MAK
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Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 24 
kostete 345 Mark, ein Sammelband von Zeitungsberichten über 
den Siebenjährigen Krieg, der an das Germanische Museum 
nach Nürnberg ging, 85 Mark. Von spanisch-portugiesischen 
Werken wurde am höchsten bezahlt der berühmte Ritterroman 
Palmerins von Inglaterra mit 750 Mark. Ebenfalls nach Nürn 
berg ging für 76 Mark eine Urkunde des Kaisers Maximilian II. 
und ein Lehrbrief eines Kaufmannes aus Querfurt. Eine große 
Anzahl kleinerer Werke ging teils in den Besitz von Museen 
und Bibliotheken. Das Gesamtergebnis der zweitägigen Ver 
steigerung kann auf 8.0.000 Mark beziffert werden. 
Numismatik. 
(Auktion M e r z b a c h e r.) ln München findet am 
7. Jänner durch die Firma Dr. Eugen Merzbacher Nachf. 
eine Auktion von Münzen und Medaillen aus verschiedenem 
Besitz statt. Der Katalog umfaßt beinahe 2400 Nummern, von 
denen viele speziell des Interesses österreichischer Sammler 
würdig sind. Denn es ist eine große Anzahl österreichischer 
Prägungen vorhanden, darunter, ein unedierter Kärntner Taler 
Ferdinands II., steiermärkischer Prägung; von besonderem Inter 
esse ist Nr. 337, einer der berühmten Proberubel auf Konstantin 
von 1825, aus der Sammlung des Prinzen Alexander von Hessen. 
Das Hauptgewicht liegt natürlich auf den deutschen Münzen, 
unter denen einige besonders hervorzuheben wären; so ein 
Schwarzburg-Riidolstadter Probehalbtalcr von 1791, dej- ein 
Unikum sein dürfte. Ebenso rar dürfte Nr, 1171, der Gold 
abschlag des sächsischen Doppeltalers von 1653, sein. 
(Lebensgeschichte einer Münzensamm- 
1 u n g.) Unter den neuesten Publikationen des hochverdienten und 
stets noch unermüdlich produktiven Winterthurer Münzforschers 
Dr. I m h o o f - B 1 u m e r verdient das kurze »Curriculum vitae 
einer Sammlung« besonderes Interesse. Nach diesem Aufsatz 
reichen die Anfänge der berühmten Imhoofschen Sammlungen 
bis ins Jahr 1851 zurück. Der einstige Besitz Imhoofs belief sich 
auf die stattliche Anzahl von 42,650 Münzen. Nachdem die 
größere Hälfte dieser Sammlung nach Berlin gewandert war und 
die mittelalterlichen und schweizerischen Bestände dem Museum 
der Vaterstadt geschenkt waren, begann Imhoof eine neue Kol 
lektion, die im Jahre 1912 bereits wieder 4010 ausgewählte 
Stücke umfaßte. 
(Auktion Dr. Hirsch.) Man schreibt uns aus 
München: Auf der Auktion von Dr. Hirsch wurden be 
merkenswerte Preise erzielt. So erbrachten: Didrachmen von 
Populonia 1225 Mark, von Heraklea 2300 und 1400, von Veolia 
(Klendoros) 1275, von Löcri 1450 Mark. Für Tctradrachmcn 
wurden gezahlt: für eine von Rhegium 1875 Mark, Agrigent 
6150, Catania 1900, Panormus 2625 und 1525 Mark. Für Deka 
drachmen von Syrakus des Kimon (von denen jüngst eine in 
Frankfurt über 5000 Mark brachte), gab man 3875, 2000, 
5700 Mark und für eine solche des Euainetos 2400 Mark. Für 
die höchst seltene Syrakusaner Tetradrachme des Eukleidas 
wurden 4525 und für eine Oktadrachme des Derrones wurden 
4225 Mark gezahlt (für eine ähnliches Stück in Wien etwa 
8000 Mark; es kommt natürlich ganz auf die Schönheit der Er 
haltung an). Die rhodische Tetradrachme des Memnon aus 
Rhodus, des Generals des Dareios in Ephesus, erzielte 
1750 Mark. Auch für römische Aurei wurden, abgesehen 
von vielen Preisen, die an 1000 Mark heranreichten, namhafte 
Preise gelöst. Ein Aureus des Geta ging für 1550 Mark weg, ein 
solcher des Diadumenian für 300, ein Bronzemedaillon des 
Diokletian für 1200 Mark. 
