MAK
Nr. 4 
Internationale Sammler-Zeitung 
Seite 38 
Gläser der Empirezeit. Nr. 268, Becher, K 200. Nr. 271, 
Becher, K 300. Nr. 272, Zwei Becher, K 600; Nr. 273, Becher, 
K 280; Nr. 275, Becher, K 140; Nr. 277, Becher, K 160; 
Nr. 280, Becher, K 160; Nr. 282, Becher, K 220; Nr 283, 
Becher, K 200; Nr 284, Becher, K 200; Nr. 285, Becher, K 380; 
Nr. 289, Becher, K 220; Nr. 290, Zylindrisches Glas, K 260; 
Nr. 291, Becher, K 360; Nr. 292, Becher, K 200; Nr. 294, 
Becher, K 210; Nr. 301, Achtseitiger Becher, K 210. 
Sammlung von Gläsern aus Wiener Privatbesitz. Gläser 
der Empirezeit: Nr. 306, Zylindrisches Mildnerglas, 1802, 
K 2400; Nr. 307, Becher, in der Art des Mohn, K 1650; Nr. 311, 
Zylindrischer Becher, K 200; Nr. 31.2, Achtseitiger Becher, K160. 
(Schluß in der nächsten Nummer), 
Numismatik. 
(Ukrainische Banknoten.) Anfangs Jänner wurden in 
Kiew die ersten ukrainischen Banknoten ausgegeben; zunächst 
sind Hundertrubelnoten in Umlauf gesetzt, später sollen 
Einrubelscheine folgen. Der russische Rubel wird dem Nomi 
nalwert beibelialtcn, heißt aber „Karbow-anez“. Der Text 
der Noten ist auf der Vorderseite in ukrainischer Sprache, auf 
der Rückseite ist er russisch, polnisch und jiddisch wieder 
holt. Die ukrainischen Noten dürften wohl die ersten papiernen 
Geldzeichen sein, auf denen hebräische Lettern erscheinen. 
Auf der Rückseite steht der Vermerk, daß die Noten durch 
den Nationalreichtum der Volksrepublik gedeckt seien, ins 
besondere durch Bergwerke, Wälder, und Porste sowie durch 
die Staatseinkünfte, worunter des Zuckermonopol ausdrücklich 
erwähnt wird. 
(Deutsches Notgeld.) Die „Norddeutsche Allgemeine 
Zeitung“ schreibt: Wie zu Beginn des Krieges, so stellt sich 
auch im Laufe des Jahres 1917 an vielen Orten des Reiches 
ein großer Bedarf an kleinen Münzen heraus. Es erwies sich 
von neuem unumgänglich, sogenanntes „Notgeld“ in den Ver 
kehr zu bringen. Um Mißbräuchen zu begegnen, wurde vom 
Reiche bei der Zulassung der Ausgabe solchen Geldes die Be 
dingung gestellt, ein dem auszugebenden Geldbetrag ent 
sprechendes gesperrtes Guthaben bei der Reichsbank ein 
zuzahlen und zu halten. Es sind eine Anzahl Erlässe heraus 
gegeben worden, die den Verkehr mit dem Wechselgeld regeln. 
So wurde den Eisenbahn- und Postverwaltungen die Annahme 
des Notgeldes gestattet usw. Nach den bisherigen Feststellungen 
der Reichsbank sind von 357 öffentlichen und privaten 
Stellen „Notgelder“ ausgegeben worden. Die Summe der 
ausgegebenen Wechselgelder beziffert sich auf achteinhalb 
Millionen Mark. Auf Preußen entfallen davon fünfeinhalb 
Millionen Mark. Am verhältnismäßig umfangreichsten ist 
Elsaß-Lothringen, nämlich mit zweidreiviertel Millionen 
Mark vertreten. Unter den 357 Ausgabestellen befinden sich 
105 private, wie Banken usw. Die ausgegebenen Weitzeichen 
sind in Art, Stückelung usw. äußerst verschieden. Vorherr 
schend ist das Papiergeld; nur in kleinen Mengen sind Metall 
prägungen anzutreffen. Zum Teil hat das Papiergeld auch 
humoristischen Aufdruck; gegen Unfug, der dem Ernst dei 
Zeit nicht entspiicht, ist aber eingeschritten worden. Zwanzig-, 
Zehn- und Fünfpfennigstücke oder -scheine sind nur im Ge- 
samtbetiage von etwa M 15.000 ausgegeben worden. Häufig 
sind die ausgegebenen Wertzeichen schon wieder eingezogen 
worden. 
(Neue Scheidemünzen in Bulgarien.) Aus Sofia 
wird uns belichtet, daß dort die neuen Metallscheidemünzen, 
ivelche die bisher im Umlaufe befindlichen Nickelmünzen er 
setzen sollen, angelangt sind, infolgedessen hat das Finanz 
ministerium die Einziehung der Nickelmünzen aus dem Ver 
kehr verfügt, 
Philatelie. 
