Internationale
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Zentralblatt für Sammler, Liebhaber und Kunstfreunde.
Herausgeber: Norbert Ehrlich.
5. Jahrgang. Wien, 1. Februar 1913. Nr. 3.
Der 18. Februar 1853.
Aus den Erinnerungsblättern eines Sammlers.
Von Albin Freiherr von Teutfenbach, k, u. k. General der Infanterie d. R. (Görz).
»Das Bewußt
sein treuer Pflicht
erfüllung steht
uns im Glück e r-
hebend, im Un
glück tröstend
zur Seite.« Diese
goldenen Worte, von
unserem erhabenen
Kaiser und Herrn
Franz Josef I. als
Glückwunsch zum 90.
Geburtstag an seinen
Vetter, den kürzlich
verstorbenen Prinz
regenten Luitpold
von Bayern gerich
tet, enthüllen so ganz
das Wesen unseres
Herrschers und die
Beweggründe jeder
seiner Handlungen.
In der seit Monaten
für den Weltfrieden
kritischesten Zeit sehen
wir im Geiste dieser
trefflichen Anschauung
von Regentenpflichten
unseren vielgeliebten
Kaiser all seine geisti
gen und körperlichen
Kräfte mit bewun
dernswerter Ausdauer
für diesen hohen Zweck
aufbieten, um seinem
Reiche bei vollster
Wahrung seiner Macht
stellung den Frieden zu
sichern. In erhöhtem
Maße müssen alle
Untertanen daher
nächst Gott denjenigen
Männern überaus dank
bar sein, die uns sein
kostbares Leben aus
Todesgefahr errettet
haben.
Am 18. Februar
jährt sich der Tag zum
60. Mal, daß die durch
Revolutionäre geleitete
ruchlose Hand des
Schneiders L i b e n y i
das geheiligte Leben
unseres jugendlichen
Kaisers tödlich be
droht hatte.
Mit dem Retter des
Kaisers aus dieser
Todesgefahr, den in
Gott ruhenden Gene
ralmajor Grafen Maxi
milian O'D o n e 11 in
langjähriger freund
schaftlicher Beziehung
stehend, erbat ich mir
seinerzeit eine authen
tische Darstellung
dieses furchtbaren Er
eignisses, worüber in
Einzelheiten abwei
chende Erzählungen in
Büchern niedergelegt
waren. Er diktierte mir
den grausen Vorfall in
die Feder, und ich
habe ihn in meinem
1891 bis 1893 heraus
gegebenen »Neuen
Illustrierten Vaterlän
dischen Ehrenbuch«,
Band II, S. 570 bis 572,
wortgetreu veröffent
licht. Hiedurch ein ge
schichtliches Akten
stück geworden, er
laube ich mir heute,
wo das Leben unseres