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Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 3 
Schiller, Mad. de Stael, Karl August und anderen Mitgliedern 
des herzoglichen Hauses, ferner Dichtungen Wielands, darunter 
der erste Druck des epischen Gedichtes »Der neue Amadis«, 
in den der Dichter zahlreiche und tiefergreifende Aenderungen 
für eine Neubearbeitung eingetragen hat. Außerdem Goethes 
»Maskenzug« von 1818, der neben Schiller und Herder auch 
Wielands Persönlichkeit und seine Hauptwerke (»Musarion«, 
»Oberon«) dichterisch feiert, sowie Goethes Logenrede auf 
Wieland, gehalten in der Trauerfeier für den Verstorbenen in 
der Loge »Amalis«. 
(Ausstellung von alten japanischen Holz 
schnitten.) Aus Prag wird uns geschrieben: Im hiesigen 
Kunstgewerbemuseum ist zur Zeit eine Ausstellung 
von alten japanischen Meisterholzschnitten zu sehen, die leb 
haftem Interesse in den Kunstkreiseu Prags begegnet und den 
Erzeugnissen japanischer Kunst gewiß neue Freunde zuführen 
wird. Die Ausstellung, ein Werk des als Schriftsteller bekannten 
P. Sigismund Bouska, Kapitular der vereinigten Klöster 
Brewnow-Braunau in Böhmen, veranschaulicht die Entwicklung 
des alten japanischen Meisterholzsehnittes vom ersten, heute be 
kannten illustrierten Buche (Anfang J6. Jahrii.) bis zu den mo 
dernen Meistern, also bis zum gänzlichen Verfall der großen 
Kunst. Kostbare Blätter der primitiven Meister (Holzschnitterfin 
der Moronobu, Toriirschule etc.), schwarze Drucke vom Meister 
selbst koloriert, und andere Meister (Harunobu, Shunsho, Toyo- 
kuni und besonders die kostbaren' Schauspielcrporträts vorn 
genialen Sharaku) gehören berühmten Privatsammlungen des 
Kunsthistorikers Dr. Julius Kurth, bekannt durch seine Mono 
graphien über Harunobu, Utamaro, Sharaku, den japanischen 
Holzschnitt, Friedrich S u c c o (Autor eines zweibändigen 
Werkes über deii ersten Toyokuni) und teilweise der Sammlung 
.1 a e k e 1, Kretz und Bouska. 
Fig. 8. Nürnberger Walzenkrug. 
Vom Kunstmarkt. 
(Antiquitäten aus w ü r 11 e m b e r g i s c b e in und 
bayerischem Besitz.) Die am 10. und 11. d. M. bei 
H e 1 b i n g in München unter den Hammer kommenden Anti 
quitäten aus württembergischem und bayerischem Besitz um 
fassen Arbeiten in Glas, Zinn uhd verschiedenem Metall, 
Fayencen, Porzellan, Uhren, Stein- und Elbenbeinarbeiten etc. 
Ein prächtiges Stück ist der Walzenkrug (Fig. 8), der wohl 
Nürnberg zuzuweisen ist. Der Katalog gibt von ihm folgende 
Fig. 9. Terrine) Ludwigsburg. 
Beschreibung: »Am Fuß und am Rand vier Rundleistenprofile. 
Breiter Henkel mit zwei Leistenprofilen. Kleisterblaue Glasur, 
Blaudekor: Auf dem glatten Mittelteil ringsum laufend die Taufe 
Fig. 10. Louis XVI.-Standuhr. Um 1790. 
Christi im Jordan in deutscher Landschaft. Auf den Profilen 
Blumenornamente. Weißrissiger Auftrag. Zinndeckel mit Nürn- 
beiger Zinnniarke.« Ludwigsburger Provenienz ist die auf vier 
Volutenfüßen ruhende Terrine (Fig. 9), deren Dekor deutsche
	        
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