Du
der Daffinger, Ferstler, Weixelbaum, Perger und L. Herr. Der Umstand, daß
sämtliche Teller der Eremitage aus ein und derselben Stilepoche stammen
und in der gleichen Weise dekoriert sind, auch dieselbe Größe haben, läßt
darauf schließen, daß sie wohl auch geschlossen in den Besitz des russischen
Hofes kamen, sei es als Geschenk oder als Ankauf.
Zu den schönsten und wertvollsten dieser Teller gehören zwei mit dem
jahresstempel 1807 und der Signatur des Malers M. M. Daffinger. Der eine
davon ist doppelt interessant, weil die bildliche Darstellung (Abb. 26) auf
demselben sich als die meisterhafte Kopie einer im Jahre 1798 in Paris um
225 Gulden erworbenen Porzellanplatte erweist, die Ch. Etienne le Guay
gemalt hat." „Das Gemälde zeichnet sich durch eine große Zartheit in der
Ausführung aus und stellt eine junge Dame in weißem Empirekleid dar, an
einer Felsenquelle sitzend, in der Hand eine Rose, die sich zu entblättern
beginnt." (Folnesics-Braun, Wiener Porzellanwerk, S. 127.) Den Spiegel des
zweiten, gleichfalls die Signatur des achtzehnjährigen Künstlers tragenden
Tellers (Abb. 27) ziert wiederum ein größeres Frauenbild, die Figur eines
wundervollen blonden Mädchens in weißem Gewande, die den Gürtel löst,
um ins Bad zu steigen und deren weiche, schlanke Schönheit von dem Grün
des Waldes sich
abhebt. Der blau-
goldene Rand ist
mit Efeuranken
in Grisaillema1e-
rei geschmückt.
Für die Dar-
stellungdesFonds
auf einem weite-
ren Teller (Abb.
28) mit goldenem
Mäander und
schwarzen Blatt-
ranken auf dem
gelben Rande
kann das Vorbild
gleichfalls nach-
gewiesenwerden.
Die beschaulich
" Die Platte ist
noch erhalten im Besitze
deshkösterreichischen
Museums und trägt die
Signatur des Malers,
außerdem die Bezeich-
nung der Fabrik von
Dihl und Guerhard in Pa-
Abb. 25. Wiener Porzellanteller mit bunter figuraler Malerei von Daffinger, um 1808 ris, in welcher der Maler
(Kaiserliche Eremitage, St. Petersburg) damals arbeitete.