MAK
Seite 178 
Nr. 14 
Internationale Sammler-Zeitung 
Und auf dem anderen: 
„Den eisernen Becher, den vollen, weiht 
Den eisernen Helden der eisernen Zeit!“ 
Der Becher wird in verschiedenen Ausführungen 
hergestellt. Alle sind aber in der Wahl des Materials 
und der Güte der Herstellung hochwertig und effektvoll. 
Es gibt einen kleinen Glasbecher mit stark vergoldetem 
Bronzcmeadaillonreifen zu 12 Kronen. (Modell I, 
mit stark vergoldetem Bronzemedaillonreifen (Fig 5 
und 6), zum Preise von 25 Kronen. Aus demselben 
Material, doch kleiner und zarter ausgeführt, ist der 
Sektbecher zu 20 Kronen (Fig. 7 und 8). 
Sämtliche Modelle werden auch in echt Silber, 
schwer vergoldet, geliefert, für die erstgenannten drei 
Modelle mit einem Aufschlag von je_ 20, für das letzt 
genannte mit 15 Kronen. Die Vertriebszentrale dieser 
Fig. 5. Fig. 6. 
Fig. 1 und 2). Der große Glasbecher um 14 Kronen 
(Modell II, Fig. 3 und 4) macht der Moderne gewisse 
Zugeständnisse: sein unterer Teil trägt vier Einbuch 
tungen, bei denen der Becher mit der Hand gefaßt 
werden kann. 
Das Glanzstück der Kollektion ist der Becher aus 
hochpoliertem Geschoßstahl, innen stark vergoldet, 
neuesten Erinnerungs- und Kriegshilfsaktion, die gewiß 
bei Sammlern von Kriegsandenken größten Anklang 
finden wird, befindet sich in Wien, 1. Bezirk, Graben 
Nr. 16. 
Für die Länder der ungarischen Krone findet, wie 
man uns mitteilt, die Aufgabe eine ähnliche Durch 
führung. 
Österreichisches Kunstglas. 
Das Österreichische Museum für Kunst und Indu 
strie in Wien beherbergt zur Zeit eine interessante 
Ausstellung. Es handelt sich um eine Exposition, 
die alle Zweige der nordböhmischen Glasindustrie 
umfaßt und dartun soll, daß, wenn auch der Weltkrieg 
die Feuer in den Glasöfen gelöscht hat, wenn die Unter 
nehmer, die Maler, „Kugler“ und Graveure, bis zum 
letzten Handlanger herab die friedlichen Waffen ihrer 
schönen Kunst mit denen des Kriegshandwerks ver 
tauschen mußten, wenn Fabrikation, Absatz und 
Ausfuhr gänzlich aufgehört haben, diese Industrie so 
stark ist, daß sie alle Widerwärtigkeiten und Gefahren 
überwinden und den Ruf der Monarchie als schaffender 
Staat wieder in alle Weltteile tragen wird. 
Die Anregung zur Ausstellung stammt vom Ver 
band der nordböhmischen Glasindustricllen in Haida- 
Steinschönau, den Auftrag dazu erteilte das Mini 
sterium für öffentliche Arbeiten, die Durchführung 
besorgte der Direktor des Museums Hofrat Leis dring, 
dem Ministerialrat Wilhelm Haas und Fachschul 
direktor Strchblow zur Seite standen. 
Die Ausstellung ist eine zweifache — im Säulen 
hof im Parterre wird dem Kunstglas sein volles Recht, 
daselbst sind in zahlreichen Vitrinen wahre Meister 
werke ausgestellt, die das Entzücken des Kenners 
und Sammlers hervorrufen werden. Im ersten Stock 
findet dieser Teil der Ausstellung seine Fortsetzung 
durch prächtige Beispiele färbigen und Überfangglases, 
während im neuen Trakt des Museums eine überaus 
reichhaltige Sammlung des Exportglases ausgestellt 
ist. Das Österreichische Museum möchte die Ausstel 
lung im Lichte einer Kriegsfürsorgeaktion betrachtet 
haben und damit erklären, warum vom Programm 
seiner sonstigen Ausstellungen abgegangen wird. Beim 
Betreten des Säulenhofes, den die Prachtluster der 
Firma Palme beleuchten, wird der Kenner auf den 
ersten Blick bemerken, daß sich die böhmische Kunst 
glasindustrie in einem Übergangsstadium befindet. 
Einige der angesehensten Firmen bekennen sich nicht 
mehr zum echt böhmischen, vornehm wirkenden Kali 
glas, das schon vor 150 Jahren den Ruf Böhmens 
begründete, und lassen das schwere, silbergleißende 
Bleikristallglas an seine Stelle treten. Form und Aus 
führung sind in beiden Fällen, vollkommen — wem der 
Vorzug gegeben werden soll, bleibt Geschmacksache. 
Jede einzelne Vitrine im Säulenhof und auf der Galerie 
muß eingehend studiert werden. Für Lobmeyr hat 
Professor Hoffmann originelle Zeichnungen geschaffen,
	        
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