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Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 19
Literatur.
* Katalog der Kunstdenkmäler Chinas. Vor
einiger Zeit ist in Peking die China Monuments Society gegründet
worden mit dem Ziele, fremdem und einheimischem Vandalismus
in China zu steuern und die wichtigsten Denkmäler Chinas auf
zunehmen und zu identifizieren. Der Ehrensekretär der Gesell
schaft, Frederick McCormick, veröffentlicht jetzt einen
Aufsatz, der den ersten Versuch darstellt, ein Katalog der
wichtigsten Monumente des Reiches der Mitte zu sein. Der
Katalog, der nach Provinzen geordnet ist, macht, wie Doktor
William Cohn in der Ostasiatischen Zeitschrift schreibt,
beinahe 400 Punkte namhaft. An der Spitze steht dig Provinz
Chihli mit nahezu 100 Punkten. Es sind vor allem die bekannten
Sehenswürdigkeiten von Peking und Umgebung. An zweiter
Stelle steht die Provinz Kiangsu mit 50 Sehenswürdigkeiten.
Hier konzentriert Nanking und Umgebung das Hauptinteresse,
wo allerdings alle Denkmäler unter der T ai-p-ing-Revolution
ungeheuer gelitten haben. Etwa 25 Plätze werden in Schantung,
Chehkiang, Kuangtung und Ssuch’uan aufgezählt. In Schantung
liegt die Heimat des Konfuzius und das Grab des Mencius. Zu
den ältesten Denkmälern gehört der eiserne Buddha von Chi-
nan-Fu, der, 16 Fuß hoch, aus dem 6. Jahrhundert stammt. In
Chehkiang befinden sich eine Reihe sehr alter Pagoden. Bei
Chia-ting-Fu befindet sich ein in den Felsen gehauener Buddha
von 400 Fuß Höhe. In Shinking fesseln vor allem die Kaiser-
Paläste von Mukden und die Sehenswürdigkeiten in der Um
gebung der Kaiserstadt, in Shanfi die Pagode aus der T’ang-
Zeit, in Shensi die alte Hauptstadt Hsi-an-Fu am Peilin und
ihre Sammlung von über 1400 Inschrifttafeln, darunter die
Nestorianertafel aus dem 9. Jahrhundert. In Kansu liegt eines
der wichtigsten Lamaklöster, doch kam in diesen Tagen die
Nachricht, daß es zerstört worden wäre. In Kansu liegen dann
noch die Höhlen von Tuen-Huan, wo Pelliot seine große
Bibliothek fand und Stein so viele Fresken und Bilder. Honan
weist, wenn auch nur wenige, aber sehr bemerkenswerte
Punkte auf. Das buddhistische Kloster auf dem Shao-shih San
ist eines der berühmtesten Chinas; das Tor der Drachen
»Lungmen« mit seinen Tausenden von Skulpturen liegt nicht
weit von Honan Fu, eine der gewaltigsten Kunstschöpfungen,
die die Welt je sah. Wichtig sind auch Hsinkiang in Turkestan
und Tibet. Durch diese Zusammenstellung wird diie Grundlage
für ein Handbuch der Kunstdenkmäler Chinas geschaffen. Das
Wichtigste aber wäre, wenn die Gesellschaft ihre Ziele wirk
lich durchführen könnte, nämlich Chinas Denkmäler vor
Vandalismus zu schützen und, möglichst vollständig, auch
photographisch aufzunehmen.
* Der japanische »Gotha«. Mit einem Werk
»Peerage of Japan« (Der japanische Adel), das in vorzüglichem
Farbendruck die japanischen Orden und, in sehr gutem Schwarz
druck die Wappen und Bildnisse der aufgeführten Personen
oder auch ihre Stammsitze bringt, hat es die Redaktion der in
Jokohama erscheinenden »Japan Gazette« unternommen, ein
Werk über den japanischen Adel zu veröffentlichen, das
allmählich dem Gothaer Hofkalender ähnlich werden soll. Es
war gewiß eine mühsame Arbeit, von alten und neuen Adels
familien Nachrichten einzuziehen. Das Werk füllt zweifellos eine
Lücke aus und wird auch im Ausland willkommen geheißen
werden.
Neue Kataloge.
4 H. G. G u t e k u n s t. Stuttgart. Kupferstiche, Radierun
gen, Holzschnitte, Bücher aus den Sammlungen der Herren
Peter Bruckmann (Heilbron), Prof. E, v. Aütenrieth
(Stuttgart) etc. (783 Nummern).
