MAK
Seite 242 
Internationale Sammler-Zeitung 
Nr. 19/20 
Nicaragua. Zur Abwechslung liegt uns liier wiederum 
ein Provisorium vor. Offenbar war Mangel an 5 Centimes- 
Marken, denn die Briefmarke zu 6 Centimes von 1914, Senf 
Nr. 356, erhielt einen vierzeiligen schwarzen Aufdruck Yale 
5 cts. de Cordoba 1915. DieAusgabe erfolgte am 15.August 1915. 
Ausli. Briefmarke, Vale 5 cts, de Cordoba 1915, schwarz 
auf 6 Centimes sein arzbraun. 
Persien — britische Besetzung von Buschir. Am 
3. November brachte die Tagespxesse die folgende Notiz: „Die 
„Times“ meldet aus Kalkutta, daß die englische Regierung 
die Aufhebung der Besetzung des persischen Hafens Buschir 
ankündigte, die im letzten August durch die verwirrten Zu 
stände im südlichen Persien notwendig geworden war. Da die 
persische Regierung nun Schritte zur Sicherung der britischen 
Interessen und zur Aufrechterhaltung der Ordnung unter 
nommen habe, sei die Besetzung Buschirs unter gegenseitiger 
Übereinstimmung am 16. Oktober aufgehoben worden. Der 
neue persische Gouverneur habe seinen Dank ausgedrückt." 
Die .Engländer haben nicht versäumt, ihre Anwesenheit 
in Buschir auch philatelistisch festzulegen. Zu diesem Zwecke 
wurden, nach bekannten Mustern, einige Exemplare der Brief 
marken von Persien, Ausgabe 1911/13, mit einem schwarzen 
dreizeiligen Aufdruck BUSHIRE Under British Occupation 
versehen. Man gewinnt den Eindruck, daß es hier weniger um 
Wertzeichen als vielmehr um eine zuhanden der Mannschaft 
erstellte philatelistische Erinnerung handelt. Folgendes sind 
die überdruckten Werte samt Auflagen: 
I, 2, 3, 5, 6, 9, 10, 12, 24 Chalii 
1, 2, 3, 5, 10 Kran. 
Auflage: 1, 2, 3, 9, 10, 12 Cliahi je 500 Exemplare 
5 ,, 257 ,, 
6 „ 1000 
24 ,, 200 
1, 2, 3, 5, 10 Kran, je 100 
Rumänien. Die Kriegshilfemarken haben sich durch die 
Ausgabe der Taxmarke zu 5 Bani blau auf gelb mit schwarzem 
Aufdruck TIMBRU DE AJUTOR erweitert. 
Wohltätigkeits-Taxmarke 5 Bani blau auf gelb mit schwar 
zem Aufdruck TIMBRU DE AJUTOR. 
Salvador. Auch hier scheint Markennot zu sein, wenigstens 
wurden einzelne Werte einer Briefmarken-Ausgabe im Muster 
derjenigen von 1908, jedoch einfarbig, mit einem schwarzen 
Aufdruck 1915 versehen. Die Marken sind ohne den bekannten 
Schi ld-Kontrollaufdruck. 
Aush.-Briefmarke 1 Centimes graugrün 
6 
10 
12 
50 
100 
zinnoberrot 
ultramarin 
hellblau 
gelb 
braun 
violett 
braun 
Waffen. 
(Eine Waffenausstellung in Berlin.) Man schreibt 
uns aus Berlin: Mit Unterstützung des Kriegoininisteriums 
wird das Zentralkomitee der Deutschen Vereine vom Roten 
Kreuz um die Jahreswende in den Ausstellungshallen am 
Zoologischen Garten eine Ausstellung feindlicher, auf den 
Schlachtfeldern in Os und West erkämpften W r affen und 
Ausrüstungen, veranstalten. 
Verschiedenes. 
(Otto Poehle f.) Otto Poehle, der Mitinhaber des Kunst 
antiquariats Franz Meyer in Dresden, ist, erst 40 Jahre alt, 
gestorben. Der Verstorbene war einer der feinsten Kenner alter 
Kupferstiche, und seine Arbeit hatte an der Verfeinerung des 
deutschen Geschmacks in dem letzten Jahrzehnt und an dem 
Aufschwung des Interesses für Kupferstiche einen sehr be 
deutenden Anteil. 
