Nr. 15
Internationale Sammler-Zeitnng
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Bernus, Stift Neuburg), M 5050; Nr. 85, Gratianus Decreta,
Mainz, 1472, M 2800; Nr. 87, Johannes von Hildesheim, Heilige
Drei Könige (Baron Simolin), M4550; Nr. 89, Thomas a Kempis,
Nachfolge Christi, erste deutsche Ausgabe, M 1850; Nr. 91,
Petrarcha, Griseldis, Ulm, 1473, M 1100; Nr. 92, Dass., 1482,
mit Holzschnitten, M 4250; Nr. 94, Schatzbehälter, Nürnberg,
1491, M 4250; Nr. 95, Schedelsche Chronika, 1493,. M 2100;
Nr. 97, Voragine, Passional, Augsburg, 1482, defekt (Kgl:
Bibliothek Berlin, Piloty hatte M 175 gezahlt), M 2200; Nr. 98,
Wolfram von Eschenbach, Parzival und Tyturel, Straßburg,
1471 (Baron Bernus Piloty hatte M 3400 gezahlt), M 14.000;
Nr. 99, Zeitglöcklein, Ulm, 1493, M 1850; Nr. 115, Brants
Narrenschiff, 1506 (Baron Bernus), Pilotys Ankaufspreis M 225,
M 1030; Nr. 116, Buch der Liebe, 1587, unvollständig, M 3150;
Nr. 132, Fischart, Glückhafft Schiff, 1576, M 1100; Nr. 141,
Fortunatus, 1548 (Baron Bernus), M 1040; Nr. 142, Freydank,
1510, Baron Bernus, M 1130; Nr. 146, Haimonskinder, 1535
(Baron Bernus), M 1040; Nr. 149, Herrn, von Sachsenheim,
Die Mörin, 1539, M 1060; Nr. 163, Murner, Geuchmat, 1519,
M 1610; Nr. 757, Goethe, Faust, Doves-Preß auf Pergament,
Pilotys Ankaufspreis M 400, M 5405; Nr. 852, Ariosto, Orlando
Furioso, 1773, 4 Maroquinbände mit Kupfern, M 1580; Nr. 873,
Lavater, Physiognomische Fragmente, 4 Bände, M 1580;
Nr. 877, Moreau, Die Kleine ,,Seconde Suite d’estampes",
M 1300; Nr. 888, Delacroix, Faust, auf großem Papier mit
Abdrücken auf China, M 2360; Nr. 1005, Luther, Gesang
büchlein, Die Tenorstimme, 1524, Lutherhalle, Wittenberg,
M 2250; Nr. 1006, Luther, Geistliche Lieder 1544 (Lutherhalle,
Wittenberg), M 1000, und Nr. 1015, Hans Sachs, Werke, 5 Bände,
1560—79, M 1100.
(Drachmanns nachgelassene Briefe und Schriften.)
Der Verlag Gyldendal in Kopenhagen fordert im Einver
ständnis mit den Erben und Nachkommen des Dichters Holger
Drachmami zu einer Sammlung seines gesamten unver
öffentlichten handschriftlichen Nachlasses auf. Jeder, der im
Besitz geeigneten Materials ist oder solches nachweisen kann,
möge dies innerhalb dieses Jahres dem Verlage mitteilen. Vor
aussetzung ist, daß weder ein Privatbrief noch einPrivatgedicht
ohne Erlaubnis des Empfängers oder seines Bevollmächtigten
veröffentlicht werden wird. Die Veröffentlichung erfolgt gegen
Honorar.
(Die Dorpater Universitätsbibliothek.) Der deutsche
Geschäftsträger in Moskau, Dr. Nie zier, hat dem Volks
kommissar für auswärtige Angelegenheiten den Vorschlag
gemacht, die Bibliothek und die wissenschaftlichen Samm
lungen der Universität Dorpat (Jurjew), die seinerzeit nach
Nischni Nowgorod, Wownesch und Perm überführt wurden,
zurückzugeben. Als Gegenleistung wird der russischen Re
gierung die Rückerstattung der Instrumente der Landcs-
vermessungsanstalt in Pskow' und die Benutzung der Akten
d.cs d.ortigen Archivs für Landesvermessung vorgeschlagen.
(Eisenbahn-Bibliotheken.) Die dänische Aktienge
sellschaft für Eisenbalmreklame hat soeben im Verein mit dem
dortigen Schriftsteller-Verband eine neuartige Reklameidee in
die Tat umgesetzt. In diesen Tagen werden zum ersten Male
in den Abteilen erster und zweiter Klasse moderne Bücher zur
allgemeinen Benützung aufgelegt. Zeigt es sich, daß die neue
Einrichtung Anklang bei dem reisenden Publikum findet,
so soll sie auch auf die dritte Klasse ausgedehnt werden. Man
hofft, daß durch die so geschaffene Zugbibliothek das Niveau
der Reiselektüre gehoben wird, und daß zugleich die modernen
Schriftsteller neue Freunde und Käufer finden.
