Nr. 23
Internationale Sammler-Zeitung
Seite 179
Sammlung Jean Wurz-Mannheim
FRANKENTHALER PORZELLAN
Figuren :: Gruppen :: Geschirr.
Katalog 1927 mit 32 L i c h t d r u c k - T a f e I n Mark 10.-
Ausstellung: 7. bis 9. Dezember.
Versteigerung: 10. u. 11. Dezember.
Rudolph Lepke’s Kunst-Auktions*Haus
BERLIN W 35 Potsdam arstr. 22 a/b.
Maler 680. Nr. 787 Desgl. 390. Nr. 788 Das Tischgebet 380.
Nr. 789 Desgl. 240. Nr. 791 Die Unterhaltung 200. Nr. 706 Das
Schweineschlachten 530 Nr. 797 Desgl. 400. Nr. 798 Die Be
zahlung der Zeche 380. Nr. 799 Desgl. 240. Nr. 800 Der Char-
latan 225. Nr. 802 Desgl. 170. Nr. 803 Der bucklige Violinspieler
220. Nr. 804 Der Violinspieler und der kleine Leiermann 350.
Nr. 806 Die Familie 1050. Nr. 807 Desgl. 210. Nr. 808 Das
Fest unter der Laube 310. Nr. 809 Desgl. 120. Nr. 810 Das Fest
unter dem großen Baume 180. Nr. 811 Der Tanz im Wirtshaus
740. Nr. 812 Das Frühstück 240.
Rembrandt.
Nr. 932 Selbstbildnis mit dem Federbarett 160. Nr. 933
Selbstbildnis mit der Feder 105. Nr. 934 Selbstbildnis mit der
flachen Kappe 155. Nr. 935 Joseph und Potiphars Weib 185.
Nr. 936 Der Triumph des Mardochäus 420. Nr. 937 Die Ver
kündigung an die Hirten 380. Nr. 938 Die Anbetung der Hirten
mit der Lampe 220. Nr. 9^9 Anbetung der Hirten bei Laternen
schein 655. Nr. 940 Desgl. 120. Nr. 942 Flucht nach Aegypten,
Nachtstück, 280. Nr. 943 Desgl. Uebergang über einen Bach
200. Nr. 944 Die hl. Familie, Maria säugend, 210. Nr. 945 Der
stehende 12jährige Jesus unter den Schriftgelehrten 200. Nr. 946
Die Austreibung aus dem Tempel 170. Nr. 947 Christo? nd
die Samariterin am Brunnen 310. Nr. 948 Auferwecku.des
Lazarus 120. Nr. 950 Christus in Emmaus 740. Nr. 951 Petrus
und Johannes an der Pforte des Tempels 1150. Nr. 952 Der hl.
Hieronymus, im Gebete niederblickend 150. Nr. 954 Der hl.
Hieronymus im Zimmer 160. Nr. 955 Der Stern der hl. 3 Könige
185. Nr. 957 Stehender Jude mit hoher Mütze 185. Nr. 958 Der
Kartenspieler 250. Nr. 960 Die Frau mit der Kürbisflasche 170.
Nr. 963 Zwei männliche Akte 280. Nr. 964 Nackte Frau mit den
Füßen im Wasser 390. Nr. 965 Jupiter und Danae 380. Nr. 966
Die Mühle 2800. Nr. 967 Samuel Manasse ben Israel 160. Nr. 968
Abraham Francen 180. Nr. 969 [an Assclyn 400. Nr. 970. Jan
Uytenbogaert 200.
Schongauer Nr. 1099 Die Dornenkrönung 320. Nr. 1100
Die Versuchung des hl. Antonius 3550. Nr. 1101 Maria und
Gottvater thronend 1900. Wolf Traut, Nr. 1170 Christus am
Kreuz mit Maria und Johannes 200.
Die Dißfiotßeß fKermann Slosenßerg.
