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Internationale Sammler-Zeitung 
Nr. 21 
buch und Griffel, gez. von C. A. Schwertgeburt, 1832; Pesta 
lozzi, Kinder unterrichtend, 1746 bis 1827; Moltke am Aus 
sichtsfenster, aus Krieg und Sieg, 1870 bis 1871, Bd. I; der 
Maler Micris in seinem Atelier, 1625 bis 1681, aus Das Buch 
für Alle; Charlotte Wolter als Sappho, gern, von F. Matsch; 
Alexander Humboldt in seinem Arbeitszimmer. 
Ein Hörer der Geschichte besprach hierauf die ausge 
stellten Illustrationen 3 a und 3 b. Hatte man während des 
Unterrichtes den Inhalt dieser Blätter in die Geschichte von 
Brandenburg zur Zeit des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm 
1640 bis 1688, bezw. in die Geschichte von Frankreich zur 
Zeit der Direktorial-Regierung 1795 bis 1799 subsumiert und 
auf die Geschichtslinie projiziert, so erscheint die Reproduktion 
des Lehrstoffes durch den Vergleich wesentlich erleichtert. 
Wir stellen die Daten für 3 a 1675, Juni 28. und für 3 b 
1798, August 1., dann für 3 a die feindlichen Länder Schweden 
gegen Brandenburg für 3 b die Länder Frankreich und England 
einander gegenüber; dann die Arten von Schlachten, 3 a eine 
Landschlacht, 3 b eine Seeschlacht; die feindlichen Gegner 3 aoe 
General W. Wrangel und 3 a ß Kurfürst Friedrich Wilhelm, 
dann die Gegner 3 b a Admiral Brueys und 3 b ß Nelson 
endlich die Ergebnisse 3 a. Die Schlacht bei Fehrbellin bricht 
die schwedische Macht in Deutschland und 3 b. Durch den 
Sieg bei Abukir wurden die Briten Meister des Mittelmeers. 
Er teilte weiters mit, daß er auf Grund ähnlicher Erwägungen 
den folgenden Ansatz zu einem Reallexikon für geschichtliche 
Ereignisse vorfaßt habe. 
Beginnen 
444 v. Chr. Der Beginn des Kampfes in Rom um die höchsten 
Staatswürden, um das Konsulat. 
366 v. Chr. L. Sextus erster plebejischer Konsul. — Beginn 
der Herrschaft der Demokratie in Rom. 
375 n. Chr. Einfall der Hunnen in Europa. — Beginn der" 
Völkerwanderung. 
526 n. Chr. Beginn des Verfalles des östgothischen Reiches 
in Italien. 
1248 n. Chr. Beginn des Dombau’s zu Köln. 
1415 n. Chr. Beginn der Entdeckungsfahrten der Portu 
giesen. 
Erneuern 
800 n. Chr. Karl der Große römischer Kaiser. — Erneuerung 
der weströmischen Kaiserwürde. 
962 n. Chr. Otto I. als Kaiser in Rom. — Zweite Erneuerung 
der abendländischen Kaiserwürde. 
1106 bis 1125 n. Chr. Heinrich V. — Erneuerung des In 
vestitur-Streites mit Paschal II. 
1226 n. Chr. Friedrich II. bedroht die lombardischen Städte. 
—■■ Erneuerung des lombardischen Bundes, 
1414 n. Chr. Heinrich V. erneuert die Thronansprüche 
auf Frankreich. 
1429 n. Chr. Heinrich VI. erneuert den Krieg mit Frankreich. 
Vereinigen 
378 n. Chr. Theodorius vereinigt das. ganze römische Reich. 
558 bis 561 n. Chr. Frankreich vereinigt durch Clotar I. 
613 n. Chr. Clotar II. vereinigt das ganze Frankreich zum 
zweiten Male. 
884 n. Chr. Kaiser Karl der Dicke vereinigt das ganze 
Frankenreich. 
1397 n. Chr. Margarethe vereinigt die drei skandinavischen 
Reiche. 
1474 n. Chr. Castilien und Arragonien vereinigt. 
1480 n. Chr. Iwan vereinigt die Teilfürstentümer in Ruß 
land. 
(Schluß folgt.) 
