MAK
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Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 7 
Nr. 1509 1852 2 R. blaßrot Mk. 210, Nr. 1570 1852 2 R. blaßrot 
Mk. 200, Nr. 1576 1853 2 R. ziegelrot Mk. 270, Nr. 1590 1865 
12 C blau und rosa, Fehldruck M'k. 160; Toskana. Nr. 1635 
1851—52 2 Soldi braunrot auf blauem Papier Mk. 160, Nr. 1637 
1851—52 60 Grazie braunrot Mk. 400, Nr. 1640 1857, 9 Grazie 
lila Mk. 100, Nr. 1642 1860 3 Lire Mk. 850; Ungarn, Nr. 1653 
1871 25 Kr. hellviolett Mk. 50, Nr. 1655 1871 2 Kr. orange, 
3 Kr. grün, 5 Kr. rot, 10 Kr. blau, 15 Kr. braun, 25 Kr. hell- 
violett, 3 Kr. Mk. 55; Württemberg, Nr. 1661 1857 
18 Kr. blau Mk. 100, Nr. 1673 1872 70 Kr. dunkelviolett Mk. 135 
und Nr. 1674 1872 70 Kr. rotviolett Mk. 140. 
Verschiedenes. 
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(Preisausschreiben des Verbandes der | 
rheinischen-Kunstfreunde.) Der Verband der Kunst- j 
freunde in den Ländern am Rhein lädt die Maler und Bildhauer 
zu einem Wettbewerb um die drei Preise der Konsul Friedrich- 
Stiftung und einen Preis, den die Stadt Stuttgart gegeben hat, 
ein. Der erste Preis der Konsul Friedrich-Stiftung (Ernst 
Ludwig-Preis) beträgt 2500 Mark, der zweite Preis der Stadt 
Stuttgart 2000 Mark, der dritte Preis der Konsul Friedrich- 
Stiftung 1500 Mark, der vierte Preis 1000 Mark. Berechtigt, an 
dem Wettbewerb teilzunehmen sind alle Bildhauer und Maler, 
die im Verbandsgebiet wohnen, ebenso die im Verbandsgebiet 
gebürtigen Maler und Bildhauer, sofern sie sich nur studien 
halber außerhalb des Verbandsge'bietes aufhalten. Die Einliefe 
rung der Werke hat bis zum 10. Mai d. J. in Stuttgart zu 
erfolgen. 
(Ein Bronzemörser aus dem 17. J a h r- 
h u n d e r t.) In der Galerie H e 1 b i n g in M ii n c h e n befindet 
sich zum freihändigen Verkauf ein Bronzemörser aus dem 
17. Jahrhundert. Auf schön profiliertem Fuß erhebt sich der 
Mantel, der auf jeder Seite mit zwei reliefierten geflügelten 
Puttoköpfen mit Fruchtgehäusen geschmückt ist. Die Griffe be 
stehen aus Blattranken und Delphinköpfen. Die Höhe des 
Mörsers beträgt 24,5 Zentimeter. 
Vom Kunstmarkt. 
(Antiquitätenversteigerung in der Ga 
lerie Helbing.) Die April-Antiquitäten-Auktion der Galerie 
Helbing in München (17. und folgende Tage) bringt 
verschiedene Provenienzen zum Verkauf, was in der großen 
Mannigfaltigkeit der Gegenstände seinen Ausdruck findet. Die 
erste Abteilung enthält den geschlossenen Nachlaß eines be- j 
kannten deutschen Sammlers. Besonders hervorzuheben sind ! 
hier die H o 1 z s k u 1 p t u r c n, fast durchwegs schwäbische j 
Arbeiten vom ausgehenden 15. Jahrhundert und der nächsten 
Folgezeit. Daneben sind die M,öbel zu nennen. Einige gute 
alte Stücke neben dekorativen Stilmöbeln sorgfältigster Aus 
führung und guter Erhaltung. Im übrigen einige Bronzen, 
hübsche Ringe (antike, dann Renaissance, Empire und später), 
ein gutes Bild der Cranach-Schule, einige Miniaturen. Die 
zweite Abteilung umschließt verschiedenen Besitz. An größeren 
Folgen gleichartiger Erzeugnisse sind in erster Linie die süd- 
italienischen und slavischen Stickereien und Spitzen zu er 
wähnen. Zunächst eine stattliche Reihe namentlich sizilianischer 
Arbeiten, die in ihrer Farbenpracht an die besten Zeiten der 
seit dem frühen Mittelalter hochberühmten Seidenwebereien 
und Stickereien Palermos erinnern, zum großen Teil aus dein 
18. Jahrhundert stammen, in Ausführung (meist Burato) und 
Zeichnung aber eine weit ältere Tradition festhalten. Neben 
großen in Gold und bunter Seide überaus reich gearbeiteten 
Decken, die Wappen in typisch palermitanischem Rankenwerk 
zeigen, ist eine große Anzahl kleiner, hochinteressanter, zum 
Teil sehr alter Muster vertreten. Von den slavischen Hand 
arbeiten (meist böhmisch-mährische und kroatisch-slavonische) 
finden sich wenige große Stücke, als kleinere abgeschlossene 
Arbeiten, zum Beispiel Läufer oder nur Muster. Diese letzteren 
hat der Katalog in kleine Konvolute von je 10 bis 20 Stück zu- 
sarnmengefaßt und damit den zahlreichen Sammlern von 
Musterbeispielen alter Stickerei und alter Spitzenkunst eine 
beachtenswerte Kaufgelegenheit geboten. Besondere Erwähnung 
verdient ferner die Abteilung der persischen Teppiche. Gute 
Arbeiten, vortrefflich in der Farbe, reich in der Zeichnung, 
einige mit prächtigem Flor. Besonders gut sind Feraghan, 
Schiras, Hamedan, Serabend und Buchara vertreten. Neben 
Kuß täppischen finden sich auch Satteltaschen und Pferdedecken, 
die sich leicht zu kleinen Teppichen umgestalten lassen. Aus 
dem übrigen Inhalt der zweiten Abteilung sind einige gute 
Stilmöbel, einige prächtige Uhren (schön gearbeitete Renais 
sance-Turmuhr, reiche Boulle-Uhr, schöne Rokoko-Reiseuhr, 
kostbar ausgestattete Taschenuhren) und einige plastische 
Kunstwerke hervorzuheben, so spätgotische Alabaster-Arbeiten 
englischer Provenienz, einige Holzbildwerke, alte Tonplastik 
und eine schöne Büste Bonapartes hervorzuheben. Der Katalog 
mit 16 Lichtdrucktafeln ist durch Hugo Helbing, München, 
zu beziehen. 