(Auktion.) Vom 20. bis 23. Februar veranstaltet das 
Dorotheum in Wien eine Briefmarkenauktion. Unter den 
Hammer kommen eine österreichische Spezialsammlung aus 
Prager Privatbesitz, eine Europa- und eine Kapsammlung 
aus Wiener Privatbesitz. Im ganzen sind es 1223 Nummern, 
unter denen sich viele Rarissima befinden. In erster Linie 
wäre da eine Merkurmarke 1856, zinnoberrot, K 6.— zu nennen, 
deren Ausrufspreis K 4500 beträgt. Überboten wird dieser 
Preis nur von einer Nummer, die mit K 5000 ausgerufen werden 
wird. Es handelt sich aber in diesem Falle nicht um ein einziges 
Stück, sondern um eine ganze Kollektion von Probeblättern 
zu Neudrucken von Marken Österreichs und. der Lombardei. 
Interessante Stücke sind ferner die 1 Piaster auf 2 P., grün 
und karmin, O. G. Emission 1906, britische Post in der 
Türkei, eine Neapel der Emission 1860, % Tornese, blau, 
repariert, ein Originalbogen zu 100 Stück Ungarn, Emission 
1913/14, 50 Heller, kirschrot auf blau, mit Fehldruck 35 Heller, 
postfrisch, in der zweiten Reihe links. 
(Finnische Marken.) Anfangs Jänner ist die Postmarke 
des unabhängigen Finnlands ausgegeben worden. Sie hat 
den Wert von fünf finnischen Pfennigen (vier deutschen). 
In einem von verschlungenen Linien gebildeten Oval ist das 
finnische Wappen dargestellt, das einst die Wut Iwans des 
Schrecklichen so erregte, als man ihm sagte, die Schwerter, 
die der Löwe zetritt, sollten Kosakensäbel §ein. Die grüne 
Marke trägt den einheimischen Landesnameli „Suomi“ am 
Kopf und unten .die Übersetzung „Finnland“. 
Vom Kunstmarkt. 
(Versteigerung der Sammlung Fritz von Gans.) 
Wie uns mitgeteilt wird, gelangt die berühmte Kunstsammlung 
des Wirkl. Geheimrats Fritz von Gans, Frankfurt a. M. inj. 
Laufe dieses Jahres durch die Firmen Hugo Helbing (München) 
und Paul Cassirer (Berlin) in Berlin zur Versteigerung. 
(Antiquitätenversteigerung in München.) Am 
26. Februar kommt in der Galerie Helbing, München, Wag 
müllerstraße 15, eine umfangreiche Sammlung aus süddeutschem 
Privatbesitz zur Versteigerung. Den Mittelpunkt der Samm- 
ung bilden einige wertvolle Burgunder Gobelins des frühen 
16. Jahrhunderts, darstellend symbolische Szenen in Archi 
tektur und Rankenwerk. Ein reicher Bestand von Einrich 
tungsgegenständen enthält hauptsächlich italienisches Mo 
biliar des 16. bis 18. Jahrhunderts, darunter eine prunkvolle 
Casabanca, einen Baldachinsessel, schöne Armlehnstühle und 
anderes. Daneben beanspruchen viele andere sehr gute Möbel 
stücke, wie zwei große reichgeschnitzte Büfetts des 17. und 
18. Jahrhunderts großes Interesse. Neben dem Mobiliar und 
Ziergegenständen ist die figürliche Plastik mit einigen 
älteren Holzbildwerken und Renaissancewerken sowüe einigen 
antikrömischen Arbeiten vertreten. Die Textilien sind wie 
der Charakter der Sammlung überhaupt, vorwiegend auf 
dekorative Wirkung gerichtet. Seidenstoffe wie Seidensticke 
reien stehen an erster Stelle. Dazu kommt eine interessante 
Kollektion ostasiatischer Kunst und Ziergeg.enstände. 
Von den Waffen sind drei komplette Rüstungen des .16. und 
17. Jahrhunderts, auch einige geätzte und gravierte Helle 
barden bemerkenswert. Unter den Bildern der Sammlung 
sei im besonderen auf einen vortrefflichen Gillis de Honde- 
coeter („Hahnenkampf"), ein symbolisch dekoratives, wohl 
einem lombaulischen oder einen von Italien beeinflußten 
Hämischen Meister zugewiesenes Gemälde und auf ein zeit 
geschichtlich wie künstlerisch wertvolles und interessantes 
großes Familienbild des Malers Johannes Lihl um 1751 hin 
gewiesen. Der Katalog mit 12 Lichtdrucktafeln ist zum Preise 
von M 2— durch die Galerie Helbing in München zu be 
ziehen. ■ . ■ " 
(Vier künstlerische Nachlässe.) Die künstlerischen 
Nachlässe von Hans Wilt, Adolf Kaufmann, Hans Dw^orak 
und Carl Karger, die vom 24. bis 26. Jänner im Dorotheum 
in Wien versteigert w'urden, zeigten das ungeschwächte Interesse 
für Arbeiten moderner Wiener Künstler. Die Preise sind durch-
	        
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