Nach der erfolgreichen Versteigerung der Bibliothek
Manheimer* bringt Paul Graupe in Berlin am 3.
und 4. Dezember eine Bibliothek deutscher Literatur,
die bei mancher Aehnlichkeit im einzelnen, im ganzen
ein anderes Gesicht hat.
War die Bibliothek Manheimer als Gelehrten
bibliothek entstanden, so ist die Bibliothek Hermann
Rosenberg die Liebhaberbibliothek eines wohl
habenden Sammlers; sie ist sehr reich an seltenen und
kostbaren Büchern und ihr verstorbener Besitzer hatte
mit Liebe darauf gesehen, schön gebundene und gut
erhaltene Exemplare in seine Schränke zu stellen.
Die Bibliothek entstand in der Hauptsache in den
beiden letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, in
denen die Sammlerkonkurrenz noch klein war und nur
wenige Bibliophilen in Deutschland schon ein Auge,
ein Portemonnaie für schöne Ausgaben und Einbände
hatten. Die neue Buchkunstbewegung hat die meisten
ja erst auch auf diesem Gebiete sehend gemacht.
Hermann Rosenberg aber war nicht nur Sammler
deutscher Literatur, er sammelte auch französische
Autoren und französische illustrierte Bücher des 18. und
19. Jahrhunderts. Wer diese Abteilung seiner Bibliothek
in ihren Prachtexemplaren in Maroquin und buntem
Leder, mit reichster Vergoldung vor sich sieht, begreift,
daß der A4ann, der diese Schule des Geschmackes
durchlaufen hat, eine Bibliothek deutscher Literatur
vereinigen konnte, wie sie in der Generation, derMagnus
angehörte, unvergleichlich war, und der in ihrer Schönheit
auch heute noch wenig an die Seite zu stellen ist.
* Die Ergebnisse veröffentlichen wir in der nächsten Nummer
In dieser ersten Abteilung überrascht die Reich
haltigkeit der Sammlung an Seltenheiten und die Er
lesenheit der Exemplare. Da sind z. B. die in den
letzten Jahren als Sammelgebiet so bevorzugten Gesamt
ausgaben ungewöhnlich zahlreich vertreten; einzeln
erwähnt sei nur die seit langen Jahren nicht zur Ver
steigerung gelangte 42 bändige Quart-Ausgabe der
Werke Wielands, eines der wenigen E .kume- ,+ .
mustergültiger und luxuriöser Buchausstattung aer
Klassikerzeit; dann eine beinahe vollständige Sammlung
der seltenen Erstausgaben von Friedrich Maximilian
K1 i n g e r, wie sie in dieser Vollständigkeit vielleicht
überhaupt noch nicht im Handel war. Es fehlen nur
„Stilpo und seine Kinder“ und das „Theater." Aus
gezeichnet vertreten sind Arnim, Clemens Brentano und
seine Gattin Sophie Mercau, Heine, Herder, Hölderlin,
E. T. A. Hoffmann, Kleist, Lessing, Schiller, A. W. und
Fr. Schlegel, Wackenroder und Heinrich Leopold Wagner.
Aus der Goethe-Sammlung wären die Gesamtausgaben,
das Widmungsexemplar der Gedichte von 1815, die
schöne Sammlung früher Werther-Literatur und die
Faust-Literatur hervorzuheben. Einer Anzahl Bücher sind
Autographen der Verfasser beigegeben. Bemerken
wert sind ferner einige besonders schöne Einbände,
die ja bekanntlich bei Büchern aus dieser Zeit äußerst
selten Vorkommen. Vor allem die wundervollen zwanzig
Halblederbände von Goethes Werken (Cotta 1815) aus
dem Besitze der Königin Amalia von Griechenland;
die schönen Einbände der ersten Gesamtausgaben
Schillers, A. W. v. Schlegels, die Einbände von Sophie
Brentano, Julie St. Albain, Justinus Kerner, die Seher.n
von Prevorst, Klopstock, Messias, Tieck, Der junge
Tischlermeister etc.