MAK
Nr. 8 
Internationale Sammler - Zeit ung 
Seite 73 
Friedrich Stern von den Landschaftsbildern Amerlings 
gegeben hat. Dem Tagebuche des Künstlers zufolge hat er 
das Bild im Jahre 1851 gemalt. 
Ein eigenartiger Stimmungszauber liegt über der „Char- 
freitagsprozessioni; Alessandro Magnascos, die uns Fig. 3 
vorführt, ln düsterer, bewaldeter Landschaft steht Ruine 
und Kloster, im Mittelgründe bewegt sich der Zug der Mönche 
Mantel gleichfalls graviert und durchbrochen, Blumen und 
Rankenwerk. Gehäuse aus Gold mit getriebenen figuralen 
Feldern, Putten, die vier Künste darstellend, in ornamentaler, 
durchbrochener Umrahmung. Besetzt mit zehn kleineren 
und größeren Karneolen, von denen der mittlere, größte, mit 
der Darstellung von Amor und Psyche geschnitten ist. Im 
Innern des Gehäuses Brustbdd einer Dame, en relief getrieben. 
Fig. 6. 
Rahmen, süditalienisch oder persisch. 
den Weg über die einen Wildbach übersetzende Holzbrücke 
herab. Im Vordergründe gew r ahrt man andächtig kniende 
Landleute. 
Aus der schier unübersehbaren Fülle von Gegenständen 
des Kunstgewerbes, die zum Nachlasse Amerlings gehören 
und sicherlich nicht weniger Liebhaber finden werden, als 
die Arbeiten Amerlings und die Werke alter Meister aus seinem 
Besitz, seien hier herausgegriffen: 
Fig. 4. Italienische Bronzestatue. Jupiter, in der Rechten 
das Bündel mit den Blitzen haltend, den rechten Fuß auf 
den Adler gestützt. Alessandro Vittoria. Höhe 34 cm. 
Fig. 5. Goldene Taschenuhr, Werk von Cabrier, London, 
18. Jahrhundert. Der Katalog gibt von der Uhr folgende 
Beschreibung: Zifferblatt graviert mit Perlmuttereinlagen, 
Fig. 6. Rechteckiger Rahmen mit reichem, figuralem, aus 
Elfenbein geschnitztem, durchbrochenem Rankenfries in der 
Art der süditalienischen oder persischen Kunst. Im Rahmen 
selbst eine Miniaturmalerei auf Pergament, darstellend auf 
Goldgrund den triumphierenden Christus, umgeben von 
Engeln und Heiligen, mit kubischen Inschriften. Süditalienisch 
oder persisch. 13. bis 14. Jahrhundert. Hölle 48 cm, Breite 43 cm.. 
Fig. 7. Deckelkanne aus Elfenbein mit bacchischer 
Szene: Reigen von kleinen Bacchanten, fast vollrund geschnitzt. 
Mit vergoldeter Silberfassung. Als Deckelbekrönung ein Putto. 
(Beschauzeichen von Augsburg mit Meistermarke des Gold 
schmiedes Elias Adam. Im Deckehnnern das große Wappen 
von Pfalz-Sulzbach mit den Buchstaben ,,H. C. P. P.“ und 
der Jahreszahl 1710. Höhe 24cm).
	        
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