MAK
Seite 296 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 19 
Literatur. 
* Katalog der Kunstdenkmäler Chinas. Vor 
einiger Zeit ist in Peking die China Monuments Society gegründet 
worden mit dem Ziele, fremdem und einheimischem Vandalismus 
in China zu steuern und die wichtigsten Denkmäler Chinas auf 
zunehmen und zu identifizieren. Der Ehrensekretär der Gesell 
schaft, Frederick McCormick, veröffentlicht jetzt einen 
Aufsatz, der den ersten Versuch darstellt, ein Katalog der 
wichtigsten Monumente des Reiches der Mitte zu sein. Der 
Katalog, der nach Provinzen geordnet ist, macht, wie Doktor 
William Cohn in der Ostasiatischen Zeitschrift schreibt, 
beinahe 400 Punkte namhaft. An der Spitze steht dig Provinz 
Chihli mit nahezu 100 Punkten. Es sind vor allem die bekannten 
Sehenswürdigkeiten von Peking und Umgebung. An zweiter 
Stelle steht die Provinz Kiangsu mit 50 Sehenswürdigkeiten. 
Hier konzentriert Nanking und Umgebung das Hauptinteresse, 
wo allerdings alle Denkmäler unter der T ai-p-ing-Revolution 
ungeheuer gelitten haben. Etwa 25 Plätze werden in Schantung, 
Chehkiang, Kuangtung und Ssuch’uan aufgezählt. In Schantung 
liegt die Heimat des Konfuzius und das Grab des Mencius. Zu 
den ältesten Denkmälern gehört der eiserne Buddha von Chi- 
nan-Fu, der, 16 Fuß hoch, aus dem 6. Jahrhundert stammt. In 
Chehkiang befinden sich eine Reihe sehr alter Pagoden. Bei 
Chia-ting-Fu befindet sich ein in den Felsen gehauener Buddha 
von 400 Fuß Höhe. In Shinking fesseln vor allem die Kaiser- 
Paläste von Mukden und die Sehenswürdigkeiten in der Um 
gebung der Kaiserstadt, in Shanfi die Pagode aus der T’ang- 
Zeit, in Shensi die alte Hauptstadt Hsi-an-Fu am Peilin und 
ihre Sammlung von über 1400 Inschrifttafeln, darunter die 
Nestorianertafel aus dem 9. Jahrhundert. In Kansu liegt eines 
der wichtigsten Lamaklöster, doch kam in diesen Tagen die 
Nachricht, daß es zerstört worden wäre. In Kansu liegen dann 
noch die Höhlen von Tuen-Huan, wo Pelliot seine große 
Bibliothek fand und Stein so viele Fresken und Bilder. Honan 
weist, wenn auch nur wenige, aber sehr bemerkenswerte 
Punkte auf. Das buddhistische Kloster auf dem Shao-shih San 
ist eines der berühmtesten Chinas; das Tor der Drachen 
»Lungmen« mit seinen Tausenden von Skulpturen liegt nicht 
weit von Honan Fu, eine der gewaltigsten Kunstschöpfungen, 
die die Welt je sah. Wichtig sind auch Hsinkiang in Turkestan 
und Tibet. Durch diese Zusammenstellung wird diie Grundlage 
für ein Handbuch der Kunstdenkmäler Chinas geschaffen. Das 
Wichtigste aber wäre, wenn die Gesellschaft ihre Ziele wirk 
lich durchführen könnte, nämlich Chinas Denkmäler vor 
Vandalismus zu schützen und, möglichst vollständig, auch 
photographisch aufzunehmen. 
* Der japanische »Gotha«. Mit einem Werk 
»Peerage of Japan« (Der japanische Adel), das in vorzüglichem 
Farbendruck die japanischen Orden und, in sehr gutem Schwarz 
druck die Wappen und Bildnisse der aufgeführten Personen 
oder auch ihre Stammsitze bringt, hat es die Redaktion der in 
Jokohama erscheinenden »Japan Gazette« unternommen, ein 
Werk über den japanischen Adel zu veröffentlichen, das 
allmählich dem Gothaer Hofkalender ähnlich werden soll. Es 
war gewiß eine mühsame Arbeit, von alten und neuen Adels 
familien Nachrichten einzuziehen. Das Werk füllt zweifellos eine 
Lücke aus und wird auch im Ausland willkommen geheißen 
werden. 
Neue Kataloge. 
4 H. G. G u t e k u n s t. Stuttgart. Kupferstiche, Radierun 
gen, Holzschnitte, Bücher aus den Sammlungen der Herren 
Peter Bruckmann (Heilbron), Prof. E, v. Aütenrieth 
(Stuttgart) etc. (783 Nummern). 
