Nr. 5
Internationale Sammler-Zeitung.
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der Ausformung von Kloster Veilsdorf; es ist un-
signiert. Das zweite ist in der Modellierung etwas unge
schickter; nach der Marke, die es trägt, ist es in Volk
stedt-Rudolstadt entstanden. Der Manufaktur
Fig. 5. Tartaglia.
Kloster Veilsdorf verdankt auch eine Kolombine in
weitem, faltigem Rock ihre Entstehung. Ein Harlekin, der
sich eine Maske vor das Gesicht hält, ist durch die Signa
tur als Produkt, der Fabrik Gera nachgewiesen. Nach
stilistischen Gründen dürfte der ursprüngliche Entwurf,
Fig. 6. Tanzende Kolombine.
der vielleicht gar nicht in Gera entstanden ist, auch zu
der Serie gehören, welcher der Harlekin mit Brief zuzu
rechnen ist. Lirnbacher Ursprunges sind zwei kleine
Figuren, eine tanzende Kolombine und ein Harlekin mit
Maske.
Auch außerdeutsche Manufakturen haben Beiträge zu
dieser Kollektion geliefert. So ist Chelsea mit zwei
Pendants einer Kolombine (Fig. 7) und einem Harlekin
als Nachtwächter, ferner mit einem grüßenden Harlekin,
Fig. 7. Chelsea. Kolombine.
einem Harlekin in beteuernder Geste und einer Harlekin
familie vertreten. Stratford le B o w, S t a f f o r d-
Fig. 8. Staffordshire, Zwerg.
s h i r e (Zwerg, Fig. 8) und Capo di Monte ergänzen die
Umschau über die europäischen Porzellane und beweisen,
daß keiner ihrer Manufakturen der Harlekin unbekannt
war.