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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Tirol und Vorarlberg

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46 Procent, die Kleinen aber schon 8 bis 10 Procent ansmachen. Noch sehr ansehnlich 
ist ferner das Procentverhältniß der Großen (38 bis 43) in einem Gebiete, welches sich 
entlang der ganzen nördlichen Landesgrenze nach Westen erstreckt, die Landeshauptstadt 
in sich schließt und die um dieselbe gruppirten Gerichtsbezirke Hall, Mieders, Telfs, Imst, 
Silz und Rcutte umfaßt. Ein zweites Gebiet besonders großen Menschenschlages bilden 
die Gerichtsbezirke Lienz und Windischmatrei mit 48 Procent Großen und etwa 5 Procent 
Kleinen. Hier Hausen die weitaus Größten unter allen Tirolern, die Bauern des Kalser- 
thals. Unter ihnen fand sich keiner, dessen Körpergröße weniger als 165 Centimeter betragen 
Hütte, wogegen die Zahl der über 170 Centimeter messenden sich bis zu 61'1 Procent erhob. 
Auch von diesem Gebiete aus sinkt westwärts die Körpergröße, erhält sich aber in den 
Bezirken Sillian, Welsberg, Brnneck, Brixen und Klausen noch auf ganz beträchtlicher 
Höhe (37'8 bis 43 Procent Große und 7 bis 11 Procent Kleine). Ein drittes Gebiet 
sehr großen Menschenschlages bilden endlich im Herzen Tirols die Gerichtsbezirke 
Sterzing, Sarnthal und Passeier mit einem Procentsatz von 44 bis 50 an Großen. Hieran 
reiht sich südwestlich der Meraner Bezirk mit 40 5 Procent Großen und 7 Procent 
Kleinen. 
So erscheint der bei weitem größte Antheil Deutschtirols von einein hochwüchsigen 
Menschenschlag bewohnt, dessen ebenbürtige Nachbarn das baierische Hochland und den 
Pinzgau bevölkern. Nur im Süden und Westen Deutschtirols finden sich Gebiete mittleren 
und kleinen Menschenschlages. Zu den ersteren zählen zunächst die Gerichtsbezirke Bozen, 
Lana und Kastelruth mit 34 bis 37 Procent Großen und 11 bis 12 Procent Kleinen, 
während die Bezirke Kaltern und Neumarkt mit 18 und 21 Procent Kleinen und nur 25, 
beziehungsweise 26 Procent Großen sich bereits an den kurzwüchsigen Schlag Wülsch- 
tirols anlehnen. Das westliche Gebiet mittleren Schlages erstreckt sich ans die Gerichts 
bezirke Landeck und Ried mit 32, beziehungsweise 35 Procent Großen und 12, beziehungs 
weise 13 Procent Kleinen; die südwärts davon an der Westgrenze Tirols sich hinziehenden 
deutschen Bezirke Nanders, Glurns und Schlanders enthalten wieder einen kleinen 
Menschenschlag mit nur 23 bis 27 Procent Großen und 12 bis 17 Procent Kleinen. 
Bemerkenswerth ist, daß die ladinische Bevölkerung im Osten des Landes sich 
hinsichtlich der Körpergröße keineswegs gleichmäßig verhält. Während der an das Puster 
thal unmittelbar angrenzende Gerichtsbezirk Enneberg, ähnlich wie Ampezzo, ein Ver- 
hültniß von 41 Procent Großen und 8 Procent Kleinen ausweist, sinkt der Procentsaü 
der Großen in den Gerichtsbezirken Buchenstein und Fassa auf 29'9, beziehungsweise 
18 8 herab und erhebt sich dagegen die Zahl der Kleinen auf 16, beziehungsweise 
19 Procent. Wieder anders verhält es sich im Grödenthal, wo die Großen die beträchtliche 
Procentzahl von 32 7 erreichen, jedoch mit 21 Procent Kleinen vermengt sind.
	        
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