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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 5)

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Bild. Dann folgten sogleich der „Ball auf 
der Hängstatt", eine große Szene, die im 
Haus des Künstlers hängt, und „Beim 
Künstler". Aber das Lokale genügte ihm 
bald nicht mehr. Im Westen erwachte 
ein neuer Geist, gegen den sich die Wiener 
Schausäle ängstlich abschlossen. Engel- 
hart ging nach Paris und blieb dort andert- 
halb Jahre. Eine neue Welt tat sich ihm 
auf; alles, was in seinen Nerven gewartet 
und gehofft hatte, regte sich plötzlich und 
streckte die eingezogenen Spürfäden weit 
hinaus in die Vibrationen des damaligen 
Pariser Lebens. Er verkehrte natürlich vor 
allem mit Eugen Iettel, in dessen Hause 
sich auch Eduard Charlemont, Ribarz 
und andere Österreicher fanden; von den 
Gleichaltrigen noch Hohenberger. Aber 
der Montmartre war die eigentliche Offen- 
barung. Der geniale T oulouse-Lautrec, 
der Karikaturist Leandre (der auch ihn so 
drastisch karikiert hat), verschiedene auf- 
rührerische Schriftsteller und frondierende 
Poeten, die Schöpfer des Cabarets, die 
Notablen des Chat noir wurden sein Um- 
gang. Mit Toulouse-Lautrec, dem buckli- 
gen Grafen, der ein so mörderisches Auge 
für alles Bucklige in der Lebewelt hatte, 
aß er gewöhnlich in einem Restaurant der 
Rue Houdon. Es war eine moussierende 
Luft. Alles, was Talent hatte, hatte plöt2- Josef Engelhart, Spanische Tänzerin, Ölgemälde 
lich wieder Recht. Man durfte alles, was 
man mußte. Mit den vergilbten Rezepten zündeten sich die letzten „rapins" 
die Zigarette an. Es gab junge Künstler, die es für ein Unglück erachteten, 
den Rompreis davonzutragen. Aber auf dem Grund all des Übermutes lag 
doch der Ernst. Der gesunde Naturtrieb zur Kunst gab keine Ruhe und der 
Ehrgeiz spornte von beiden Seiten. Auch fehlte es nicht an glänzenden 
Beispielen. Manet stand hoch am Himmel. Engelhart bewunderte ihn, ohne 
ihn eigentlich zu mögen. Er glaubt, er habe ihn nicht verstanden. Er war 
ihm vor allem zu schwarz; Besnard dagegen und Roll, mit den hellen, leuch- 
tenden Farben, machten ihm den Eindruck des Sonnenaufgangs. Das war 
die Richtung, in die sich seine Sonnenblume neigte. 
Im Jahr 1892 folgte eine Studienreise nach Spanien. Madrid und 
Sevilla fesselten ihn lange. Velazquez widmete er ein besonderes Studium,
	        
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