(Gemälde- und Miniaturensammlung J. L. 
Menk c.) Am 3. April versteigert das Kunstauktionshaus Matth, 
Lempertz (P. Hanstein & Söhne) in Köln, die nachge 
lassene Gemälde- und Miniaturensammlung des verstorbenen 
Antwerpener Oroßkaufmannes J. L. Menke, der eine Reihe 
erstklassiger Stücke aus anderem Besitz angegliedert sind. Es 
Handelt sich sowohl bei den Gemälden der alten wie der neu 
zeitlichen Meister durchwegs um wertvolle Werke, zum Teil 
von prominenter Bedeutung. Wir erwähnen ein aus Menkes 
Nachlaß stammendes Gemälde »Bacchuszug« von Rubens, 
das von Max Rooses als eine Wiederholung des bekannten 
Bildes in der Eremitage erklärt wurde, sowie unter den 
Werken neuerer Meister ein authentisches Bild von Eduard 
Manet, »Bildnis des Malers Bastien-Lepage«. Unter den alten 
Meistern findet sich ein farbenprächtiges Küchenstück des 
Pieter Aertszen, eine ungewöhnlich helle Mondscheinland 
schaft des Aart van der Neer, ein Waldbild von Jakob R u i s- 
d a e 1, mehrere viämische und andere primitive Meister vom 
Ende des i5. und Anfang des 16. Jahrhunderts, Stilleben von 
Pieter C 1 a c s z und Willem Claesz H c d a, ein großes Bauern 
bild von Jan Steen und eine ganze Reihe ausgezeichneter 
Werkstattbilder der niederländischen und italienischen Schulen. 
Unter den modernen Meistern verzeichnet der Katalog die 
klangvollsten Namen der neueren Kunstgeschichte: Israels, 
Herkofher. Knaus, Diaz, Hoguet, Vcrboeckhoven, Ladislaus Pal, 
Blechen, Wahlberg, O. Achenbach, v. Gebhardt u. v. a. Die Ab 
teilung »Miniaturen« bietet Kabinettstücke der Wiener und 
französischen Schule, bildnisgeschmückte Tabaticren und 
andere Kleinkunstwerke. Der Katalog illustriert das reich 
haltige Material auf 19 Lichtdrucktafeln. 
(Das Auktionsergebnis der Handzeichnungs- 
sammlunfen Arnold Otto Meye r.) Die großen Ham 
burger Handzeichnungssammiungen Arnold Otto Meyer, 
denen wir eine entsprechende Würdigung zuteil werden ließen, 
sind in der dritten Märzwoche bei C. G. Boerner in L e i P- 
z i g versteigert worden. Das Ergebnis der Versteigerung übertraf 
bei weitem die Erwartungen; erfreulich war es namentlich zu 
sehen, in welch hoher Wertschätzung die ältere deutsche Kunst 
des 19. Jahrhunderts heute bei uns steht. Besonders waren natür 
lich die Werke Sch w i n d s, Feuerb'achs, Ludwig Rich 
ters, Steinles und Grafts gesucht. Die hohe Wert 
schätzung ist übrigens auch dadurch erklärbar, daß Werke 
dieser Meister außer in einigen großen Sammlungen, die fast 
sämtlich von C. G. Boerner in Leipzig im letzten Jahrzehnt 
versteigert worden sind, itn Handel so gut wie überhaupt nicht 
Vorkommen und daß in der Sammlung A. O. Meyer nicht nur 
euie außerordentliche, sondern auch die letzte Gelegenheit ge 
boten war, wesentliche Stücke dieser Meister zu kaufen. Aber 
auch die alten Meister der Sammlung und die Drucke brachten 
ungewöhnliche Resultate. Es zeigte sich, daß auch für diese 
Sachen in Deutschland ein guter Markt existiert. Das Gesamt-
	        
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