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Internationale Sammler - Leitung 
Kr. 
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I ntdeckci, daß alle diese Werke Klaus Berg 3r.il/U3ehrciben 
sind. Und tatsächlich spricht sich dessen stilistische Eigenart 
da wie dort deutlich genug aus. Es muß ein im Fühlen und 
Wollen ungestüm und phantastisch veranlagter Künstler 
gewesen sein, dessen schwer zu bändigender Bildungstrieb 
in manchem bereits barock anmutet. Alle seine Gestalten 
durchzuckt ein jähes Pathos, und ohnegleichen steht er mit 
seiner plastischen Schärfe in der Lübecker Kunst jener Jahre. 
Sowohl seine stürmisch erregten, zu wilden Knäueln geballten 
Apostelgruppen als die zarten spielenden Kinder der heiligen 
Sippe sind mit keinem seiner nordischen Zeitgenossen in Be 
ziehung zu bringen. Vielleicht vermögen weitere Funde in 
die seltsame Persönlichkeit und das Schaffen dieses Klaus 
Borg noch mehr Licht zu bringen. 
Museen. 
(Tm Suermomit-Museum in Aachen) sind 40 Gemälde 
von August von Brandis, hauptsächlich Innenräume aus 
Goethestätten ausgestellt. 
(Hin ganzes Dorf als Museum.) Das alte Dorf Molster 
bei Vossevangen auf Westland in Norwegen ist, wüe aus Chri- 
stiania gemeldet wird, von einem Konsortium angekauft 
worden, um den Stamm für ein Dorfmuseuni zu bilden. 
Man findet dort die wohlerhaltenen Wohnstätten und Wirt 
schaftsgebäude aus verschiedenen Zeiten, vom alten Hause 
mit seinen offenen Herden und wandbefestigten Betten bis 
zu den modernen tapezierten Räumen der Neuzeit. Die ganze 
Gruppe enthält also Gedenkzeichen der westländischen Bauern 
kultur mehrerer Jahrhunderte. In dem nahegelegenen Pfarr- 
dorf aus dem lfi. Jahrhundert, wo einst Ludwig Holberg 
in einigen noch gut erhaltenen Zimmern wohnte, soll ein kleines 
Museum mit Holberg-Erinnerungen Platz finden. 
Vom Kunstmarkt. 
(Die Sammlung Robert Schlesinger.) Als zweite 
Auktion bringen S. Kende und Leo Schidlof in Wien 
vom 10. bis 12. Dezember die Sammlung des Direktors Robert 
Schlesinger, die besonders an hervorragenden Gemälden 
reich ist. Wir begegnen da Namen, wie Amerling, Alt, Agricola, 
Barabas, Daffinger, Danhauser, Fendi, Kininger, J. Kauf 
mann, Kriehuber, Marko, Saar, Theer, Tiepolo, Rahl, Wald 
müller u. a. Auch prachtvolles Kunstmobiliar, Arbeiten aus 
Silber und Zinn, Porzellan, Gla.s und Uhren finden sich in 
der Sammlung, die vielen Wiener Liebhabern längst bekannt 
sein dürfte. 
(Antiquitätenversteigerung.) Am 18. und 19. De 
zember findet in der Galerie Helbing in München eine 
Versteigerung von Antiquitäten, vorwiegend aus Münchner 
Privatbesitz statt. Hervorzuheben ist unter der Keramik 
neben einer guten Fayencekollektion besonders eine umfang 
reiche Tassen sam min ng, bei der Meißen, Berlin, Wien, 
deutsche, holländische, dänische, englische, französische, rus 
sische, italienische und Schweizer Manufakturen hervorragend 
vertreten sind. Eine Höchster Kindergruppe und eine Meißner 
('hinesengruppe stehen an erster Stelle in der Figurenplastik. 
Unter dem Glas , findet man einige frühitalienische und süd 
deutsche Erzeugnisse. Die. Tylelmetal 1 arbeiten stellen eine 
Reihe von schön getriebenen Silberschalen, Krügen, Leuch 
tern und Löffeln dar. An die Plastik in Holz schließt sich 
Plastik in anderem Material an, von der besonders eine Knaben- 
büste in Stuck (florentinisch) und zwei Leuchterengel in Ala 
baster (lombardisch, 15. Jahrh.) interessieren. Eine Unter 
abteilung Bleiplaketten, zum Teil Arbeiten von Peter 
h lötner umfaßt 1 8 Nummern. Dann folgen Arbeiten in Bronze, 
Messing, Kupfer, Eisen und Zinn. Die Möbel stammen vor 
wiegend aus dem 18. Jahrhundert, hinter den Textilien 
verdienen zwei Gobelins Erwähnung, Szene aus einer Reiter-. 
