MAK
Seite 48 
Nr. 5 
Internationale Sammler-Zeitung 
fresken und die Kleinplastik auf. Auch hier zeigen 
sich ein sicherer Blick für die Natur und die Fähigkeit, 
sie in Bewegung und Farben realistisch wiederzugeben. 
Einzelne dieser Bildchen erinnern an den Griechen 
Myron und den Holländer Potter. 
Hoch ausgebildet war auch die Reliefkunst. In 
einer Darstellung marschierender Soldaten ist ein 
bemerkenswerter Zug zum Humor zu beobachten. 
Ferner sind Zeugnisse, einer bildhauerischen Klein 
kunst vorhanden, wie Tonpuppen, Figuren, aus Elfen 
bein und Gold, Bronzefiguren. Alle diese Kunstwerke 
zeigen eine große Freiheit in der Darstellung der Be 
wegungen ; Bewegungsprobleme werden mit unerhörter 
Kühnheit gelöst. 
Die bis jetzt aufgefundenen Reste aus der Blüte 
zeit kretischer Kunst lassen den Schluß auf eine überaus 
hochentwickelte Kultur zu ur.d sie berichten eine 
Fülle von Einzelheiten über Bildung und Schönheits 
ideal, Kleidung und Waffen, Spiele und Sport. Von 
der Großplastik ist wenig vorhanden. Nur Tierköpfe, 
glänzend zu Gefäßen verarbeitet, sind uns überliefert. 
Aber die Hoffnung ist berechtigt, daß künftige For 
schungen auch über diesen Zweig altkretischer Kunst 
näheren Aufschluß geben werden. 
Eine Feldmarschall Erzherzog Friedrich-Medaille. 
Dem Zweigverein Tesehen der k. k. Gesellschaft 
vom Österreichischen Silbernen Kreuze zur Fürsorge 
für heimkekrende Reservisten ist es zu danken, daß 
der historische Moment der Verleihung der Marschalls 
würde an den Armee-Oberkommandanten Erzherzog 
Friedrich in einer Medaille für ewige Zeiten fest 
gehalten wurde. 
Fig. l. 
Auf der Rückseite (Fig. 2) ist die Ansicht des 
Schlosses des Herzogs von Teschen mit dem Wahr 
zeichen, dem Piastenturme, in feiner Ausführung 
da.rgestellt. Am oberen Teile der Rückseite ist der 
schwungvolle erste Satz aus des Feldmarschalls Armee 
befehl vom 12. Dezember 1914 zu lesen, der, wie 
folgt, lautet: „Soldaten! Ihr habt mir durch Eueren 
.: SOLDATEN ! 
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Fig. 2. 
Mit der Ausführung der schönen Aufgabe wurde 
die akademische Bildhauerin Helene Scholz betraut, 
die die Eiwarturigcn vollauf rechtfertigte, die man 
in ihr Können setzte. Fräulein "Scholz, der’ der kaiser 
liche. Prinz im Hauptquartier saß, hat ein kleines., 
plastisches Kunstwerk geschaffen,, das eine Wertvolle 
Bereicherung jeder Sammlung bilden wird. 
Die Vorderseite der Medaille (Fig. 1) zeigt das 
wohlgetroffene Brustbild des Feldmarschalls im Mantel, 
geziert mit dem Goldenen Vließe, und dem . Eisernen 
Kreuze und trägt die Umschrift: „Feldmarschall Erz 
herzog Friedrich, Herzog von Teschen.“ 
unvergleichlichen Heldenmut die höchste militärische 
Würde erkämpft.“ Im Abschnitte unter dem Bildei 
des Schlosses stehen die Worte: „Zum 8 Dezember 
1914. Silbernes Kreuz Teschen.“ 
. Die. .Medaille hat einen ..Durchmesser._yyn •!5,...xnxp 
und ist in Gold 110 g, in Silber 60 g und' in BjronZci 
63 g schwer. 
Der Kaufpreis einer silbernen Medaille in einem 
eleganten taubengrauen Leinwandetui mit Goldverzie- 
rüng und Aufschrift beträgt 15 Kronen, jener einer 
Bronzemedaille in einer schönen, runden Schachtel 
3 Kronen. _ 
Neuerwerbungen des Münchener Ärmeemuseums. • 
• Die Kriegsbcutesammlung des Armeemuseums 
in München erfuhr, wie uns von dort gemeldet wird, 
in der letzten Zeit vielfache Bereicherung. 
V Der größte Teil der Neuerwerbungen hat im Unter- 
geschoße des Gebäudes seinen Platz gefunden. Ein 
heryofrag;endes Stück ist das vor dem schweren .eng 
lischen Feldgeschütz aufgestellte französische Bronze- 
rohi mit der Aufschrift: „Le Mineur“ aus der Zeit 
Ludwigs XV1. Es wurde 1746 in Straßburg.gegossen 
und hat eine Länge von 3:5 m und eip Gewicht von, 
60 Zentner; das von Arabesken umgebene b.ourboni- 
sche Wappen ist während der Revolution abgeschliffen 
worden, Rechts von diesem Prunkgeschütz, sind Zwei 
englische Stunnfackeln aufgestcllt worden, eine für
	        
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