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Internationale Sammler-Zeitung.
Nr. 21
Bänden dennoch komplett ist. Ich stimmte natürlich in die
Klagen des Händlers ein — und wer täte das wohl nicht?
■— und erlegte eine Krone für das noch unbenutzte und
tadellose Exemplar, das heute schon ziemlich hoch im
Preise steht. Wieso es den Weg in den Abgrund ge
nommen, weiß ich nicht. Offenbar wurde cs von jeman
dem, der es für unvollständig hielt, als wertlos weg
geworfen.
Wenn ich nun schließlich noch verrate, daß ich die
große und weltberühmte »Enzyklopädie« mit den Bei
trägen Voltaires, Diderot s, d’A lemberts ganz
komplett um ein paar Nickelstücke erwarb, und auch fran
zösische und italienische Drucke des sechzehnten Jahr
hunderts, einmal die Werke P a 11 a d i o s in einer
venezianischen Ausgabe, und einmal einen herrlichen
A 1 d i n -Band um Spottbeträge meiner Bibliothek einver
leiben konnte, so wird mich der Bibliophile beneiden und
nun selbst auf die Jagd nach derlei niedlichen Dingern
gehen wollen. Doch kann’s ihm leicht passieren, daß er,
wie cs mir ja auch oft wochenlang geht, nur drei- oder
vierhundert einander aufs Haar gleiche obskure Lustspiele
eines makulierten Dichterlings, oder aber Kopierbücher
einer im Jahre 1873 zugrundegegangenen Firma vorfindet,
die keinen Ersatz dafür bieten, daß man ohne Briefe von
Shakespeare oder Partituren von Beethoven wieder nach
Hause zurückkehrt.
Die Japan- und Chinasammlung P. Grosch.
Eine bedeutende Sammlung japanischer und chinesischer
Kunst gelangt vom 5. bis 7. November in dem Kölner Kunst
auktionshause von Matth. Lempertz (P. Haustein &
Söhne) zur Versteigerung. Zum großen Teile handelt es sich
um den Kunstbesitz des Kapitäns P. Grosch (Bremer
haven), der im Dienste des Norddeutschen Lloyds jahrzehnte
ristischen Dekor in Gold und farbigen Schmelzen aufweisen.
Daneben sicht man Imari-Erzeugnisse und Werke anderer
Manufakturen. Unter den Cloisonne-Arbeiten fällt ein vom
Mikado einem englischen Offizier verliehener Ehrenhelm
auf, der ein wahres Prachtstück ist. Des weiteren enthält der
Katalog eine Anzahl feiner alter Lackarbeiten (Schreibkästen,
Fig, 5. Fig, 6. Fig. 7. Fig. 8. Fig. 9,
Fig- 10. Fig 11. Fig. 12. Fig. 13, Fig. 14.
lang die ostasiatischen Küsten befuhr und mit Verständnis und
Spürsinn manches zusammenbringen konnte, was Sammlern
in Europa nicht leicht zugänglich ist.
Der soeben erschienene illustrierte Katalog behandelt
als Hauptabteilung das Gebiet der Keramik, das besonders
durch viele und seltene Gefäße der Satsuma-Manufaktur ver
treten ist. Wir sehen eine lange Reihe von Urnen, Koros und
Schalen, die alle in mannigfacher Abwechslung den charakte-
Inros, Kabinette etc.), eine stattliche Reihe von Bronzen, be
sonders Buddha- und Götterfiguren, Elfenbein- und Bein
schnitzereien, Farbenholzschnitze, Textilien, Stickereien etc.
Unsere Figuren stellen dar:
Fig. 5. Kriegsgott in Schrein. Stehende Figur in kriege
rischer Ausrüstung, einen Dämon, der unter seinen Füßen
liegt, mit der Lanze durchbohrend. In Holz geschnitzt, farbig
und golden gefaßt.