(Eine mißglückte Ausstellung.) Auf eine eigenartige, 
aber erfreuliche Weise ist der „künstlerische“ Feldzug vereitelt 
worden, durch den der „Punch“, das bekannte Londoner 
Witzblatt, die Amerikaner gegen Deutschland einzunehmen 
versuchte. Die Herausgeber haben ihr Blatt von den ältesten 
Jahrgängen bis auf die gegenwärtige Zeit durchsucht und 
150 Zeichnungen zu einer Ausstellung vereinigt, die in 
New-York veranstaltet wurde und außerordentlichen Zu 
spruch hatte. Alle diese Zeichnungen, die, wie auch die Gegner 
der Ausstellung Zugaben, künstlerisch tei weise von großem 
Werte waren, sollten die „Brutalität“ und die „Vergewaltigung 
methoden“ der deutschen Politik den anderen, besonders den 
kleineren Mächten gegenüber beweisen. Die erste Zeichnung 
stammte aus dem Jahre 1860, die letzte aus 4 em Jahre 1915, 
und „besser als Worte es vermögen, hieß es in der Ankündigung, 
zeigen diese Bilder den tiefen Ingrimm, der sich seit einem 
halben Jahrhundert überall gegen Deutschland gezeigt hat, 
und der endlich zu furchtbarem Ausbruch gelangt ist.“ Als 
Gegenstück zu dieser Ausstellung haben nun deutsch- 
amerikanische Kreise ebenfalls in New-York eine Ausstellung 
von Punchblättern veranstaltet, und zwar die packendsten 
Zeichnungen ausgewählt, in denen England sich über 
Amerika geäußert hat. „Wie. England Amerika betrogen 
hat“ ist der Titel der Ausstellung gewählt worden, deren erster 
Teil, der von 1842 bis 1870 reicht, kürzlich eröffnet wurde. Im 
Mittelpunkt der Ausstellung stehen die gehässigen und giftigen 
Bilder aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges, als die 
Beziehungen zwischen England und den Vereinigten Staaten 
ganz besonders gespannt waren, und nacliMeldung holländischer 
Blätter hat die Gegenausstellung, der, wie angedeutet, noch 
eine Fortsetzung folgen, soll, ihre Wirkung auf die Stimmung 
des amerikanischen Volkes nicht verfehlt. 
(Die Kunstdenkmäler in Serbien.) Wie wir erfahren, 
hat die Zentralkommission für Denkmalpflege in Wien Herrn 
Dr. Johann Folnesics von der f.ancles-Konservatorenanstalt 
in Salzburg nach Serbien entsendet, um sich dort vom 
Zustand der Kunstdenkmäler zu überzeugen. Es werden 
eventuell notwendige Restaurierungsarbeiten seinerzeit dort 
vorgenommen werden. 
(Kriegsausstellung Kasseler Künstler.) Im 
Kasseler Kunstverein findet zurzeit eine Kriegsausstellung 
Kasseler Künstler statt. Fritz Cauer, Friedrich Fennel, Hans 
Meyer, Flitz'Rhein, Paul Seheffer, Walter Schliephacke, Adolf 
Wagner sind da mit Studien und Zeichnungen vertreten. 
(Die größte Sammlung von Süßwasseralgen.) Wie 
das Svenska Dagbladet berichtet, ist von dem Botaniker Pro 
fessor N. Wille, dem bekannten Dozenten für Botanik an der 
Stockholmer Hochschule, eine große Sammlung von Süß 
wasseralgen auf seinen letzten Reisen zusammengebracht 
worden. Der Gelehrte berichtete in einem Vortrage, den er 
über seine Reise nach Portoriko in der norwegischen Geo 
graphischen Gesellschaft zu Christiania hielt, daß sich 2000 
verschiedene Süßwasseralgen, von manchen Arten bis zu 
100 Exemplaren, in seiner Sammlung befinden, die die um 
fangreichste ist, die bisher in einem Lande zusammengebracht 
wurde. 
Museen. 
(Die Neuordnung der Berliner Antikensammlun 
gen.) Die Neuordnung der Berliner Antikensammlung ist, 
wie uns aus Berlin gemeldet wird, vollendet und das Haupt- 
gesphoß im Alten Museum wieder zugänglich. Der Kuppelsaal 
wirkt jetzt wieder rein als Schinkel-Schöpfung, da Direktor 
V iegand den bisher in der Mitte aufgestellten Löwen ent 
fernt hat. Im anschließenden Nordsaal wurde eine bessere 
Beleuchtung dadurch erreicht, daß die Wände heller gestrichen 
wurden, da seit Schinkels Ausstattung das Neue Museum hin 
zugekommen ist und dem Raum das be-.lc L’clu weggenommen
	        
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