Nr. 16/17
Internationale Sammler-Zeitung
Seite 213
rahmen, M92.—; Nr. 190, Goerlitz an der Neiße gegen Morgen,
gegen Abend, zwei Ansichten in Radierung mit feinem alten
Kolorit, von J. F. Wizani^zirka 1800, M 47. — ; Nr. 196, Die
Elb-Brücke nach Harburg, Radierung mit prächtigem alten
Kolorit, Chr. Suhr del. Corn. Suhr sculp, zirka 1815, M 160;
Nr. 256, Stammbuch der Gebrüder Pixis aus Mannheim, mit
zirka 330 Beiträgen, 1794 bis 1815 sowie Aquarell-, Feder-
und Bleistiftzeichnungen, M 180; Nr. 263, Mülheim a. d. Ruhr,
Teilansicht, Ölgemälde von A. Mönig, zirka 1840, M 280;
Nr. 310, Ansicht von Speyer, gezeichnet von L. Janscha,
gestochen von J. Ziegler, mit altem Kolorit, zirka 1800, M 70.—;
Nr. 340, Schönbiunn bei Wien, Radierung mit altem Kolorit,
par L. Janscha, Grave par J. Ziegler, 1785, M 145; Nr. 340g,
Ansicht von Worms, Radierung mit altem Kolorit, von
L. Janscha, gestochen von J. Ziegler, Wien, Artaria, zirka 1800,
M 60.—; Nr. 342, Große Porzellangeschenkvase mit zwei farbig
gemalten Ansichten: Brandenburger Tor, Blick auf die Werder-
sebe Kirche, Berlin: Szeptermarke und Malereizeichen der
Manufaktur, zirka 1835, M 230; Nr. 345, Altberliner Ziervase
mit Handmalerei: Ansicht der „Gold- und Silber-Manufaktur",
Berlin, Kgl. Porz.-Man. zirka 1825, Höhe 26 cm, M 245;
Nr. 368, Konstanz und Lindau am Bodensee, Porzellantasse
mit zwei farbig gemalten Ansichten, Marke: W., Wallendorf
(Sachsen-Meiningen), zirka 1810, M 52. —; Nr. 370, Potsdam,
Königliche Geschenktasse mit farbiger Ansicht: Das Palais
des Prinzen von Preußen, gemalt von Professor Zielcke, zirka
1850, M 285; Nr. 373, Schönbrunn bei Wien, Porzellanteßer,
Wien: Marke: Bienenkorb, zirka 1790, M 555; Nr. 375, Zwei
altweimaraner Porzellanziervasen, Thüringer Porzellan, zirka
1825 bis 1830, Höhe 22 cm, M 275; Nr. 376, Porzellantasse
mit farbig gemalter Ansicht: Das Schieß Weimar mit den
umliegenden Häisem, Zylir.derform, zirka 1795, sogenannte
„Marcolir.itasse", M 150; Nr. 378, Porzellantasse mit farbig
gemalter Ansicht: „Das Theater in Weimar", Zylinderform,
zirka 1810, M 51.-—; Nr.382, Gcethes Haus inWeimar, gezeichnet
von Otto Wagner, 1827, gestochen ven L. Schütze, Radierung,
M 80. — ; Nr. 383, Gcelhes Gartenhaus, ven Otto Wagner, 1827,
gestochen von L. Schütze, Radierung, M 75.—; Nr. 419, Wid
mungsexemplar der Umrisse zu Goethes Faust, gezeichnet
von Ketsch, Stuttgart und Tübingen, Cotta 1820, Klein-Quer
quart, eigenhändige Widmung: „Herrn L. John Vigourex zu
freundlichem Andenken, Goethe, W T eimar, den 3. Juli 1827",
M 600; Nr. 435, Herder, Original-Porträtbüste in Biskuit,
modelliert von (Wegener) in der Herzogi. Porzellanmanufaktur
zu Fürstenberg, zirka 1790, M 90. —; Nr. 504, Stutzuhr aus
feuervergoldeter Bronze mit einer Büste Napoleons I. darauf,
in Uniform, zirka 1825, M 245; Nr. 523, Grand-Garde de
Landers Polonais, Aquatintablatt in Farben angedruckt,
koloriert, Peint par Horace Vernet, gravö par P. L. Debucourt
an 1818, Querfolio, beschnitten, M 99.—; Nr. 535, Accurate
Vorstellung der sämtlichen Koeniglich Preussiscben Armee,
Nürnberg 1771, 105 kolorierte Tafeln, M 120; Nr. 536, Preußi
sche Armee-Uniformen unter der Regierung Friedrich Wil
helm II., Königs von Preußen, 136 sauber illuminierte Blätter,
Potsdam, 1789 chez Charles Chretien Horvath, M-145; Nr. 552,
Friedrich Wilhelm, der „Große Kurfürs^", Brustbild, 1647,
Jeremias Falck Polonus sc. Georg Föster exc., M 105; Nr. 560,
Friedrich der Große zu Pferde, Basrelief in Profilumrissen,
aus der Berliner Eisengießerei, zirka 1815, M 80.'—; Nr. 570,
Königin Luise, lebensgroßes Brustbild, Benöt Salomon sc.