(Eine Medaille auf König Ludwig III.) Zur 
Erinnerung an die Thronbesteigung des Königs Ludwig von 
Bayern hat die vortrefflich bekannte Hofkunstprägeanstalt 
von B. H. Mayer in Pforzheim eine doppelseitige 
Medaille ausgeführt, deren Vorderseite das wohlgelungene 
Porträt des Königs trägt. Die Umschrift lautet: »Ludwig III., 
König von Bayern.« Der Revers zeigt ein durch Lorbeer ver 
bundenes Knabenpaar, das die Königskrone hält. Riegsherum 
liest man die Worte: »Zur Erinnerung an die Thronbesteigung. 
5. November 1913. Vox populi.« Bei diesem Anlaß sei erwähnt, 
daß die Medaillen der Firma B. H. Mayer im Salon 1913, 
Paris, ausgezeichnet wurden. Ein in Paris lebender Künstler, 
der im »Figaro« die offizielle Preiszuerkennung las, schrieb 
Herrn Mayer: »Diese Auszeichnung ist viel ehrenvoller als 
eine Prämiierung auf einer Weltausstellung, da im Salon die 
Juroren sehr strenge sind. Es ist um so erfreulicher, daß in 
der kritischen politischen Zeit ein Deutscher sich diese Aus 
zeichnung zu erringen vermochte.« 
Philatelie. 
(Die neuen holländischen Marke n.) Die neuen 
holländischen Jubiläumsmarken präsentieren sich im Hochrecht 
eck. Das Mittelstück weist im Profil von rechts nach links 
blickend abwechselnd den Kopf der Könige Wilhelm I., 11., III. 
und der Königin Wilhelmina auf. Fast unmittelbar darunter be 
finden sich die Jahreszahlen 1813—1913. Die äußere Umrahmung 
ist etwas überladen und läßt das Bild gedrückt erscheinen. Der 
Farbenwechsel aller zwölf Wertstufen läßt auf sorgfältige Vor 
bereitungen schließen. Die Marke zu 2%- Cent trägt grünes, 
3 Cent gelbes, 5 Cent rotes, 10 Cent graues, 12% Cent violett 
blaues, 20 Cent braunes. 25 Cent blaues, 50 Cent gelbgrünes. 
1 Gulden weinrotes, 2%' Gulden violettes, 5 Gulden chrom- 
gelbes und 10 Gulden orangegelbes Gewand. Unsere Abbildung 
Fig. 5. 
(Fis. 5) zeigt den- 10er Wert. Für Liebhaber des Schaubek- 
Albums sei beigefügt, daß die eben erschienene neue (36.) Auf 
lage diese Marken bereits arifiihrt. 
(Fehldruck der neuen albanischen Brief 
marke n.) Die albanische Regierung hat soeben mit der Aus 
gabe ihrer ersten durch Druck hergestellten Brieimarken be 
gonnen. Die neue Briefmarke trägt in einem von Lorbeer um 
rahmten Medaillon das Bildnis Skanderbegs mit dem im 
Wiener Kunsthistorischen Museum aufbewahrten Helm. Das 
Medaillon hat die Umschrift: »Skanderbegu Mbreti I Shqipeta- 
reevet« (Skanderbeg, König der Albaner). Auf einem Bande 
unterhalb des Medaillons liest mau die Worte: »Gjorgji 
Kastriota.« Oberhalb des Bildnisses steht: »Shqipenia e Lire« 
(Freies Albanien). Bei einem Teil der Auflage heißt es nun statt 
Skanderbegu: Skanderbergu. — Die neue Briefmarke ist die 
dritte, welche von der provisorischen Regierung Albaniens 
herausgegeben wird. In der ersten Zeit wurden türkische 
Marken mit Uberdrucktem albanischen Adler verwendet. Später 
gelangten primitive Briefmarken zur Ausgabe, die nur mit Hand 
stempeln erzeugt wurden. Zuletzt wurde eine Marke verwendet, 
die in einfachem Druck zweifarbig hergestellt wurde. 
(Veräußerung von gebrauchten Franko 
marken.) Das Postmuseum in Wien schreibt die Veräußerung 
der in der Zeit vom 1. Jänner 1914 bis 31. Dezember 1914 sich 
ansammelnden Mengen der gebrauchten Frankomarken von 
Oesterreich, allgemeine Ausgabe 1908, in Sätzen, umfassend die
	        
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