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Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 7 
ragende Holzschnitt ist eines der bisher bekannten drei | 
151 ä 11 e r, die Trants Monogramm tragen, und zwar i 
liegt hier das Blatt im ersten Zustand mit dem Mono- ! 
gramm Trants und des Zeichners F. H. vor. Später 
wurden die Monogramme entfernt und das Blatt 
Dürer zugeschrieben (B. 109, Heller 2233. 'S. auch 
Das Werk, aus dem wir einen Holzschnitt in Fig. 14 
wiedergeben, ist eine Nachahmung der Armen-Bibel. Die 
120 Holzschnitte sind von Joan Andrea Vavassore, 
der in der Art B e 11 i n i s und Mantegnas zeichnete. 
In einigen Blättern ist die Nachahmung einer alten hollän 
dischen Ausgabe der Biblia pauperum unverkennbar, ob- 
Fig. 12. Q. Ch. Kriegl, Erbhuldigung. 
Nagler, Monogr. III, 896. Dodgson, 1, 358, 20, bezichungs- j 
weise 520, 13, dem jedoch nur der 2. Zustand im British 
Museum Vorgelegen war). Das 1514 datierte Blatt trägt | 
unten das Wappen von Passau und des Bischofs Wigu- 
leus F r ö s c h 1. 
Der 2. Holzschnitt (Christus am Kreuz mit Maria und 
Johannes) befindet sich auf der Versoseite des 1. Blattes 
des auf Pergament gedruckten Canons (Dodgson, I, 508, 
12. Muther, 1150). 
Außer diesen 2 Holzschnitten enthält der in sehr ge 
fälliger Missaltype rot und schwarz gedruckte Text noch 
eine Reihe kleinerer in Holz geschnittener figuraler Ini 
tialen. 114 Seiten des Textes tragen Musiknoten auf vier 
zeiligem System. 
Ungemein selten ist die »Opera nova contemplativa 
(Biblia pauperum)«. Venezia. Giovan-Andrea Vavassore 
detto Vadagnino, (c. 1510.) 
gleich die Kopien ziemlich frei sind. In einigen Haupt 
blättern hat sich Vavassore die kleine Passion Albrecht 
Dürers zum Vorbilde genommen. Im übrigen müssen 
wir auf Schreiber, der jeden Holzschnitt des Werkes 
genau beschreibt, verweisen. Dieses Werk galt lange 
Zeit als das einzige italienische xylographische Buch. 
Wir schließen die kleine Auslese der Bibliothek, 
deren Katalog wir Bibliophilen als Nachschlagebuch für 
die alten Drucke empfehlen, mit dem Hinweis auf ein 
Exemplar des Bologneser Druckes von Stephanus 
F 1 a n d r i a s »Quaestio de subiecto et propria passione 
ad mentem Scoti disputata«. 1947. Der interessante, 
ganzseitige Holzschnitt auf Blatt 12 b zeigt einen Mönch 
zwischen zwei Bäumen. (Fig. 15.) 
R e i c h 1 i n g beschreibt das einzige bisher be 
kannte Exemplar dieses interessanten Druckes (II. 
p. 170). 
Neuerwerbungen der Berliner Museen. 
Die Gemäldegalerie des Berliner Kaiser 
F riedr ich -Museums erwarb letzt durch Ankauf ein 
interessantes Werk der altniederländischen Malerei. Es ist 
die Darstellung der Taufe Christi von Maerten van Hcems- 
k e r c k, dem Haarlemer Meister, der zu den Führern der 
italienisch gerichteten Kunst in Holland des 16. Jahrhunderts 
zählt. Eine gleiche Darstellung Heemskercks aus seiner späten 
Zeit, von 1563 datiert, besitzt das Braunschweiger Museum. 
Für die Berliner Galerie, die von Heemskerck ein nicht aus 
gestelltes Bild »Momus tadelt die Werke der Götter« und ein 
frageweise zugeschriebenes Bildnis eines jungen Mädchens 
ihr Eigen nennt, ist die Neuerwerbung um so interessanter, als 
in Berlin auch von Heemskercks Lehrer, Jan van S Corel, 
eine Taufe Christi hängt.
	        
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