(nach einem Lauerschen Original-Pastell vom Jahre 1798),
M 185; Nr. 577, Der König von Preußen im Kreise seiner
Familie, H. A. Dähling p. Meyer sc., zirka 1805, in Punktier
manier, M 80. — ; Nr. 578, Friedrich Wilhelm TIT., H. Dähling
p. J. F. Krethlow sc., punktiert, Berlin, bei J. J. Freidhof,
1807, M 130; Nr. 622, C. Begas, Friederike Wilhelmine Ale-
xandrine, Prinzessin von Preußen, Kopfrelief, Tusch- und
Kreidezeichnung, 1837, Durchmesser 29 cm, M 46. —; Nr. 627,
Fr. Bolt, Friederike Prinzessin Solms, 8x5%, Silberstift
zeichnung, 1808, M 260; Nr. 634, Daniel Chodowiecki, Pre
miere Promenade de Berlin, Querfolio, Engelmann 83, alter
Abdruck, M 170; Nr. 640, D. Chodowiecki, Lotte und Werther,
zvrei Szenen, „D. Chodowiecki delin: & sc.“, M93.—; Nr. 657,
Jeremias Falck (1609 bis 1677), Peter Brahe, Brustbild, im
Oval, M 135; Nr. 657a, Anselm Feuerbach, Ölstudie: Italieni
schen Küstenmotiv, zirka 5 1855, auf Karton, M 1130; Nr. 659,
Bertha Froriep, Friedr. Rückert, Bleistiftzeichnung auf Papier,
unter dem Bilde der eigenhändige Namenszug: „Friedrich
Rückert 1863“, M 390; Nr. 669, Anton Karcher, Charlotte
Georgine Louise, Herzogin von Hildburghausen, Tielker del.
Punktiert, zirka 1800, M 110; Nr. 672, Franz Krüger, Original
bleistiftzeichnung, Skizze zu einem Blatt seiner „Garde-.
dragoner", Querfolio, M 250; Nr. 680, Johann Christian
Sigmund Krüger, Carl Theophil Döbbelin, Ölgemälde, zirka
1784, M 400; Nr. 685, Ferdinand Piloty d. J., „Zu früh geübtes
Talent", Originalbleistiftzeichnung, zirka 1870, M 105; Nr. 696,
Heinrich Sitzenich, Zemire, Punktiermanier, rein in Farben
gedruckt, Mannheim 1871, M 320; Nr. 702, Heinrich Sintzenich,
„Eingang der abgeschiedenen Seelen in das Elisium", von
Sintzenich erfunden und gestochen, Berlin 1800, M 90.— und
Nr. 709, Franz Xaver Winterhalter, Originalhüftbild der
Herzogin Victorie Auguste Antoinette von Nemours, 1845,
M 425.
(Kunstauktion in Frankfurt a. M.) Die Kunst
handlung F. A. C. Preste.l in Frankfurt a. M. veranstaltete
eine Auktion von Handzeichnungen deutscher Meister
des 19. Jahrhunderts und von graphischen Blättern
mederner Künstler, die in anbetracht der Zeitumstände einen
über alles Erwarten großen Erfolg hatte. Seit einigen Jahren
schon hat man die Beobachtung gemacht, daß Blätter aus
dem Anfang und der Mitte des 19. Jahrhunderts, besonders
Zeichnungen von Genelli, Preller, Richter, Schnorr von Carols-
feld, Schwind, Steinle und anderen von Museen und vielen
Privatsammlern geschätzt und gesucht sind. Diese Erscheinung
ist um so auffallender, als gerade diese Meister jahrzehntelang
etwas geringschätzig bewertet wurden. Bei der. neuerlichen
Auktion wurden zum Teil für anspruchslose Zeichnungen
dieser Künstler erstaunlich hche Preise erzielt. So wurden
bezahlt: eine Zeichnung ven Genelli mit M 500, ein Aquarell
von Preller mit M 640, zwei kleine Zeichnungen von der
Hand Ludwig Richters mit M 760 und 455, eine Zeichnung
aus der Illustrierten Bibel von Schnorr von Carolsfeld
mit M 750. Noch größeres Interesse erweckte die Versteigerung
des Köppingschen Nachlasses, der ausschließlich Blätter
moderner Graphik umfaßte. Hier war besonders bemerkens
wert, daß die besten Künstler des feindlichen Auslandes
ebenso unmvorben waren, wie unsere großen deutschen. So
erzielten Blätter Muirhead Bones Preise,;: die zum Teil das
Doppelte derjenigen darstellten, die bisher in der Heimat des
Künstlers bezahlt wurden. Besonders begehrt waren die an
mutigen Lithographien von Gavarni, dessen Werke von den
großen deutschen Museen systematisch gesammelt, werden.
Sehr umstritten waren ferner die Arbeiten von Rodin, von
dem eine Federskizze für mehr als M 1000 fortging.- Wie ge
wöhnlich waren auch die seltenen Radierungen von Anders
Zorn gesucht. Ein an sich unscheinbares, aber nur in sechs
Abzügen bekanntes Blatt brachte M 1350. Interessant war
eine geschlossene Kollektion von seltenen Frühwerken des
. Schweden Edvard Munch, die zu dem Gesamtpreis von
M 8000 für eine bedeutende Privatsammlung erworben wurde.
Für die Abside de Notre-Dame de Paris von Meryon wurde
der sehr hohe Preis von M 2150 angelegt. Der gleiche Käufer
erwarb eine reizende Rohrfederzeichnung von Millet für
M 1000. Die höchsten Preise wurden aber doch für Werke
Max Klingers erzielt, von dem die außerordentlich seltenen
Probedrucke zur Festschrift des Kunstgewerbemuseums in
Berlin für M 1600 fortgingen, ein prachtvolles Exemplar von
„Und doch" erzielte M 1400; die „Brahmsphantasie“ wurde
von einem Privatsammler für M 3000 erstanden. Bei der Ver-
; Steigerung, deren Gesamterlös rund M 100.000 ergab, w^aren
bedeutende Privatsammler, Kunsthändler und viele Vertreter
deutscher Museen anwesend.