Nr. 3
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Internationale Sammler-Zeitung.
u. s. w. Sehr schön ist Sizilien mit 30 Stiiok vertreten, dabei
eine echt gebrauchte 50 ürane. Von Spanien enthält die Samm
lung mehrere 2 Reales-Markeu, darunter ein ungebrauchtes
Prachtstück der 1851er Ausgabe, und von Toskana ie eine
2 Soldi, 60 Grazie und 3 Lire. Der Katalog in zwei Abteilungen
ist durch Hugo Helbing, München, zu beziehen.
(Die Briefmarkenauktion bei H e 1 b i n g.)
Bei der Briefmarkenauktion in der Galerie Helbing
in München (siehe Nummer 1 und 2) erzielten ierner:
Ikaria: Nr. 679 1, 2, 5 Drachmen 90 M. - Ionische
Inseln: Nr. 681 1 Pence blau 50 M. Nr. 683 %, 1
und 2 Pence 65 M. — Island: Nr. 685 2 Sk. blau. Vierer
block, 50 M. — Italien: Nr. 690—693 Marken der Emissionen
1877, 1890, 1871—74 mit Aufdruck 100 M. — Italienische
Postämter im Ausland: Nr. 694 1874, 10 C. braungelb
Nr. 4. I 65 M. — Italienische Levante: Nr. 695—699
I. und 111. Konstantinopler Ausgabe 1908 mit Aufdruck und
Doppelaufdruck 175 M. Nr. 700 Fehldruck 20 Piastre zusammen
mit 4 Piastre auf 1 Lire 180 M. Nr. 701 20 Piastre auf 5 Lire,
beide IV. Konstantinopler Ausgabe, 110 M. — K i rchenstaat:
Nr. 705 1 Scudo rot 77 M. — Lübeck: Nr. 711 mit Wz. 1 Sch.
orange, 1 Sch. gelborange 130 M. Nr. 719 2% Sch. rosa 120 M.
— Mecklenburg-Schwerin: Nr. 749 1864, Vi Sch, rot,
durchstochen, 220 M. Nr. 750 Desgleichen 185 M. — Meckl en-
burg-Strelitz: Nr. 765 2 Sgl', ultramarin 75 M. —
Monaco: Nr. 771 1895, 5 Fr. karmin auf grün 87 M. —
Neapel: Nr. 781 1860, % Torneso, Wappen, 185 M. Nr. 782
14 Torneso, Kreuz, 190 M. — Norddeutscher Post
bezirk: Nr. 788 %, A, %, 1, 2, 5 Groschen, ungez., 170 M.
— Dienstmarken: Nr. 801 1870, 2 kr. schwarz und grau
95 M. — E 1 s a 11 - L o t h r i n g e n: Nr. 804 1, 2, 4, 10, 20, 25 C„
sechs Viererblocks. — Oesterreich: Nr. 821 1850, 9 kr.
blau 60 M. Nr. 882 1858—59, 2 kr. gelb, 3 kr. grün, 5, 10, 15 kr.
90 M. Nr. 829 1851, gelber Merkur auf ganzer Zeitung 305 M.
Nr. 830 gelber Merkur mit kleinem Einschnitt 105 M. Nr. 831
rosa Merkur, dickes Papier, 145 M. Nr. 832 rosa Merkur, dünnes
Papier, Ecke angesetzt, 100 M. Nr. 833 1856, roter Merkur
1350 M. — Lombardei -Ve'netien: Nr. 836 1850*
15 Gentes, mit breiten, sichtbaren Vergestreifen 250 M.
Oldenburg: Nr. 850 1858, A Gr. grün 275 M. Nr. 851
Vs Gr. grün 200 M. Nr. 852 Desgleichen 180 M. Nr. 855 2 Gr.
schwarz auf rosa 95 M. Nr. 860 3 Gr. schwarz auf gelb, Fehl
druck Olbenburg, 130 M. Nr, 863 % Gr. orange 345 M. Nr. 864
1861. V, Gr. moosgrün 175 M. Nr. 865 'A Gr. bläulich
grün 110 M. Nr. 866 A Gr. lebhaft grün 105 M.
Nr. 872 % Gr. braun 120 M. Nr. 883 3 Gr. gelb 100 M. Nr. 886
zwei Stück 3 Gr. gelb 200 M. — Ostrumelien: Nr. 891
5 Piaster braun auf bräunlich, 1884, 120 M. Portugal:
Nr. 938 Antonius-Ausgabe 2+—1000 Reis, 185, vollständiger
Satz 110 M. Nr. 939 Derselbe Satz gebraucht 11t) M. —•
Rornagna: Nr. 950 6 Bai. gelbgrün, von Diena gepr., 450 M.
Nr. 951 20 Bai. graugrün 150 M. — Rumänien: Nr. 952,
1858, 108 Parale 2400 Mk. Nr. 953 108 Parale 1300 M. Nr. 958
bläuliches Papier 80+80 Par. rot, schönes Paar, 130 M.
Nr. 960, 1858—59, weißes Papier, 40 Par. blau, Streifen von
vier Stück, 185 M. Nr. 976 Handdruck 6 Para ziegelrot, Original-
bogen mit 32 Stück, dabei 8 Tete-beche-Stiieke, 16(1 M. Nr. 971
Maschinendruck, 3 Par. gelb, Originalbogen von 40 Stück,
darunter 8 Tete-beche-Stiieke, 140 M. Nr. 976, 1871, 10 B. gelb,
gestreiftes Papier, 120 M. Nr. 891, 1876—77, Fehldruck 5 B.
blau, Streifen von 3 Stück, Fehldruck in der Mitte, 300 M.