Die Versteigerung der Sammlung Schmeil. 
Aus Berlin wird uns berichtet: 
Die am 17. Oktober in der Galerie Paul Cassirer 
durch Hugo Helbing und Cassirer vorgenommene 
Versteigerung der Sammlung des Dresdener Kommer 
zienrats Schmeil gestaltete sich zu einem Ereignisse 
auf dem Kunstmarkt. Die Vertreter der bedeutendsten 
deutschen Museen und bekannte Gemäldehändler 
waren erschienen, und lebhaft war das Bieten, das bei 
einzelnen Bildern zum hitzigen Kampfe wurde. Die 
Voraussetzung, daß Max Liebermann und Leibi 
es auf die höchsten Angebote bringen würden, hat sich 
bestätigt, und auch der Wunsch ist erfüllt wurden, 
daß das Gesamtergebnis der Versteigerung einen er 
freulichen Aufstieg des Interesses für deutsche Kunst 
nachweise. Die Einschätzung ausländischer Malerei 
ist demgegenüber auf ein bescheidenes Maß zurück 
gegangen, ohne daß von einer Unterschätzung ge 
sprochen werden könnte. Eine solche ist mit Bedauern 
festzustellen für Fritz von Uhde und Freiherrn von 
Habermann, die wesentlich höhere Preise verdient 
hätten. Das höchste Angebot wurde mit M 61.200 für 
Liebermanns erste Fassung der „Konserven 
macherinnen“ abgegeben. Des Meisters „Dorfidyll“ 
wurde für M 28.700 und seine Landschaft „Nordwijk“ 
für M 14.100 verkauft. Leibis Bildnis des Bezirks- 
ticrarztes Reindl wurde mit M 42.500 bezahlt. Von 
seinen anderen Bildern brachten es das Porträt der 
Frau Rieder auf M 41.000, das des jungen Reindl auf 
M 30.800, der Kopf einer alten Bäuerin und das Bildnis 
des Malers Rodenstein auf je M 23.000. Freuen durfte 
man sich über den Streit, der um Karl Haiders Haupt 
werk, die mit großer Liebe in allen Einzelheiten aus- 
geführtc lebensvolle Bauerngruppe „Der neue Stutzen“ 
entbrannte. Schließlich erstand es die Dresdener 
Galerie für M 23.000. Böcklin ist auf dem Kunstmarkt 
wieder etwas gestiegen; der Preis von M 20.400 für seine 
„Susanna im Bade“ beweist immerhin, daß die Unter 
schätzung des Meisters auf dem Kunstmarkte nur eine 
vorübergehende Erscheinung gewesen ist. Hoch be 
wertet werden noch immer Karl Schuchs Stilleben. 
So erzielten sein „Matteo-Stillebcn“ M 40.000, „Still 
leben mit Melone“ M 23.300, das mit Spargelbündel, 
das die Münchener Pinakothek erwarb, M 17.500 und 
das mit Azaleen M 17.800. Trübner ist noch immer 
begehrt; mit M 21.500 wurde sein „Stilleben“ und mit 
M 15.000 sein „Schloß Lichtenberg im Odenwald“ 
bezahlt. Auch Hans Thoma blieb mit M 20.500 für 
seine „Schwarzwaldlandschaft“ auf der Flöhe. Das 
Höchstgebot für Spitzweg („Urlaub“) betrug M 19.150. 
Courbet brachte es nur auf M 12.000. Dagegen wurde 
Heinrich von Zügels „Schwere Arbeit“ mit M 17.000 
hoch bezahlt. Auch Gabriel Max mit M 16.500 für 
einen weiblichen Akt aus dem Jahre 1867, Fritz von 
Uhde mit M 12.100 für ein „Damenbildnis“, Kaul- 
bach mit M 16.000 und Diez waren den französischen 
Künstlern überlegen. Gestiegen im Preise ist wieder 
Segantini, dessen „Ruhe im Schatten“, M 28.000 
erzielte. Munkacsys „Heuernte“ brachte es auf 
M 21.200. Von den 144 Bildern der Sammlung blieben 
nur zehn unter M 10.000. 
Das Gesamtergebnis der Versteigerung belief sicü 
auf rund M 1,200.000.
	        
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