Nr. 2
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Internationale Sammler-Zeitung.
Eine interessante Kupferstich-Auktion.
Von den Kupferstich-Auktionen der nächsten Zeit be
ansprucht die von Karl Ernst Henricj in Berlin für den
29, d. M. angekündigte -besonderes Interesse: Neben einer be
deutenden Spezialsamtnlung von französischen Kupferstichen in
Crayonmanier aus süddeutschem Privatbesitz bringt der auf dem
Kunstmarkt vorteilhaft bekannte Antiquar Blätter der deutschen
steckt am linken Bildrande unten angebracht ist. Bemerkenswert
ist auch, daß der Kupferstich eine große, bisher unbekannt ge
bliebene Inschrift trägt, welche fast unsichtbar ganz unter die
Umrahmung eingefügt ist und von der künstlerischen Mit-
arleiterschaft der Königin an der Vorlage zu diesem Kupfer
stiche handelt.
big. 1. Bonnet, Katharina II. von Rußland.
und englischen Schule zum Verkauf, die sich durch großartige
Erhaltung auszeichnen. Vielfach sind es auch Raritäten, denen
man nicht oft im Handel begegnet. So ist Jean Charles
Francois, dem man heute nicht mehr den Ruhm streitig
macht, der Erfinder der Crayonmanier zu sein, mit der außer
ordentlich seltenen Erstlingsarbeit Blatt Nr. 3 vertreten, die einen
nach links blickenden Knabenkopf zeigt. Großen Seltenheitswert
hat auch ein Röteldruck desselben Meisters, eine Madonna, die
der Königin Maria Leszynska, der Gemahlin Ludwig XV.,
gewidmet war. Dieser in mehrfacher Hinsicht höchst merk
würdige Kupferstich wird in der Monographie von De Leymarie
Demarteau zugeschrieben, ist aber als eine Arbeit von Francois
sichergestellt worden, dessen Monogramm allerdings sehr ver-
Demarteau ist übrigens mit über 50 Blättern ver
treten, worunter sich zwei reizende Kostüm- und Porträt
studien befinden. Zwei Mädchenköpfe sind besonders durch
ihre Haarfrisuren interessant. In dem Blatt Jacques de Cachiopin
(Kat.-Nr. 152) ist dem Künstler die graphische Nachahmung einer
van Dyckschen Handzeichnung vortrefflich gelungen; die
Pastellimination mit der Darstellung einer jungen Frau nach
Boucher ist schon auf der Pariser Ausstellung von 1867, wo sie
zum erstenmal gezeigt wurde, bewundert worden.
Von J a n i n e t finden wir in der Sammlung neben
brillanten Aquatintablättern von mehreren Platten in Farben
gedruckt, wie Heinrich IV. nach Rubens, Ninon de Lenclos nach
Mignard, Maximilian de Bethune nach Rubens, einen der kost-