Nr. 982, 1876—77, Fehldruck 5 B. blau, im Viererblock zu
sammenhängend mit 10 B„ 325 M. Nr. 984, 1879—80, 5 B.
karmin, Fehldruck, 350 M. — Rußland: Nr. 985, 1857, 10 KoP.
braun und blau 275 M. Nr. 1002, 1865, 10 P. blau und braun
250 M. Nr. 1003 2 Pi. rot und blau 400 M. Nr. 1008 2 PL blau,
senkrecht genetzt, 105 M. — Sachsen: Nr. 1011, 1850, 3 Pi.
ziegelrot 375 M. Nr. 1012 3 Pi. rot auf Briefstück 500 M.
Nr. 1013 3 Pf. rot, Durchschnittsqualität, 205 M. Nr. 1021, 1851,
+’ Neugr. Fehldruck ’Vm zusammenhängend mit gewöhnlicher
175 M. Nr. 1025 5 Gr. ziegelrot, Streifen von 5 Stück, 185 M.
Nr. 1031 10 Gr. dunkelblau, Streifen von 3 Stück und Einzel-
stüek auf Brief, 320 M. Nr. 1032, 1863—67, 1 Sgr. rosa, senk
recht ungez. 280 M. — Schleswig-Holstein: Nr. 1050
2 Sch. rosa 100 M. — Schwed en: Nr. 1057, 1855, 3 Sk. grün,
und 2 Sk. grau 210 M. — Schweiz: Nr. 1065, 1845, Basel
155 M. (Schluß folgt.)
Verschiedenes.
(Alfred L i c h t w a r k.) Das Kunstleben Deutschlands
hat durch den Tod Alfred Licht war ks einen schweren,
Hamburg speziell einen unersetzlichen Verlust erlitten.
Selbst ein Hamburger Kind, hat er nach Beendigung seiner
Studien in Leipzig und Berlin, sich in die Kunstgeschichte
seiner Vaterstadt vertieft, das Verständnis für die Hamburger
»Primitiven«, die hanseatischen Meister des Mittelalters über
haupt erweckt und schließlich in der »Kunsthalle« eine einzig
artige Galerie geschaffen, die Hamburgs Kunst vom 14. bis
20. Jahrhundert umfaßt. Zwei große »Primitive«, den Meister
Bertram und den Meister Franke, hat er so entdeckt;
so war er Runges, des Malers der Altstadt, eifriger Apostel,
so hat er sich für Kalckreuth und vor allem für Max
Li eher man n eingesetzt, von dessen Werken die Ham
burger Kunsthalle heute die reichste Sammlung in Deutschland
aufweist. Aber von dieser lokalen Bedeutung abgesehen, sind
Lichtwarks Verdienste um das Kunstleben Deutschlands im
allgemeinen nicht hoch genug zu schätzen: Denn kaum ein
anderer hat wie er in 25jähriger Arbeit im Engeren und
Weiteren in der wissenschaftlichen Forschung wie in der
Popularisierung der Kunst so vielseitige Anregungen gegeben.
Von englischen Beispielen ausgehend, wollte Lichtwark das
Kunstempfinden in der Jugend und im Volke wecken und so
die der deutschen Nation noch fehlende »Erziehung des Auges
und des Herzens« anbahnen. Sein Weg zu diesem Ziele führte
nicht etwa einseitig durch ästhetische Vorträge, Abhandlungen
und Bücher. In seinem ganzen Wirken kam die Ueberzeugung
zum Ausdruck, daß als Voraussetzung für künstlerisches Ver
ständnis erst die Fähigkeit sinnlicher Anschauung geschaffen
und erst das Gefühl für den organischen Aufbau der Umwelt
geweckt werden müsse. So stellte er in seinen temperament
vollen Schriften den frischen »Blumenstrauß« dem verstaubten
»Makartbukett« gegenüber, predigte den Widersinn von.
»Palastfeuster und Flügeltür« in der Architektur des deutschen
Bürgerhauses und bot in seinen »Deutschen Königsstädten«
vielleicht die lebendigste Darstellung der Geschichte des
deutschen Städtebaues. Die Vollendung des Neubaues der Ham
burger Kunsthalle, mit der sein Leben so innig verwachsen
war, konnte Lichtwark nicht mehr erleben, aber seine Name
wird untrennbar mit diesem Denkmal der Hansastadt ver
knüpft bleiben.
(Direktor Dr, Ubell über die Gefahren der
geplanten An tiquitäten-Ver Ordnung.) Wir er
halten von geschätzter Seite folgende Zuschrift: »Es wird Sie
gewiß interessieren, zu hören, daß die Bedenken, die Sie in
Ihrem Artikel »Der bedrohte österreichische Antiquitätenhandel«
im 2. Dezemberheft des vorigen Jahrganges gegen die geplante
Antiquitäten-Verordnung des Handelsministeriums zum Ausdrucke,
brachten, nicht nur in Sammlerkreisen, sondern auch von den
Museumsleitern geteilt, werden. Auch auf dem »Kongreß des
Verbandes österreichischer Museen« wurde vielfach zu der erst
in den Grundzügen bekannt gewesenen Verordnung. Stellung ge
nommen. Besonderen Eindruck machte das Referat des Direktors
des Francisco Carolinum in Linz, Dr. IJbel I. Der treffliche
Gelehrte wies darauf hin, daß die Verordnung wohl von der
lobenswerten Absicht eingegeben sei, die Verschleppung wertvoller
Antiquitäten ins Ausland zu verhindern, durch sie würde aber
nur das Gegenteil von dem erreicht werden, was bezweckt
wird, da sich der Antiquitätenhandel, der sich bisher im offenen
Tageslicht entwickelte, fortan unter, dem Schleier des Geheim-