Bilder.
(Verkauf eines Re mb ran dt.) Aus Schweden kommt
die Meldung, daß ein bekannter Stockholmer Sammler ein
Meisterwerk von Rembrandts später Zeit, das Frauen-
bilclnis mit dem Hunde, das dem Kolmarer Museum
gehörte, erworben hat. Es handelt sich um eines der schönsten
Werke Rembrandts in deutschem Besitz. Dieses Bild ist
übrigens nicht das einzige Stück, das die Stad.t Kolmar aus
ihrem Kunstbesitz veräußert hat. Auch das ausgezeichnete
Specksteinrelief Friedrichs des Schönen von der Pfalz, ein
Hauptwerk von Dauher, wurde verkauft. Als Käufer wird
der Kronprinz Rupprecht von Bayern genannt. Die Stadt
verwaltung von Kolmar hat man, heißt es, dadurch zu dem
Verkauf bewogen, daß ein paar kleine Holzfiguren, die zum
Jsenheimer Altar gehörten, von dem Käufer des Rembrandt
im Tausch angeboten wurden.
Numismatik.
(Ein 2/4-Pfenriig-S tück ?) Infolge von Schwierigkeiten,
die sich naturgemäß aus dem Rechnen mit halben Pfennigen
ergeben mußten, ist wie die ,,N. G. C.“ erfährt, die Prägung
eines 2 J^-PIennig-Stückes aus noch zu bestimmenden Metall in
Aussicht genommen.
Verschiedenes.
(Ein nachgelassenes Werk von Valerian von Loga.)
Professor Valerian. von Loga, der vor wenigen Wochen ver
storbene beste deutsche Kenner der spanischen Kunst und
Kustos an den Berliner Museen arbeitete seit , vielen Jahren
an einer großen Geschichte der spanischen Malerei. Der Krieg
hat das Werk aufgehalten, aber noch beim Etappendienst
konnte der Berliner Gelehrte daran arbeiten -—- und noch in
seinen letzten Monaten hat er die „Geschichte“ gefördert. Wie
die „Kunstchronik“ mittcilt, liegt das Werk, zu dem Loga das
Material in ganz Europa und Amerika gesammelt hat, nahezu
fertig da.
(Die geraubten Casseler Museumsbilder.) Das Städ
tische Nachrichtenamt in Cassel teilt uns mit: In der letzten
Stadtverordnetensitzung erklärte der Oberbürgermeister, daß
die „Desannexkm“ der von Napoleon geraubten, durch
Zar Alexander im Jahre 1815 der Rückgabe entzogenen
Casseler Bilder niederländischer Schule (Rembrandt, Potter
u. a. m.) schon seit langer Zeit vom Magistrat beantragt sei
und daß nicht nur der Kultusminister und andere einflußreiche
Stellen sich dafür eingesetzt hätten, sondern auch der Kaiser
auf Grund einer Throneingabe des Magistrats habe erklären
lassen, daß die Angelegenheit durch den Reichskanzler ver
folgt werde solle. Die Gerüchte von einer Beschädigung oder
Entwertung der in der Eremitage in Petersburg befindlichen
Bilder seien nicht bestätigt.
(Ein goldenes Brautkrönlein.) Zu den bedeutendsten
Vermächtnissen, die dem germanischen Museum in Nürn
berg in der letzten Zeit zugeflossen sind, gehört ein mittel
alterliches Brautkrönlein aus gediegenem Golde, eine Stiftung
der Berliner Pflegschaft des Museums. Der schmale Kronreif,
der nur acht Zentimeter im Durchmesser hat, weist zwischen
Perlenkreiscn in wundervoll ornamentaler Fraktur viermal
das Wort „trewelich“ auf und ist außerdem in regelmäßigen
Abständen mit fünf Rosetten geschmückt, deren grün und
weiß emaillierte Kelchblätter je einen goldenen Fruchtknoten
umgeben. Überhöht wird das zierliche, durchweg in sorg
fältigster Gußarbeit ausgefülirte Band von abwechselnd
größeren und kleineren, leicht nach außen gebogenen, kreuz
blumenartigen Zacken und. ist im Kreis zusammengeschlossen
nicht etwa durch Lötung, sondern durch ein fein gearbeitetes
Scharnier. Darüber läßt an der Innenseite des Ivronreifs ein
winziger Ring in kleiner Öse darauf schließen, daß hier ehemals
f das zarte Werk höchstentwickelter Goldschmiede- oder Juwelier-