MAK
Nr. 12 
Internationale Sammler-Zeitung 
Seite 155 
wilden Rossen die Kriegsfurien, Bomben schleudernd 
und mit gewaltiger Sense alles Leben nieder 
mähend. 
Um vollständig zu sein, müßte man die geistreichen 
Medaillen und Plaketten mit dem Doppelbildnis 
Helden der Unterseeboote usw. erwähnen. Nicht zu 
vergessen der zahlreichen neuen Medaillen zu Ehren 
Bismarcks*), des Schmiedes der deutschen Einheit, 
dessen hundertjähriger Geburtstag mitten im Welt 
krieg still gefeiert wurde. Sie alle werden dauernde 
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, Dg- 2. 
Hindenburg-Medaille von Löwenthal (Revers). 
Kaiser Franz Josefs und Kaiser Wilhelm II., 
jene mit den Köpfen des Königs Ludwig II. von 
Bayern, des deutschen und bayrischen Kronprinzen, 
des österreichischen Thronfolgers Erzherzogs Karl 
Franz Joseph, den Bildnissen der ruhmgekrönten 
österreichischen und deutschen Heerführer und den 
Gedenkzeichen der Kleinkunst an die eiserne Zeit 
bilden. 
*) Eine der besten, aus der Hof-Kunstprägeanstalt 
B. H. Mayer in Pforzheim hervorgegangenen Bismarck- 
Medaillen hat die ,,Internationale Sammler-Zeitung“ in der 
Nummer vom 15. Mai d. J. reproduziert. 
Gefütterte Denare. 
In der letzten Sitzung der Numismatischen Gesellschaft 
zu Berlin sprach Geh. Baurat Wefels über die plattierten 
und gefütterten Münzen (denari subaerati) der römischen 
Republik und Kaiserzeit. Diese Münzen werden zum ersten 
Mal erwähnt im Jahre 217; — sie kommen besonders häufig 
vor vom letzten Viertel des zweiten Jahrhunders v. Chr. bis 
etwa zur Zeit Casars. 
Der Vortragende gab zunächst einen Überblick über die 
aus den Schriftquellen bekannt gewordenen Verhältnisse, die 
im Geldwesen durch die massenhafte Ausgabe solcher gering 
haltigen Münzen entstanden und legte eine Reihe von Stücken 
vor. Sodann wurden die verschiedenen Ansichten über die 
Herstellungsweise der gefütterten Münzen erörtert. Der Vor 
tragende glaubte, daß aller Wahrscheinlichkeit nach das so 
genannte Eintauchverfahren angewendet worden sei. Die 
von Professor Piccione in Rom angegebene weit umständ 
lichere Herstellungsart: Erhitzen des einzeln zwischen zwei 
dünnen Silberplättchen liegenden Schrötlings in Kohlenfeuer 
bis zum Schmelzen des Silbers — könne für Massenanfe. tigung 
nicht geeignet sein. Der Vortragende zeigte dann noch eine 
Anzahl gefütterter Denare aus der Kaiserzeit, dabei auch 
einige „Zwitter“ (monnaies hybrides) — Stücke mit nicht 
zusammengehörigen Stempeln, — die er als Erzeugnisse von 
Falschmünzern ansah. Endlich wurden noch einige Beispiele 
der nur mit ganz dünnem Silber- oder Zinn-Überzug \ ersehenen 
(gesottenen) Weißkupfermünzen aus der späteren Kaiserzeit 
(Gallienus bis Licinius) vorgelegt. 
Im Anschluß an diese Ausführungen legte Dr. Pli. Lederer 
zunächst weitere gefütterte Denare römisch-republikanischer 
Zeit vor, einen solchen des L. Mantius Torquatus vom Jahre 
54 v. Chr. und einen des G. Hosidius Geta aus der letzten 
Zeit der Republik, um dann das Themä der subäroten Münzen 
in griechischer Zeit zu behandeln. Falschmünzung ist beinahe 
so alt wie Münzung überhaupt, es sind schon aus der Frühzeit 
griechischer Prägung gefütterte Stücke aus Gold und Elektron 
bekannt, und' eine ganze Reihe späterer griechischer Silber-
	        
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