4 Wilhelm Jacobsohn & Co., Breslau. Antiquariats- 
kat. 250. 
4 Adolf E. C a h li, Frankfurt a. M. Aukt.-Kat. 34. Münzen 
und Medaillen des Königreiches Böhmen, Münzen von Tirol etc. 
(2235 Nummern). 
*■ C. G. B o e r n e r, Leipzig. Aukt.-Kat. 69. Leipzig in vier 
Jahrhunderten. Sammlung Hans Bey (1540 Nummern). 
* Rudolf Lepkes Kunstauktionshaus, Berlin, W. 
Kat. 1686. Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen des 16. bis 
20. Jahrhunderts. Dabei die [unterlassene Sammlung des Herrn 
Emil Lachmann. Berlin (223 Nummern.) 
4 A. Riechmann & Co.. Halle. Aukt.-Kat. VIII, ent 
haltend Universalsammlung eines alten mitteldeutschen Numis 
matikers u. a. (3333 Nummern). 
4 Matth. Lempertz’ Ruchliandlung und Antiquariat, 
Köln. Kat. 151. Kunst- und Einrichtungsgegenstände. Mobiliar, 
Gemälde. Aus dem Besitze eines rheinischen Industriellen 
(804 Nummern). 
4 Ernst Car leb ach, Heidelberg. Aukt.-Kat. Badensia. 
Palatina (575 Nummern). 
4 H o 11 s t e i n & P u p p e 1, Kunstantiquariat. Berlin. Alt- 
Berlin. Ansichten. Arbeiten Berliner Künstler, Chodowiecki, 
Städteansichten. Bildnisse des deutschen Adels u. a. (892 Num 
mern). — Sammlung O. Alte japanische Farbenholzschnitte 
(337 Nummern). 
4 Berliner Kunstauktionshaus Gebrüder Heilbron. 
Bibliothek Johann Orths (Erzherzog Johann Nepomuk Sal 
vator). Alte Landkarten aus dem Besitze des Prinzen Ulrich 
Schön bürg (1249 Nummern). — Dass. Nachlaß Johann 
Orths. Schloß Orth. Besitz Toscana. Haus Stöckel. II. Teil 
(521 Nummern). — Möbel und Antiquitäten aus dem Besitze der 
Baronin Marie v. W e d a ! 1 s (Prien, Oberbayern) (14 Nummern). 
4 Rudolf Lepkes Kunstauktionshaus, Berlin. W. 
Kat. 1687. Sammlungen des Herrn C. Chr. E. Meyer (Bremen) 
und des Grafen R. (1200 Nummern). 
Briefkasten. 
Baron E. G. Der Druck kommt nicht selten vor. Wert bei 
läufig 100 Kronen. 
Mülizeiisammlerin in Budapest. Taler des Fürsten Franz 
Josef von und zu Liechtenstein. (1772—1781.) 
Vertrauen? Nein, wir möchten Sie entschieden warnen. 
Stephan v. L. in K. Nicht preiswürdig. 500 Mark wäre 
schon das Maximum, das Sie bieten dürfen. 
152. Math. Lempertz-- Kunstversteigerung 
21. bis 24. Oktober zu Köln. 
Sammlung KARL FRANK, Augsburg, und anderer Besitz. 
Schnitz- und Intarsienmöbel, Kabinette, Schmuck 
kästchen, Arbeiten in verschiedenem Stein, Plastiken 
in Wachs, Holzskulpturen, Tabakspfeifen, Klein 
kunstarbeiten, Miniaturen, Stammbücher des 16, bis 
19. Jahrhunderts, Waffen, Fayencen (besonders süd 
deutsche Manufakturen), Plastiken inTon, Porzellane, 
Gläser, Gemalte Scheiben, Arbeiten in Silber, Email 
und Bronze. Gemälde älterer und neuerer Meister. 
Katalog mit 8 Tafeln und vielen Textabbildungen 1 Mk., die 
□ bei Ankäufen zurückvergütet wird. □ 
Math. Lempertz’ Buchhandlung und Antiquariat 
Inhaber: P. HANSTEIN & SÖHNE, Köln, Domhof Nr. S. 
RÜST 
KAMMER VON 
« GOSLAR * 
SCHREIBER-STRASSE-10 • 
SCRUTZ-uTRUTZ" 
x WAFFEN * 
PRKRISTOR.IK.-MIHELALTER. 
RENRISSÄNCE-ORlENTINDtEN 
ANKAUF VONDOUBLETTEN 
* UND SAMMLUNGEN »
	        
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