MAK
Nr. 6 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Seite 93 
(Neue Münzen von B r a u n s c h w e i g.) Die Aus 
gabe von deutschen Reichsmünzen mit dem Bildnisse des Her 
zogs Ernst August soll demnächst beim Bundesrate be 
antragt werden. 
(Münzenfmid!) In Almeria fand ein Hirte unter 
einem Stein im Felde ein Gefäß mit Gold- und Silbermünzen 
aus der Zeit der Maurenzüge. Der Fund soll archäologisch von 
Bedeutung sein. 
Philatelie. 
(Die neuen bayerischen Postwertzeiche n.) 
Das bayerische Ministerium für Vcrkehrsangelegenheiten gibt 
bekannt: Vom 30. März ab werden neue bayerische Postwert 
zeichen ausgegeben. Die neuen Freimarken zeigen z w e i ver 
schiedene Bilder des Königs nach Entwürfen von Professor 
Walter F i r 1 e. Sämtliche Pfennigwerte haben die Größe 
von 25:21 Millimeter. Auf ihnen befindet sich das Kopfbild des 
Königs in einem kreisförmigen Rahmen; in einem länglichen 
Rechteck darunter ist die Angabe »Bayern«, in den beiden oberen 
Ecken die Wertbezeichnung angebracht. Die Markwerte 
zeigen ein Bild des Königs aus der allerjüngsten Zeit ohne Brille. 
Auf den Werten zu 1, 2 und 3 Mark, die 28:24 Millimeter groß 
sind, ist das Bild von einem einfachen ovalen Rahmen, auf den 
Werten zu. 5, 10 und 20 Mark, die eine Größe von 40:34 Milli 
meter aufweisen, von einem breiten Lorbeerkranz umgeben. 
Die Angabe »Bayern« und die Wertbezeichnung ist bei den Mark 
werten in der gleichen Weise wie bei den Pfennigwerten an 
gebracht. Sämtliche Freimarken sind in Kupfer-Tiefdruck 
(Mezzotinto-Verfahren) auf sämisch getöntem Papier hergestellt. 
Die Wasserzeichen-Wellenlinien laufen bei den Pfennigwerten 
sowie bei den Werten zu 5, 10 und 20 Mark wagrecht, bei den 
Werten zu I, 2 und 3 Mark senkrecht zu der Marken-lnschrift. 
Die Freimarken sind in nachstehenden Farben gedruckt: 3 Pfg.: 
braun, 5 Pfg.: grün, 10 F'fg.: rot, 20 Pfg.: blau, 25 Pfg.: grau, 
30 Pfg.: orange, 40 Pfg.: oliv, 50 Pfg.: rotbraun, 60 Pfg.: blau- 
griin, 80 Pfg.: violett, 1 Mk.: braun, 2 Mk.: violett, 3 Mk.: rot, 
5 Mk.: dunkelblau, 10 Mk.: dunkelgrün, 20 Mk.: dunkelbraun. 
Die Postkarten, Postanweisungen und Kartenbriefe werden wie 
bisher in Buchdruck hergestellt. Als Markenbild weisen sie eine 
Darstellung des bayerischen Wappens von Professor 
Otto Hupp in der Größe von 22:18 Millimeter auf. Die Post 
karten sind von einer schmalen Umrahmung eingefaßt. Zu den 
Postkarten und Kartenbriefen ist sämisch getönter, zu den Post 
anweisungen weißer Karton verwendet. Die Druckfarbe der 
Postkarten zu 5 Pfg. ist grün, jene der Postkarten zu 10 Pfg., 
der Kartenbriefe sowie der Postanweisungen zu 10 Pfg. rot 
und jene der Postanweisungen zu 20 Pfg. blau. Für die Post 
karten der Gemeindewaisenräte wird das jetzige Markenbild 
beibehalten. Die Postwertzeichen der gegenwärtigen Ausgabe 
behalten bis auf weiteres Giltigkeit. 
(Briefmarkenauktioti in München.) Der günstige 
Erfolg, den die Galerie Helbing in München mit der 
Briefrnarkenauktion im November vorigen Jahres hatte, er 
mutigte sie zu einer neuen Briefmarkenversteigerung. Diese 
Auktion, die vom 11. bis 14. Februar durchgeführt wurde, blieb 
in ihrem materiellen Erträgnisse nicht hinter ihrer Vorgängerin 
zurück. Namhafte Preise erzielten: Azoren. Nr. 21 1895 
Antonius-Ausgabe 2% R. bis 1000 R. Mk. 110, Belgisch- 
Kongo, Nr. 30, 1887- 91 3.50 auf 5 Frcs. lila Mk. 80, Bri- 
tisch-ostafrik. Gesellschaft, Nr. 77 1890 !4 Anna, 
1 Anna, und 4 Annas Mk. 90, Nr. 85 ungez. 4 + 4 Annas Mk. 90, 
Nr. 92 1891—95 1 D auf 4 A braun Mk. 230. B r i t i s c h - Ost 
afrika. Nr. 129 1897 cc 50 Rup. lila Mk. 150, Britisch 
süd a f r. Gesellschaft, Nr. 148 1890 10 Pounds braunrot 
Mk. 180, Kap der Outen Hoffnung. Nr. 244 1853 1 Sh. 
