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Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 23 
worden. Nach dem Tode Bordens wurde dessen Galerie in 
London unter den Hammer gebracht, wo die Lucretia von der 
Firma K n o e d 1 e r erworben wurde. Das Gemälde wurde zu 
einem verhältnismäßig niedrigen Preis losgeschlagen; eine 
dicke, namentlich den Hintergrund vollständig bedeckende 
Firnisschichte hatte, obwohl es sonst gut erhalten war, seine 
Schönheit stark beeinträchtigt, und erst, nachdem eine sorg 
fältige Reinigung stattgefunden hatte, stellte es sich dem Auge 
in seiner vollen Wirkung dar. Das Gemälde (1 Meter X 1'5 Meter) 
zeigt Lucretia als eine junge, liebreizende Frau; in der rechten 
Hand hält sie den auf die Brust gerichteten Dolch, mit dem sie 
sich den Todesstoß beibringt, die Linke hat sie ebenfalls er 
hoben. Das Gewand ist von Goldbrokat, aus dem Stoff schillern 
die Farben Grün und Gelb hervor, Behandlung und Farbenschön 
heit erinnern an die jüdische Braut im Reichsmuseum in 
Amsterdam, oder an den segnenden Isaak in Kassel. Das Ge 
mälde wurde nun von der Amsterdamer Kunstfirma Fred. 
Müller — wie man sagt, zu einem, eine halbe Million Gulden 
übersteigenden Preis — für den Amsterdamer Sammler August 
J a n s s e n endgiltig erworben. Wilhelm Bode, der von dem 
Kaufe in Kenntnis gesetzt worden war, sandte telegraphisch 
seinen Glückwunsch zum Erwerb des »herrlichen Rembrandt«. 
(Ein neuentdecktes Oelgemälde von 
Rudolf v. Alt.) Die Kunsthandlung Wawra in Wien hat 
ein großes Oelbild von Rudolf v. A 11 erworben, das bisher voll 
ständig unbekannt war und auch in dem Werke über Rudolf 
v. Alt nicht enthalten ist. Es ist ein Oelbild aus dem fahre 1833 
im Ausmaße von zirka 65 :75 Zentimeter. Der Meister hat hier 
den Stephansdom von der Rotenturmstraße aus aufgenommen. 
Der damals erst 22 Jahre alte Künstler hat den Farbenton des 
im Gegensätze zu dem grell beleuchteten Dach tief im Schatten 
liegenden unausgebauten Turmes und der angrenzenden 
Kirchenfront brillant getroffen. Vor dem Portale der Kirche hält 
ein vierspänniger Galawagen mit Kaiser Franz und dessen 
Gemahlin, den zahlreiche Neugierige umstehen. Der Vorder 
grund des Platzes ist mit einer Unmenge von typischen Alt- 
Wiener Figuren in den reizvollen Kostümen dieser Zeit staffiert. 
Das Bild verkaufte Alt seinerzeit direkt an eine österreichische 
Adelsfamilie, auf deren Besitzung es bis jetzt verblieb. 
Numismatik. 
(Die Münzauktion bei Brüder Egger.) Bei der 
Auktion, die die Brüder Egger in Wien am 12. v. M. veran 
stalteten, wurden ganz ungewöhnliche, teilweise Rekordpreise 
erzielt. So bezahlte man für Nr. 59 Didrachme von Calabria, 
ca. 420—380 v. Chr. K 605, für Nr. 61 Didrachme von Calabria, 
ca. 344—334 v. Chr. K 1550, für Nr. 112 Didrachme von Cala 
bria, Nackter Jüngling auf galoppierendem Pferde seitwärts 
sitzend Ii, 405, Nr. 113 zweites Exemplar von anderer Zeich 
nung K 325, Nr. 176 Didrachme von Metapontum K 390, Nr. 185 
Tetradrachme von Thurium K 355, Nr. 192 Didrachme von 
Thurium, ca. 280—268 v. Chr. K 895, Nr. 193 Didrachme von 
Thurium K 1000. Nr. 212 Tetradrachme von Rhegium K 660. 
Sicilia. Nr. 234 Tetradrachme von Agrigent K 3275, Nr. 245 
Camarina K 5225, Nr. 260 Tetradrachme von Prokies K 2325, 
Nr. 261 Tetradrachme (Katana) K 1525, Nr. 263 Tetradrachme 
von Herakleidas K 2625, Nr. 278 Tetradrachme von Gela 
K 4800, Nr. 287 Tetradrachme Leontini K 815, Nr. 290 Tetra 
drachme Leontini K 450, Nr. 306 Drachme von Messana K 1750, 
Nr. 307 Tetradrachme, Messana K 325, Nr. 319 Tetradrachme 
von Panormus K 2500, Nr. 320 Aehnl. Tetradrachme K 1200, 
Nr. 324 Didrachme von Segesta K 660, Nr. 347 Tetradrachme 
von Syracusa K 740, Nr. 348 Tetradrachme von Syracusa 
K 355, Nr. 358 Tetradrachme, Syracusa K 890, Nr. 366 Tetra 
drachme. Syracusa K 1000, Nr. 377 Tetradrachme von Sosion 
K 1500, Nr. 380 Medaillon von Kimon K 12.500, Nr. 381 Deka 
drachme von Kimon K 5000, Nr. 382 Dekadrachme von Kimon, 
vorzügl. erhaltenes Exemplar K 10.050, Nr. 383 Dekadrachme 
von Kimon (ohne Signatur) K 9050, Nr. 384 Dekadrachme von 
Kimon K 6250, Nr. 385 Dekadrachme von Kimon K 2425 
Nr. 386 Dekadrachme von Kimon Ii 5000, Nr. 387 Tetradrachme 
von Parmenion K 750, Nr. 388 Tetradrachme von Eukleidas 
K 2600, Nr. 391 Tetradrachme von Eukleidas K 1250, Nr. 401 
Tetradrachme von Eukleidas K 975, Nr. 402 Drachme von 
Eukleidas K 680, Nr. 419 Tetradrachme (Syrakus II. Periode' 
K 710, Nr. 428 Golddrachme von Hieron II. K 750, G r a e c i a. 
