Münzen und Medaillen aller Länder.
Juni. Aachen. Anton Creutzer. Sammlung Stock y
(Düsseldorf). Napoleon und seine Zeit im Bilde. Zirka 600
Kunstblätter etc.
Anfangs Juli. Aachen. Anton Creutzer. Die hinter-
lassenen Bibliotheken des Dombaumeisters und Kunst
historikers Vinzenz Statz und des Oberpfarrers Ferdi
nand (Aachen, früher Rektor in Köln) sowie die historische
Abteilung einer Regimentsbibliothek.
Oktober. Leipzig. Karl W. Hiersemann. Sammlung
Buhrig.
Literatur.
* Kommerzienrat Felix Krais in Stuttgart, ein ungemein
rühriger Verleger, hat in der herzoglich Anhaltschen Behörden
bibliothek zu Dessau einen Bilderschatz von großer Be
deutung entdeckt, den er jetzt in einer monumentalen Publika
tion dem deutschen Volke zugänglich zu machen gedenkt. Alte
Familienbriefe lenkten ihn auf die Spur; ein in Dessau oder
Bernburg als Oberhofprediger ansässig gewesener Groß
vater spricht in einem der Briefe von einer Sammlung wert
voller Originalzeichnungen von Dürer, FJolbein, Kranach.
Mantegna u. a., die in der Bernburger Staatsbibliothek in zwei
starken Bänden aufbewahrt würden; er hatte bereits selber den
Plan, sie mit Erlaubnis des Herzogs lithographisch verviel
fältigen und mit einem Vorwort von Goethe der Oeffent-
lichkeit zugänglich zu machen. Aus dem Plar, wurde damals
nichts; den Enkel ließ aber der Gedanke nicht ruhen, ob die
Sammlung noch vorhanden sei, und schließlich fuhr er nach
Bernburg, um ihre Spur zu erkunden. Die Bernburger Biblio
thek war nicht mehr am alten Ort, ihre Bestände wurden schon
vor Jahren nach Dessau und Zerbst verteilt; aber die gesuchten
Bände fanden sich in der Tat noch vor, und zwar in der Be
hördenbibliothek in Dessau. Die Verwaltung dieser Bücherei
war sich des hohen Wertes der Sammlung wohl bewußt, zu
mal da sich das Berliner Kupferstichkabinett bereits einmal
um sie bemüht hatte. Sie besteht aus zwei Lederbänden in
Folio mit 275 Originalzsichnungen der berühmtesten Meister
aus dem 14., 15. und 16. Jahrhundert. Der Herzog von Anhalt-
Dessau und das Anhaltsche Staatsministerium waren für
Krais’ Plan, die Sammlung zu reproduzieren und sie der
Oeffentlichkeit zugänglich zu machen, leicht zu gewinnen, und
übertrugen ihm das Reproduktionsrecht auf zwölf Jahre. Die
Herausgabe hat der Vorstand des kgl. preußischen Kupferstich
kabinetts in Berlin, Dr. Max .1. Friedländer, übernommen.
Fin vom Verlag mit vier Probebildern ausgestalteter Prospekt,
auf den alle Kunstfreunde verwiesen seien, macht nähere An
gaben über die wichtige Publikation; sie soll etwa 19 farbige
und 59 einfarbige Lichtdrucke in Originalgröße enthalten. Der
Subskriptionspreis ist 150 Mark für die Ausgabe in Leder,
125 Mark für den Leinenband; das Erscheinen ist für Dezember
1913 in Aussicht genommen. Nacli dem Erscheinen erhöht sich
der Preis auf 175 Mark und 150 Mark.
Neue Kataloge.
* Jiirgensen & Becker, Buchhandlung und Anti
quariat. Hamburg. Kat. Nr. 33 des antiquarischen Bücherlagers
(2326 Nummern mit Preisen).
* Q i 1 h o f e r & Ranschburg, Wien, I. Anzeiger
Nr. 104 des Buch- und Kunstantiquariates (Nr. 27.491—28.104
mit Preisen).
* C. Lang, Rom. Ritratti Italiani della Raccolta
Cicognara Morbio (3043 Nummern mit Preisen).
* Paul Graupe, Antiquariat, Berlin. Kat. Nr. 65.
Deutsche Literatur und Uehersetzungen (1240 Nummern mit
Preisen).
* Berliner Kunstauktionshaus Gebrüder H e i 1 b r o n.
Aukt.-Kat. Nr. 37. Sammlung des Prinzen Josef Eduard
Puzyna, Freiburg. Schweiz (159 Nummern).
* Hugo HeLbing, München. Aukt.-Kat. Gemäldesamm
lung S. Oppenheimer t. München (125 Nummern). Ders.
Aukt.-Kat. Japanische Farbholzzschnitte. Gemälde, Handzeich
nungen. Bücher aus bekanntem süddeutschen Privatbesitz
lind aus dem Besitz des ehern. Gesandten Herrn Manos,
Paris (437 Nummern).
Briefkasten.
F. H„ Odessa. Orest Kiprensky (Schwalbe) starb 1836
in Rom. Die größte Zahl seiner Werke besteht in Bildnissen
von schöner Färbung und zarter Vollendung. Er heißt deshalb
der russische Van Dyck. Auch seine historischen Bilder
werden gelobt. In der Eremitage sind von ihm; Das Porträt
seine Vaters Adam Schwalbe, das Thorwaldsens und das eines
jungen Gärtners.
Napoleonica. Sie verwechseln Giuseppe mit Pietro
Longhi, der übrigens auch Maler und Kupferstecher war. Von
ihm besitzt die Akademie in Venedig eine Reihe von Genre
bildern aus dem vornehmen Leben, welche zwar kalt und
ohne echten Natursinn gemalt, aber in der humoristischen
Erfindung sehr fein behandelt sind. Eines derselben stellt die
Toilette einer großen Dame sehr ergötzlich dar.
»Greg.« Der Stich erzielte 60 Mark.
An unsere P. T. Abonnenten!
Mit der vorliegenden Nummer schließt das erste
Halbjahr 1913. Für jene P. T. Abonnenten, deren Abonne
ment mit dieser Nummer abläuft, legen wir Erlagscheine
bei, deren sie sich behufs Erneuerung des Abonnements
bedienen wollen.
Hochachtungsvoll
Die Verwaltung der
»Internationalen Sammler-Zeitung«.