dunkelgrün, 1863—64 1 p dunkelkarmin, 6 p lebhaft violett 
Mk. 240, Nr. 252 861 Holzschnitt, 1 p ziegelrot Mk. 145, Nr. 256 
1861 4 p tiefblau Mk. HO, Nr. 257 Fehldruck 1 p blau Mk. 800 
Lagos Nr. 284 1884—86 CA 10 Sh. lilabraun Mk. 290, Niger 
küste. Nr. 39 3 Half Penny auf 2 p Mk. 175, Nr. 399 10/— 
auf 5 p Mk. 350, N o s s i B e, Nr. 423 5 C graulila mit liegendem 
Aufdruck Mk. 140, Nr. 424 Desgl. Mk. 100, Reunion, 
Nr. 471 1851 Erster Neudruck 15 über 30 C Mk. 120, F i dsh i- 
1 n sei n, Nr. 636 1875 2d auf 6p karmin Mk. 170, Nr. 637 2d 
schwarz auf 3p grün Mk. 100, Tahiti, Nr. 808 25 C ockergelb 
Mk. 110, Nr. 809 25 C dunkelviolett auf orangegelb Mk. 120, 
Nr. 818 25 C dunkelviolett auf orangegelb Mk 130, Nr. 819 1893 
1. 2, 3, 4. 5, 10, 15, 20, 40, 60 C schwarz, 1, 2 Frcs. rotbraun 
Mk. 290, Westaustralien, Nr. 883 1857 2 p braun auf rot 
Mk. 240, Nr. 884 2 p braun auf rot Mk. 210, Nr. 895 1865 cc 
Fehldruck 2 p lila Mk. 300. 
Abteilung Europa. Baden, Nr. 905 3 Kr. hellgelb 
Mk. 50, Nr. 911 1862 6 Kr. preußblau Mk. 65, Bayern Nr. 920 
1849—58 18 Kr. gelb Viererblock Mk. 50, Nr. 925 1862 18 Kr. 
Block von 20 Stück Mk. 215, Nr. 939 1870 12 Kr. lila Mk. 100, 
Belgien, Nr. 963 1861 1 Schilling Mk. 160, Nr. 966 4 Sch. 
schwarz auf braun Mk. 125, Nr. 967 1867 Neudruck 3 Sch. hell- 
rosa Mk. 65, Braun schweig, Nr. 977 1853—56 3 Sgr. 
schwarz auf rosa Mk. 275, Bremen, Nr. 1004 1861—63 durch 
stochen 2 Grote rotorange Mk. 90, Nr. 1017 1861—63 durch 
stochen 5 Sgr. grasgrün auf weiß Mk. 120, Bulgarien, 
Nr. 1034 1882 5 St. rosa auf fleischfarben, Fehldruck Mk. 290. 
Dänemark, Nr. 1040 1851 4 Rigsbank—Sk. Mk. 205, 
Deutsches Reich. Nr. 1066 1889, 3, 25, 50 Pf. Mk. 110, 
Nr. 1067 1900 1 Mk. in 2 Nuancen Mk. 130, Nr. 1068 1901 Vineta 
Provisorium Mk. 175. 
(Schluß folgt in der nächsten Nummer.) 
Verschiedenes. 
(Ein Tabernakel Kaiser Heinrichs VII. a u f- 
gefunden.) Wie aus Rom gemeldet wird, wurde bei den 
Arbeiten zur architektonischen Wiederherstellung des großartigen, 
in Marmor gehauenen Grabmals des ghibellinischen Kaisers Hein 
rich VII. im Dom zu Pisa ein jahrhundertelang vergeblich ge 
suchtes Tabernakel aufgefunden, in dein des Kaisers Leich 
nam ursprünglich untergebracht war. Den Hintergrund des bogen 
förmigen, blaugrünlichen Tabernakels stellt eine reiche Draperie 
dar, gehalten von vorzüglich erhaltenen fliegenden Engeln, deren 
ausgezeichnete künstlerische Ausführung aus der Schule G hir- 
1 a n d a i o s stammen dürfte. Die Wiederherstellung des Grab 
mals wird voraussichtlich im Herbst 1915 vollendet sein. 
(Auffindung einer Sammlung serbokroa 
tischer Lieder.) Aus München wird uns geschrieben: 
ln der letzten Sitzung der königl. bayerischen Akademie der 
Wissenschaften berichtete Herr Bernecker über eine auf 
der Universitätsbibliothek in Erlangen aufgefundene 
Sammlung serbokroatis c h er Lieder. Sie enthält 
217 Lieder; von wenigen Kunstliedern abgesehen, durchwegs 
epische, lyrische und lyrisch-epische Volkslieder, überwiegend 
im Zehnsilbler. Sie ist vermutlich in Nordwestbosnien ent 
standen und wahrscheinlich noch in der ersten Hälfte des 
18. Jahrhunderts. Die Ausgabe wird in den Denkschriften er 
folgen. 
(Das größte Sammelwerk der Welt.) Die 
Frankfurter Stadtbibliothek hat durch einen Gönner, der 
nicht genannt sein will .eine eigenartige und höchst wertvolle 
Schenkung erhalten: die große, 1652 Bände umfassende chine 
sische Enzyklopädie »King-ting Ku-kiu tu-shn tsih-cheng«, das 
größte Sammelwerk der Welt. Nach dem Bericht des Direktors 
der Stadtbibliothek, Geheimrat Dr. E b r a r d, ist dies eine irn 
Jahre 1725 auf kaiserl. Befehl veranstaltete vollständige Sammlung 
von Tafeln und Schriften alter und neuer Zeit, die unter persön-
	        
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