4 Wilhelm Jacobsohn & Co., Breslau. Antiquariats-
kat. 250.
4 Adolf E. C a h li, Frankfurt a. M. Aukt.-Kat. 34. Münzen
und Medaillen des Königreiches Böhmen, Münzen von Tirol etc.
(2235 Nummern).
*■ C. G. B o e r n e r, Leipzig. Aukt.-Kat. 69. Leipzig in vier
Jahrhunderten. Sammlung Hans Bey (1540 Nummern).
* Rudolf Lepkes Kunstauktionshaus, Berlin, W.
Kat. 1686. Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen des 16. bis
20. Jahrhunderts. Dabei die [unterlassene Sammlung des Herrn
Emil Lachmann. Berlin (223 Nummern.)
4 A. Riechmann & Co.. Halle. Aukt.-Kat. VIII, ent
haltend Universalsammlung eines alten mitteldeutschen Numis
matikers u. a. (3333 Nummern).
4 Matth. Lempertz’ Ruchliandlung und Antiquariat,
Köln. Kat. 151. Kunst- und Einrichtungsgegenstände. Mobiliar,
Gemälde. Aus dem Besitze eines rheinischen Industriellen
(804 Nummern).
4 Ernst Car leb ach, Heidelberg. Aukt.-Kat. Badensia.
Palatina (575 Nummern).
4 H o 11 s t e i n & P u p p e 1, Kunstantiquariat. Berlin. Alt-
Berlin. Ansichten. Arbeiten Berliner Künstler, Chodowiecki,
Städteansichten. Bildnisse des deutschen Adels u. a. (892 Num
mern). — Sammlung O. Alte japanische Farbenholzschnitte
(337 Nummern).
4 Berliner Kunstauktionshaus Gebrüder Heilbron.
Bibliothek Johann Orths (Erzherzog Johann Nepomuk Sal
vator). Alte Landkarten aus dem Besitze des Prinzen Ulrich
Schön bürg (1249 Nummern). — Dass. Nachlaß Johann
Orths. Schloß Orth. Besitz Toscana. Haus Stöckel. II. Teil
(521 Nummern). — Möbel und Antiquitäten aus dem Besitze der
Baronin Marie v. W e d a ! 1 s (Prien, Oberbayern) (14 Nummern).
4 Rudolf Lepkes Kunstauktionshaus, Berlin. W.
Kat. 1687. Sammlungen des Herrn C. Chr. E. Meyer (Bremen)
und des Grafen R. (1200 Nummern).
Briefkasten.
Baron E. G. Der Druck kommt nicht selten vor. Wert bei
läufig 100 Kronen.
Mülizeiisammlerin in Budapest. Taler des Fürsten Franz
Josef von und zu Liechtenstein. (1772—1781.)
Vertrauen? Nein, wir möchten Sie entschieden warnen.
Stephan v. L. in K. Nicht preiswürdig. 500 Mark wäre
schon das Maximum, das Sie bieten dürfen.
152. Math. Lempertz-- Kunstversteigerung
21. bis 24. Oktober zu Köln.
Sammlung KARL FRANK, Augsburg, und anderer Besitz.
Schnitz- und Intarsienmöbel, Kabinette, Schmuck
kästchen, Arbeiten in verschiedenem Stein, Plastiken
in Wachs, Holzskulpturen, Tabakspfeifen, Klein
kunstarbeiten, Miniaturen, Stammbücher des 16, bis
19. Jahrhunderts, Waffen, Fayencen (besonders süd
deutsche Manufakturen), Plastiken inTon, Porzellane,
Gläser, Gemalte Scheiben, Arbeiten in Silber, Email
und Bronze. Gemälde älterer und neuerer Meister.
Katalog mit 8 Tafeln und vielen Textabbildungen 1 Mk., die
□ bei Ankäufen zurückvergütet wird. □
Math. Lempertz’ Buchhandlung und Antiquariat
Inhaber: P. HANSTEIN & SÖHNE, Köln, Domhof Nr. S.
RÜST
KAMMER VON
« GOSLAR *
SCHREIBER-STRASSE-10 •
SCRUTZ-uTRUTZ"
x WAFFEN *
PRKRISTOR.IK.-MIHELALTER.
RENRISSÄNCE-ORlENTINDtEN
ANKAUF VONDOUBLETTEN
* UND SAMMLUNGEN »