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Internationale Sammler - Zeitung
Nr. 4
Berlin. Galerie Eduard Schulte. Bilder von Prof. Hans
v. Haydek-Dachau, Prof. Heinrich Reifferscheid, Prof. Heinrich
v. Zügel u. a.
Dresden. Brühlsche Terrasse. Ausstellung Dresdener
Künstler.
Leipzig. Galerie del Vecchio. Werke von Stuck, Thoma,
Stadler, Liebermann, A. Possin, Roegge, Hengeler u. a.
San Fiancisko. Panama - Weltausstellung. Eröffnung
20. Februar.
Wien. Künstlerhaus. Ausstellung des Aquarellisten
klubs. Eröffnung 20. Februar,
Österreichisches Museum. Ausstellung von
Kriegserinnerungsartikeln.
Auktionen.
IG. und 17. Februar. Berlin. Karl Ernst Henrici.
Städteansichten, Berlin, Schweiz, Alt-Weimar (Goethe und
sein Kreis). Deutsche Kunst (Deutsche Kupferstiche etc.).
19. und 20. Februar. Berlin, Max Perl. Kupferstiche,
Radierungen, Schabkunstb'.ättcr, Lithographien usw., von
Künstlern des 15. bis 19. Jahrhunderts.
23. und 24. Februar. Frankfurt a. M. Rudolf B a n g e 1.
Gemälde älterer und moderner Meister, dabei die Sammlung
Friedrich Perlberg, München.
23. und 25. Februar. Berlin. Rudolf Lepke. Gemälde des
16. bis 18. Jahrhunderts der niederländischen, deutschen und
italienischen Schule, Farbendrucke und Kupferstiche des
18. Jahrhunderts.
Februar. New-York. American Art Association
Kunstsammlung des verstorbenen Schabod T. Williams,
umfassend Bilder der Barbinzonschule, moderne Holländer und
Amerikaner, griechische Vasen,Bronzen, Terrakotten, venezia
nische Gläser usw.
15. März. Wien. Österreichischer Kunst
verein, 1., Weihburggasse 22, Gemälde hervorragender
Meister des 15.—20. Jahrhunderts.
Wien. Dorotheum. In Vorbereitung der Nachlaß des
Direktors der Länderbank Eduard Palmer.
Literatur.
* Deutscher Bibliophilenkalender für das
Jahr 1915. III. Jahrgang. Jahrbuch lür Bücherfreunde und
Büchersammler. Herausgegeben von Hans Fei gl. Verlag
von Moritz Perles, Hofbuchhandlung, Wien. — Es wird von
den Bibliophilen mit Freude aufgenommen werden, daß der
Deutsche Bibliophilenkalender trotz der Kriegszeiten auch
heuer wieder erschienen ist. Der neue Jahrgang steht in
seinem ersten Teile im Zeichen des Krieges. Machtvolle, in
Faksimile wiedergegebene Strophen des durch seine „Ehernen
Sonette“ und seine „Kriegslieder aus Österreich“ wieder viel
genannten Richard Schaukal eröffnen den Reigen. Auch die
folgende tiefgründige Abhandlung von Dr. Carl Weichardt,
„Zwischen den Nationen, ein Stück Völkerpsychologie auf
der Bugra“, nimmt Bezug auf den Krieg, indem sie, nach
Ausbruch des Weltbrandes geschrieben, in fesselnder Weise
Wesen und Kulturgang der einzelnen auf der Leipziger
Buchgewerbeausstellung vertretenen Nationen nach dem
Stande und der Art ihres Buchgewerbes zum Gegenstände
ihrer Untersuchung macht. Der Vizepräsident des öster
reichischen Abgeordnetenhauses, Herr Engelbert P e r n c r s-
torfer preist in schwungvollen Worten „die Liebe zum
Buche“, jene nimmermüde Liebe, die auch einen Alt-Wiener
W r irt, den berühmten Papa Haydingcr, den Wirt von
Margareten, ausgezeichnet hat, über den eine ziemlich ver
gessene und jetzt wieder abgedruckte Charakterstudie Friedrich
Schlögls unterrichtet. Großem Interesse wird „Die Odyssee
eines Sammlers“ von Dr. Ottokar Mascha begegnen, die wir mit
freundlicher Erlaubnis des Herausgebers in unserer vorigen Num
mer abdrucken konnten. Hans F e i g 1 steuerte „Die Ge
schichte eines Rarissimums“ bei, hierbei vom Bibliothekar der
Leipziger Stadtbibliothek, Dr. Albert Poetzsch, unter
stützt. Sehr zeitgemäß ist auch der unter dem Titel .„Sollen
wir die Fraktur abschaffen“ für die Beibehaltung unserer
deutschen Buchschrift warm eintretende Aufsatz des be
kannten deutschen Verlegers Eugen Diederichs. Der
großen Gottfried Keller-Gemeinde dürften die Betrachtungen
über den „Urheinriclr“ willkommen sein, die gleich wie die
umfangreiche, die hervorragendsten Wissensgebiete umfassende
„Liste empfehlenswerter neuerer Bücher“ und die Zusammen
stellung der reichhaltigen Rubrik „Bibliophiles aus aller
Welt“ vom Herausgeber stammen. Ohne Zweifel, dürfte
daher auch der 3. Jahrgang des Bibliophilenkalenders, der
von Poeschel & Trepte in Leipzig, in der alten Unger-
type gedruckt, auch äußerlich vornehm geraten ist, in allen
literarischen Kreisen die gleiche günstige Aufnahme finden,
wie seine Vorgänger.
Neue Kataloge.
Rudolph Lepkes Kunstauktionshaus, Berlin W, Aukt.-
Kat. 1724. Antiquitäten und alte Bilder aus dem Nachlasse
des Kunsthändlers Hermann Hecht, Berlin, undaus anderem
Besitz (796 Nummern).
Karl Ernst Henrici, Berlin W 35. Aukt.-Kat. XXIII.
Ansichten, Schlachtenbilder, Volks- und Heerestrachtenbilder,
Berlin, Schweiz, Alt-Weimar, Goethe und sein Kreis, Deutsche
Kunst (832 Nummern).
Ägypten. Die Königstafel -trOß Karnak befindet sich
schon seit 1843 in der Nationalbibliothek in Paris.
L. I. T. V'ird demnächst erscheinen. Der Krieg hat
manchen Plan über Bord geworfen.
Bahr-Verehrerin, Troppau. Auf eine Anfrage feilte uns
Hermann Bahr mit, daß er — Menschen sammle.
„Besichtigung.“ Vorläufig nicht, doch ist tür einen
späteren Zeitpunkt eine Ausstellung der Kriegssammlung in
Aussicht genommen.
Dr. H. T. in Wien. Der Taufname Hindenburgs ist
Paul.
P. B. Nicht vertrauenswürdig.
Raphael. Das Epigramm ist von Hebbel und lautet:
„E inmal wieder vor Raphaels Madonna.
Tränen lockt mir Dein Bild ins Auge,
Du himmlischer Maler;
Aber ist das Dir auch recht ? Weinende
können nicht seli’n.“
Selma L. in T. 30 b;S 35 Kronen könnten Sie dafür
zahlen.