Schlacht, Komposition in der Art Giulio Romano, und „Jesus 
übergibt au Petrus die Schlüssel“. Von den Gemälden sind 
Werke der deutschen, holländischen und italienischen Schule 
des 17. und 18. Jahrhunderts vertreten. Der Katalog schließt 
mit graphischen Arbeiten und Büchern, umfaßt 637 Nummern 
mit 22 Tafeln und ist zum Preise von M 3-— durch die Galerie 
Helbing, München zu beziehen. 
(Der Nachlaß Julius Cohen, Schwerin.) In 
Rudolph Lepkes Kunstauktionshaus in Berlin findet 
vom 11. bis 14. Dezember die Versteigerung von Gemälden 
alter und neuer Meister aller Art aus dem Nachlasse 
Julius Cohen (Schwerin) und verschiedenem Privatbesitz 
statt. Der mit 18 Tafeln ausgestattete Katalog enthält im 
ersten Teil rund 200 Gemälde sowie gerahmte Kupferstiche 
und Farbendrucke. Hauptsächlich sind die niederländische 
und deutsche Schule mit guten Landschaften, Stilleben und 
Porträts vertreten. Der zweite Teil beginnt mit einer großen 
Kollektion von O r i e n 11 ep pi s chen, worunter nebenGebrauehx- 
teppichen aller Art hervorragende alte Sammlerteppiche sowie 
auch eine Anzahl großer flämischer Gobelins sich befinden. 
.Alte Spitzen, italienische Seidenstickereien u. a. ver 
vollständigen die Textilabteilung. Am Vormittag des zweiten 
Tages kommt die Abteilung Möbel und Arbeiten in Holz 
zum Ausgebot, die Original-Einzelmöbel aller Stilarten von 
der Gotik bis zur Biedermeierzeit in reichster Auswahl 
und zum Teil ausgezeichnet schönen Stücken enthält. Eine 
ganze Anzahl gotischer Holzskulpturen ist hier mit 
eingereiht. Am Nachmittag desselben Tages kommen Arbeiten 
in verschiedenem Metall zum Ausruf, darunter große Kronen, 
Leuchter, Uhren, auch Geräte in Silber, Kupfer und Zinn 
sowie einige Waffen. — Die Abteilung Porzellan enthält 
vor allem Meißner, Berliner und Thüringer Gruppen, Figuren 
und Geschirre. Unter den Gläsern stehen neben schlesisch- 
böhmischen und Potsdamer Pokalen eine große Anzahl Empire- 
und Biedermeier-Gläser. Die Gruppe Fayence enthält zahl 
reiche Gruppen und andere Geschirre, Delfter und deutscher 
Manufakturen, besonders auch eine kleine gute Abteilung 
italienischer und persischer Majoliken. Den Schluß des Katalogs 
bildet die der Zahl nach größte Abteilung der Kleinkunst 
und sonstiger „objects de vitrine“ aller Art: Viele und darunter 
sehr gute Miniaturen und Dosen des 17. und 18. Jahr 
hunderts, Schmucksachen, kleine Arbeiten in Gold und Email, 
altes Miniatursilber, daneben auch einige große Steinskulp 
turen und endlich eine kleine Abteilung antiker Terrakotten 
und Bronzen sowie ostasiatischer Kleinkunst. 
(Die 37. Kunstauktion von Albert Kende.) Die 
Auktion der Nachlaßsammlung Lührsen, die Albert Kende 
in Wien durchführte, hatte einen großartigen Erfolg. Das 
Hauptwerk der Kollektion, Danhausers „Augenarzt“, brachte 
K 70.000, Waldmüllers „Rückkehr von der Arbeit“ Kronen 
42.100, Tremls „Empfang einer geweihten Kirchenglocke“, 
K 35.000, Ranftls „Ruhende Bauernfamilie“, K 18.000. Die 
beiden Aquarellporträts von Kriehuber erlösten K 17.900. 
J. E. Schindler K 15.000, Schule Watteau K 14.000, 
Diaz K 11.300, Lampi K 10.000, Ferrari K 10.000. Die 
italienische Bronze, darstellend Faun, ging auf K 15.000, die 
beiden Venusstatuetten auf K 14.800, das große Altwiener 
Porzellanservice auf I\ 17.000, eine Wiener Tasse mit Ansicht 
der Hofburg auf I< 3900. Die nächste Auktion Albert Kendes, 
die am 7. Dezember stattfindet, umfaßt Gemälde, Aquarelle 
und Hand Zeichnungen älterer und neuerer Meister aus frei- 
herrlichem Nachlaß und aus Wiener Privatbesitz. 
(Miniaturen und Aquarellporträts.) Die Auktionen 
der Herren S. Kende und Leo Schidlof in Wien halsen 
mit einem vollen Erfolge eingesetzt. Die erste Auktion, welche 
eine kleine aus dem Besitze eines bekannten Wiener Arztes 
stammende Sammlung von Miniaturen und Aquarellporträts 
erster Meister der französischen, englischen und Altwiener 
Schule umfaßte, ergab K 325.000, wozu noch das Aufgeld von 
10% kommt. Es notierten: Nr. 1, Aubry zugeschr., Bildnis.
	        
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