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Internationale Sammler-Zeitung. 
Nr. 7 
lieh das Haupt- und offizielle Organ-der Revolutionszeit 
in Frankreich, und eine Seltenheit ersten Ranges. Zu 
diesem gesellt sich ein weiteres französisches Journal 
von höchster Wichtigkeit: »La C 1 e f du C a b i n e t 
des Souverain s« (Paris 1797—1805), also aus einer 
Zeit, die höchst interessant ist, und zu deren genauen 
Kenntnis wie zum Verständnis ihrer Leistungen die zeit 
genössische Journalliteratur geradezu unentbehrlich ist. 
Es folgen die Abschnitte: Friedrich der Große. — 
Galeriewerke. — Gemmen. - Großbritannien. — Her- 
kulanum und Pompeji. — Holzschnittbücher des 
16. Jahrhunderts (mit einigen Reproduktionen der inter 
essantesten Holzschnitte im Katalog). — Hungarica und 
Turica. Die geschätzten Werke von Bonfinius (drei 
Ausgaben), Lewenklaw v. A m e 1 b e u r n (1590), mit 
Fig. 16. Rousseau, Oeuvres. 
Ansicht der Stadt Budapest (Fig. 13), ferner Ricaut, 
sowie der Frankfurter »Türkischen Chronik« von 1577. — 
Jagd (mit ganzseitiger Illustration). — Illustrierte Bücher. 
Hier finden wir in zwei Abteilungen, unter a) »Deutsche 
illustrierte Bücher«, b) »Französische illustrierte Bücher«, 
eine Reihe der schönsten und neuerdings so hoch- 
geschätzten Werke, unter denen die französischen, meist 
des 18. Jahrhunderts, weitaus den Vorsprung haben. 
Unter den letzteren finden wir: Corneille (Genf 1765, 
12 vols., in Oktav) mit den vorzüglichen Kupfern nach 
Gravelot; Dorat (zwei Sammelbände) mit Eisen- 
schen Kupfern; Florian (Paris 1787—1788), La Fon 
taine, die prächtige, gänzlich-in Kupferstich hergestellte 
herrliche Ausgabe der »Fables« (6 vols, Paris 1763—1775, 
in einem Prachtexemplar). — Lavaters bedeutendes 
Werk die »Physiognomie« (10 vols., Paris 1820—1821, in 
Quart, broschiertes, unbeschnittenes Exemplar); Lü- 
crece (Paris 1768, mit den Kupfern von Gravelot); 
Marmontel (3 tomes, Paris 1765, Oktav, mit Kupfern 
von Gravelot (Fig. 14). — Montesquieu (Oeuvres, 
5 tomes in Quart, Paris 1796). — P o p e (8 tomes, Paris 
1779, mit Kupfern von Marilier); Rabelais, Oeuvres 
(3 tomes in Quart, Amsterdam 1741, mit prachtvollen 
Kupfern [siehe Fig. 15]); Richardsons Clarisse 
Harlowe (10 vols., Genf 1785—1786, mit Kupfern nach 
Chodowiecki); endlich Rousseau, Oeuvres (12 vols., 
gr. in Quart, Londres 1774—1783, mit Kupfern nach 
Moreau [Fig. 16J). 
Von den Inkun ab e 1 n mag die deutsche Ausgabe 
von Schedels Chronik (Nürnberg 1493, in fol.) er 
wähnt werden, die als das bedeutendste Holzschnittbuch 
des 15. Jahrhunderts gilt und sehr gesucht ist. Eine Ab 
bildung daraus zeigt unsere Fig. 17. Vortrefflich machen 
sich im Katalog die Nachbildungen hübscher Seiten aus 
verschiedenen anderen Inkunabeln, wie Bernardus 
de Gordonis »Tabula practlce«, aus der unsere Ab 
bildung (Fig. 18) eine Seite wiedergibt. 
Aus der sich anschließenden Abteilung: Schöne 
Druckwerke des 16. Jahrhunderts sei eine G a 1 e n u s- 
Ausgabe (Lyon [?] 1512), mit Anhängen des Sym- 
phorianus Chamberin us (Lyon 1506) heraus 
gegriffen. Von den Ausgaben ist ein sehr interessantes 
Holzschnittbild (Fig. 19) reproduziert. 
Wir begleiten den Katalog fernerhin durch die Ab 
schnitte: Italien. — Juridisches. — Kräuterbücher. — 
Kunst. — Kupferwerke. — Mathematik und Optik. — 
Medizin. — Memoiren — bis zu Mode und Kostüme, um 
hier wieder einiger Hauptwerke Erwähnung zu tun. Vor 
handen ist eine größere Serie des geschätzten »Journal 
des Dam es et des Modes« mit seinen authenti 
schen, kolorierten Modekupfern, ein Auktionsstück, das 
viel umworben werden dürfte. Nicht minder begehrens 
wert dürfte auch das Werk von Grasset -S. S a u- 
veur sein (Europa, 2 tomes, Paris 1796, in Quart), das 
170 handkolorierte Kupferstich-Trachtenbildcr enthält 
(Fig. 20). Dazu kommen einige Modejournale. — Wie zu 
erwarten, befindet sich eine Serie von M e r i a n s 
Topographien in dieser Schloßbibliothek, ferner 
Militaria. 
Ueber den weiteren Inhalt unterrichten die Ab 
schnitte: Graf Mirabeau — Musik — Napoleon I. (mit 
reichhaltiger zeitgenössischer Literatur) — Orientalia 
(mit Reise- und topographischen Werken über Indien) — 
Numismatik (mit schätzbaren Werken) — Reisen und 
Länderbeschreibung — Die Rheinlande und Westfalen — 
Rußland - Sachsen — wertvolle alte Werke zur 
Kirchengeschichte, Theologie und Philosophie — Das 
alte Württemberg etc., etc. — Sport und Spiele (unter 
letzteren sehr interessant das Werk über Hasard) 
durften nicht fehlen. 
Außer den Druckwerken sind ältere Man u- 
skripte vorhanden. Wir heben unter diesen die 
Nummer 1096 des Kataloges hervor, die den Titel: 
»Kayserliche Reichshofraths-Verfassung und Process- 
Ordnung« trägt. Es ist die Handschrift eines gewissen 
A n s e 1 m u s Groten aus Aachen. Auch eine über 
hundert Nummern zählende Urkunden- Sammlung 
reiht sich an. 
Soweit die Inhaltsangabe. Interessenten seien auf den 
stattliche]! Katalog verwiesen, der für Bibliophilen eine 
wahre Fundgrube ist und darum in keiner Bibliothek 
fehlen sollte.
	        
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