Nr. 448 Didrachme von Abdera K 500, Nr. 457 Goldstater des 
Lysimachus K 460, Nr. 468 Tetradrachme von Mende K 1200, 
Nr. 469 Aehnl. Tetradrachme K 2400, Nr. 470 Aehnl. Tetra 
drachme K 2525, Nr. 473 Oktadrachme des Derrones K 9500, 
Nr. 474 Phönik. Oktadrachme K 3450, Nr. 485 Goldener Doppel 
stater Alexander III. d. Gr. K 670, Nr. 505 Attische Tetra 
drachme K 1800, Nr. 526 Euböischer Stater von Phlius, 
VI Jahrh. v. Chr. K 695, Nr. 528 Didrachme von Kreta Ii 400, 
A s i a. Nr. 541 Didrachme von Bithynia K 955, Nr. 546 Münze 
von Gordianus III. K 475. Nr. 565 Drachme von Jonia K 360, 
Könige von Syrien. Nr. 624 Goldstater von Seleukos I. 
Nikator K 540, Nr. 625 Aehnl. Goldstater K 550, Nr. 662 Gold 
stater des Antiochus III. d. Gr. Ii 820, Nr. 678 Tetradrachme 
des Timarchus K 1200, Nr. 694 Tetradrachme des Antiochus VI. 
Dionysos K 440, Nr. 746 Tetradrachme des Antiochus XII. 
Dionysos K 2025, Nr. 800 Tetradrachme vom Jahre 2 (133 
n. Chr. Jerusalem) K 345, Nr. 813 Tetradrachme des Eucratides 
K 305. Römische Münzen. Nr. 879 Imp. Caesar K 410, 
Nr. 928 Aureus der Agrippina Mater und Caligula K 300, Nr. 1007 
Aureus des Nerva K 240, Nr. 1013 Aureus des Trajan K 270, 
Nr. 1082 Aur. des Aurelius Caesar Aug. P. II. K 600, Nr. 1123 
Aureus des M. Comm. Anton. K 1500, Nr. 1130 Aur. des Pertinax 
K 360, Nr. 1151 Aur. der Julia Augusta K 320, Nr. 1158 Aureus 
des Caracalla K 750. Nr. 1219 Aur. des Trebonianus Gallus und 
Volutianus K 750, Nr. 1225 Aur. d. Valerianus K 1650, Nr. 1239 
Aur. d. Constantinus II. K 1125, Nr. 1243 Aureus des Con- 
stantius K 335 und Nr. 1259 Aureus von Valentinianus K 405. 
Philatelie. 
(Neue bulgarische Marke n.) Das bulgarische 
Finanzministerium hat, wie man uns aus Sofia schreibt, die 
offertmäßige Vergebung der Lieferung von Postmarken im Werte 
von 281.000 Lew angeordnet. Die bezügliche Adjodikation soll 
schon in den nächsten Tagen erfolgen. 
(Zum Jubiläum des Indischen Ozeans.) Eine 
neue Marke, die bestimmt erscheint, hohen Sammlerwert zu er 
halten, hat die junge Republik Panama ausgegeben. Es handelt 
sich um eine Marke, die das Jubiläum der »Entdeckung« des 
Indischen Ozeans feiern will: in der Mitte des Wertzeichens 
sieht man in einem Oval in blinkendem Harnisch, das blanke 
Schwert in der Rechten, Vasco Nunez de Balbao, der nach 
Durchquerung Mittelamerikas zum erstenmal den pazifischen 
Ozean sieht. Die Marke trägt die beiden Jahreszahlen 1513—1913 
und die Umschrift: »Centenario del descubrimiento del Mar del 
Sud« (»Jahrhundertfeier der Entdeckung des Südmeeres«). Der 
Wert beträgt 2%' Centesimos. Für die Sammler wird diese Jubi 
läumsmarke besonderes Interesse haben, weil sie nur einen 
Monat in Geltung bleibt. 
(Seltenheiten.) Aus Hamburg wird uns ge 
schrieben: In der letzten Sitzung des Vereines für Briefmarken 
kunde legte Herr V i z e n z eine große Zahl Seltenheiten vor, 
die er aus einem Nachlaß erworben hat. Daran schloß er einen 
Vortrag über Guatemala- Marken, und zwar über den 
Unterschied der Kupferdruck- und Steindruckmarken. Einige 
Marken unterscheiden sich schon durch die satten Farben als 
Kupferdruck, als absolutes Unterscheidungsmerkmal gilt aber 
bei der Steindruckmarke die Schraffierung, die oben 
dicke Striche enthält, die nach unten zu immer dünner werden 
und breitere Zwischenräume haben. Die Kupferdruckmarken 
dagegen zeigen links vier, rechts sechs dicke Striche, die ganz 
scharf in dünne Striche übergehen. Außerdem zeigte der 
Vortragende verschiedene seltene Hamburger Marken
	        
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