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Nr. 9
Internationale Sammler- Zeitung
Duveen übergegangen. Als sie an Bord des Dampfers ,.Missi
ssippi" im November 1914 auf dem Wege von Europa nach
New-York waren, brach auf dem Schiffe Feuer aus, durch das
ein Teil des im Ganzen 15 Bilder umfassenden Gemäldetrans
portes leicht beschädigt wurde. Diese Gruppe von Bildern ist
es, die am 29. April in New-York zur Versteigerung kam. Außer
den Cuyps regte auch noch ein Mrs. Sotheran darstellendes
großes Bildnis von Thomas Lawrence die Kauflust lebhaft an,
und es wurde schließlich um den erheblichen Preis von 124.000
Mark verkauft. Etwas billiger, um 120.000 Mark, ging ein
Gruppenbild der Mys. Francis Otway und ihres Kindes von
Reynolds weg, welches mit 120.000 Mark bezahlt wurde. Von
älteren Meistern waren sonst nur wenige und nicht sehr er
hebliche Stücke zu Kauf gestellt. Eine heilige Familie von
Rubens, deren Authentizität angezweifelt wird, erzielte
80.000 Mark und ein van-Dyk-Bildnis 34.000 Mark. Eine Land
schaft mit Vieh von der .Hand des Paul Potter hatte sogar das
Schicksal, daß sie niedriger bewertet wurde, als vor zwei Jahr
zehnten. Während sie 1898 26.000 Franken gebracht hatte,
konnte sie jetzt nur einen Preis von 15.600 Mark erreichen.
Ausstellungen.
Berlin. Galerie Eduard Schulte. Gedächtnisausstellung
Otto von Faber du Faur Sonderausstellung Felix Bor-
chardt und Landschaften von Karl Saltzmann und Hans
von Loesch.
— Akademie der Künste. Große Berliner Kunst
ausstellung 1915.
Budapest. Kriegshygiene-Ausstellung.
Luzern. Rathaus. Ansstellung der Kunstgesellschaft,
Kriegs- und Militärgraphik.
München. Galerie Baum, Maximilianstraße 32. „Mit
dem 17. Infanterieregiment in Flandern.“ 135 Kriegszeich
nungen von Paul Burek.
— Kunstverein. Nachlaß-Ausstellung des Marinemalers
Professor Carlos Grethe.
Salzburg'. Kunstverein. Pausinger-Gcdächtnisaus-
stellung. Vom 22. Mai bis 13. Juni.
San Francisko. Panama-Weltausstellung.
Wien. Österreichisches Museum. 50.000 Zinnsoldaten.
—• 'Zedlitzhalle. Kriegsausstellung der bildenden
Künstler.
— J. C. Wawra, I., Lothringerstraße 14. Ausstellung des
österreichischen Künstlerbundes.
Auktionen.
28. Mai. Wien. Dorotheum. Musikinstrumente, Waffen-
Mitte Juni. Köln. K. A. Stauff & Cie. Wertvolle Samm
lungen von Kupferstichen aller Schulen, Handzeichnungen,
Porträts, Städteansichten, Schweiz, große Chodowieckisamm-
lung und Kunstgegenstände.
Neue Kataloge.
* Auf Wunsch einer Anzahl von Sammlern wird durch die
Firma Hugo Helbing in München demnächst ein Verzeichnis
Spitzwegscher Zeichnungen herausgegeben werden.
* Paul Graupe, Antiquariat, Berlin, Kat. 76. Einige
Neuerwerbungen (206 Nummern.)
* Friedrich Meyer, Leipzig, Antiquariatskatalog Nr. 127.
Deutschland und Österreich. Inhalt: Geschichte, Kunst,
Literatur und Sage.
Briefkasten.
Rosa Gr.. Bozen. Die Fünf- und Zehn-IIellermarken der
neuen Kriegsemission werden erst nach dem Aufbrauchen der.
früheren Marken ausgegeben werden.
L. v. M. Wert etwa 10 Mark.
Sammler in L. Brotmarken werden vielfach gesammelt.
Graf M. in K. Frühestens im Herbst.
A. W. II. ln jeder Münzenhandlung.
Gustav V. R. in Bremen. Nachrichten über den Künstler
sind, solange er sich im Felde befindet, nicht zu erlangen.
Es ist nur möglich, an ihn zu schreiben, wenn man seine
Feld postnummer kennt. Vielleicht versuchen Sie es mit
einer Anfrage an das Kriegsministerium in Wien.
Zeichnet die Kriegsanleihe!
Wir erhalten folgende beherzigenswerte Zuschrift:
Als alter Sammler weiß ich aus eigener Erfahrung,
daß die ,,Internationale Sammler-Zeitung“ in Kreise
dringt, die, seitab von der Politik lebend, den Tages
zeitungen wenig, oft sogar gar keine Beachtung
schenken. Es mag denn auch in diesen Kreisen, die
notorisch zu den bemitteltsten gehören, vielfach Vor
kommen, daß ihnen die Ausschreibung der zweiten
österreichischen Kriegsanleihe noch unbekannt ist.
Ich würde es daher für ein sehr verdienstliches Werk
halten, wenn die „.Internationale Sammler-Zeitung“
ihre geschätzten Leser darauf aufmerksam machen
würde, daß am 8. Mai die Subskription auf die
5 V 2 % ige Kriegsanleihe vom Jahre 1915 begonnen
hat, die bis zum 29. Mai um 12 Uhr mittags fort
geführt wird. Ich möchte darauf hinweisen, daß es
die Pflicht jedes Österreichers ist, die Kriegsanleihe
nach Maßgabe seines Vermögens zu fördern, um so
dem Staate die Möglichkeit zu geben, den uns auf-
gezwungenen Krieg zu einem siegreichen Ende zu
führen. Ich will aber auch nicht unterlassen zu
bemerken, daß jeder, der seine Pflicht als Staats
bürger durch Zeichnung der Kriegsanleihe erfüllt,
auch sich selbst große Vorteile zuwendet, denn die
zweite österreichische Kriegsanleihe verzinst sich mit
6 - 3 %, ist also sehr rentabel.
Wenn man z. B. K 1000 Kriegsanleihe zeichnet,
so zahlt man dafür, nachdem sie zum Kurse K 94'75
emittiert wird, K 947-50. Die Zinsen betragen 5y 2 %
von K 1000, d. h. K 55. Bei einer Bareinlage von
K 947.50 bekommt man also K 55 jährlicher Zinsen,
was für K 100 Anlagekapital K 5-80 Interessen
bedeutet.
Am 1. Mai 1925 wird die zweite österreichische
Kriegsanleihe mit dem vollen Nominalbeträge zurück
gezahlt. Man bekommt demnach für die Bareinzahlung
von K 947-50 volle K 1000 bar zurück, also um
K 52-50 mehr, als man eingezahlt hat. Diese K 52-50
sind demgemäß ein weiterer Zinsenzuschuß, der auf
10 Jahre verteilt, K 5-25 pro Jahr ausmacht.
^ Wenn man die laufenden jährlichen Zinsen von
K 55 um diese K 5 25 vermehrt, erhält man bei
einer Anlage von K 947 50 an Gesamtzinsen K 60-25,
was ganz genau für K 100 Anlage K 6.36 jährliche
Zinsen ergibt. -Diese Art der Zeichnung entspricht
also einer Rentabilität von gut 6 3 %.
Kriegsanleihe ist darum die beste Geldanlage.
Ein guter Patriot und Rechner.