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Nr. 5
Internationale Sammler-Zeitung
fresken und die Kleinplastik auf. Auch hier zeigen
sich ein sicherer Blick für die Natur und die Fähigkeit,
sie in Bewegung und Farben realistisch wiederzugeben.
Einzelne dieser Bildchen erinnern an den Griechen
Myron und den Holländer Potter.
Hoch ausgebildet war auch die Reliefkunst. In
einer Darstellung marschierender Soldaten ist ein
bemerkenswerter Zug zum Humor zu beobachten.
Ferner sind Zeugnisse, einer bildhauerischen Klein
kunst vorhanden, wie Tonpuppen, Figuren, aus Elfen
bein und Gold, Bronzefiguren. Alle diese Kunstwerke
zeigen eine große Freiheit in der Darstellung der Be
wegungen ; Bewegungsprobleme werden mit unerhörter
Kühnheit gelöst.
Die bis jetzt aufgefundenen Reste aus der Blüte
zeit kretischer Kunst lassen den Schluß auf eine überaus
hochentwickelte Kultur zu ur.d sie berichten eine
Fülle von Einzelheiten über Bildung und Schönheits
ideal, Kleidung und Waffen, Spiele und Sport. Von
der Großplastik ist wenig vorhanden. Nur Tierköpfe,
glänzend zu Gefäßen verarbeitet, sind uns überliefert.
Aber die Hoffnung ist berechtigt, daß künftige For
schungen auch über diesen Zweig altkretischer Kunst
näheren Aufschluß geben werden.
Eine Feldmarschall Erzherzog Friedrich-Medaille.
Dem Zweigverein Tesehen der k. k. Gesellschaft
vom Österreichischen Silbernen Kreuze zur Fürsorge
für heimkekrende Reservisten ist es zu danken, daß
der historische Moment der Verleihung der Marschalls
würde an den Armee-Oberkommandanten Erzherzog
Friedrich in einer Medaille für ewige Zeiten fest
gehalten wurde.
Fig. l.
Auf der Rückseite (Fig. 2) ist die Ansicht des
Schlosses des Herzogs von Teschen mit dem Wahr
zeichen, dem Piastenturme, in feiner Ausführung
da.rgestellt. Am oberen Teile der Rückseite ist der
schwungvolle erste Satz aus des Feldmarschalls Armee
befehl vom 12. Dezember 1914 zu lesen, der, wie
folgt, lautet: „Soldaten! Ihr habt mir durch Eueren
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Fig. 2.
Mit der Ausführung der schönen Aufgabe wurde
die akademische Bildhauerin Helene Scholz betraut,
die die Eiwarturigcn vollauf rechtfertigte, die man
in ihr Können setzte. Fräulein "Scholz, der’ der kaiser
liche. Prinz im Hauptquartier saß, hat ein kleines.,
plastisches Kunstwerk geschaffen,, das eine Wertvolle
Bereicherung jeder Sammlung bilden wird.
Die Vorderseite der Medaille (Fig. 1) zeigt das
wohlgetroffene Brustbild des Feldmarschalls im Mantel,
geziert mit dem Goldenen Vließe, und dem . Eisernen
Kreuze und trägt die Umschrift: „Feldmarschall Erz
herzog Friedrich, Herzog von Teschen.“
unvergleichlichen Heldenmut die höchste militärische
Würde erkämpft.“ Im Abschnitte unter dem Bildei
des Schlosses stehen die Worte: „Zum 8 Dezember
1914. Silbernes Kreuz Teschen.“
. Die. .Medaille hat einen ..Durchmesser._yyn •!5,...xnxp
und ist in Gold 110 g, in Silber 60 g und' in BjronZci
63 g schwer.
Der Kaufpreis einer silbernen Medaille in einem
eleganten taubengrauen Leinwandetui mit Goldverzie-
rüng und Aufschrift beträgt 15 Kronen, jener einer
Bronzemedaille in einer schönen, runden Schachtel
3 Kronen. _
Neuerwerbungen des Münchener Ärmeemuseums. •
• Die Kriegsbcutesammlung des Armeemuseums
in München erfuhr, wie uns von dort gemeldet wird,
in der letzten Zeit vielfache Bereicherung.
V Der größte Teil der Neuerwerbungen hat im Unter-
geschoße des Gebäudes seinen Platz gefunden. Ein
heryofrag;endes Stück ist das vor dem schweren .eng
lischen Feldgeschütz aufgestellte französische Bronze-
rohi mit der Aufschrift: „Le Mineur“ aus der Zeit
Ludwigs XV1. Es wurde 1746 in Straßburg.gegossen
und hat eine Länge von 3:5 m und eip Gewicht von,
60 Zentner; das von Arabesken umgebene b.ourboni-
sche Wappen ist während der Revolution abgeschliffen
worden, Rechts von diesem Prunkgeschütz, sind Zwei
englische Stunnfackeln aufgestcllt worden, eine für