MAK
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Internationale Sammler-Zeitung 
Nr. 24 
mit Marke, M 1800; Nr. 683, Radschloßbüchse, Lauf bez. Gott 
fried Hahn, Dresden, 1676, mit Marke, M 2200; Nr. 690, 
Radscliloßbiichse Lauf bez. Zöffel in Wiesenthal, Zweite 
Hälfte 17. Jh., M 3450; Nr. 697, Französische Steinschloß 
flinte, Lauf bez. Tiraube aux Galleries ä Paris 1689, M 1880; 
Nr. 705, Ein Paar französische Doppelpistolen, Läufe reich 
mit Gold tauschiert, bez. Le Lorain ä Valence, Anfang 18. Jh. 
M 5200: Nr. 707, Ein Paar Pistolen, Läufe bez. Lazarino Comi- 
nazzo, Schlosser bez. Dio Mede Dey, Ende 18. Jh., M 2000; 
Nr. 715, Waidblatt (Plötze), Mitte 17. Jh., M 2300; Nr. 716, 
Hirschfänger, datiert 1662, M 1850; Nr. 717, Sauspieß (Knebel 
spieß), datiert 1727, M 2000; Nr. 718, Sauspieß, Knebelspieß, 
M 1000; Nr. 720, Armbrust, sogen. Wandschnepper, Kappe 
bez. J. G. H. (Johann Gottfried Hänisch, Dresden), datiert 
1733, M 5800; Nr. 721, Armbrust, datiert 1738, M 3000; Nr. 722, 
Armbrust (Wandschnepper), bez. Moritz Burg, datiert 1728, 
M 2800; Nr. 723, Armbrust, bez. Nr. 19, 1728, Moritz Burg, 
M 2000; Nr. 729, Patronenbüchse, Zweite Hälfte 16. Jh., 
M 4000; Nr. 730, Pulverflasche, Ende 16. Jh., M 3000; 
Nr. 731, Desgleichen, M 3000; Nr. 732, Desgleichen, M 1650, 
und Nr. 733, Desgleichen, M 1800. 
Verschiedenes. 
(Das Silhouetten-Album Adele Schopenhauers.) 
Dem Direktor des Goethe-Nationalmuseums Dr. Hans Wahl 
ist es gelungen, das verschollene berühmte Silhouettenalbum 
Adele Schopenhauers aufzufinden und für das Museum zu 
erwerben, zugleich mit ungedruckten Versen Adele Schopen 
hauers. Sie sollen mit den Silhouetten demnächst x eröffentlicht 
werden. 
(Der Maler der Pariserin.) Im Alter von 78 Jahren 
ist Auguste Renoir in Paris gestorben. Renoir wurde in Süd 
frankreich zu Limoges im Jahre 1841 geboren. Besonders 
bemerkenswert sind die Werke seiner Frühzeit, von denen tlie 
Berliner Nationalgalerie und die Hamburger Kunsthalle 
einige besitzt. Am bekanntesten ist wohl Renoirs Bild „Femme 
au chat" (1880), das ein schlafendes Mädchen mit einer grauen 
Katze auf dem Schoß darstellt. Renoir ist der Maler der Pari 
serin, der Mimi Pinson und des jung-kindlichen Mädchens. 
Eine innere Verwandtschaft verknüpft ihn mit Manet und 
dessen Gruppe. Die letzten Werke Renoirs sind matt und aus 
druckslos in Farbe und Komposition. Der auf der Höhe seines 
Schaffens Stehende verdient aber wohl den Namen eines 
großen Künstlers. 
(Eine neue Form des Preisausschreibens.) Der 
Verlag von Georg D. W. Callwey in München erläßt ein 
Preisausschreiben zur Erlangung von erstklassigen Entwürfen 
für Dekorationsmalereien. Es werden etwa 40 Entwürfe 
zum Preise von je M 100’— angekauft und kommen zehn 
Preise zur Verteilung von M 500'—• bis herab zu M 50'—. 
Einlieferungstag ist der 1. März 1920. Die Preisrichter werden 
erst nach der Preisabgabe bekanntgemacht; die Einsendungen 
erfolgen offen und frei, auf Treu und Glauben und gegen 
seitiges Vertrauen hin. Damit werden die bisherigen Miß 
stände bei den Preisausschreiben zu vermeiden gesucht. 
Beteiligen wollen sich nur erste Kräfte mit ihren besten Ent 
würfen in der neueren dekorativen Malerei. Weitere Aus 
künfte erteilt derVerlag von Georg D. W. Callwey in München, 
Finkenstraße 2. 
(Kunstgläser von Hans St. Lerche.) C. F. Wie 
gand schreibt in der „Neuen Züricher Zeitung": In der gegen 
wärtigen .Ausstellung des Kunsthauses in Zürich verdienen 
die künstlerischen Glasarbeiten des in Rom lebenden Nor 
wegers H. St. Lerche ein besonderes Wort. Angeregt durch 
die Schätze antiker ägyptischer Glaskunst in Alexandrien, 
stellte der Künstler in der großen Kunstgläserfabrik Fratelli 
Toso (Murano-Venedig), nachdem er sich lange Zeit mit Ver 
suchen beschäftigt hatte, diese Arbeiten aus farbigem Glase her, 
die jetzt in zwei Vitrinen zu sehen sind. Nicht nur darin erblickte 
Lerche seine Hauptaufgabe, die Intensität der Farbe alter 
Kunstgläser zu erreichen, er erstreckte seine Experimente 
auf neue Verfahren, transparente Glaspasten mit farbigen 
Dekors zu „überfangen". Schließlich gelang es ihm, in einem 
Verfahren ,,a double couche" Wirkungen zu erzielen, die in 
der Kunstglasteclmik etwas Neuartiges darstellen. Lerche 
modelliert in zerkleinerter farbiger Glaspasta mosaikartige 
Bilder, die er als besondere Platte in den Schmelzofen bringt. 
Die so gewonnene farbige Platte schmilzt er mit einem trans 
parenten, \orgeblasenen Gegenstände zusammen, worauf die 
ganze Form im Feuer größer geblasen wird, ja, es gelang Lerche, 
solche modellierten Gegenstände zwischen zwei transparente 
Glasschichtgn einzuschmelzen. Er nennt dis Resultat dieses 
Verfahrens „Verre a triple couche' . Wir sehen in den Vitrinen 
des Kunsthauses Flaschen, Vasen und Schalen, in denen 
zum Beispiel Pflanzen und Seetiere aller Art auf-, eingeschmol 
zen und größer geblasen sind. Die wundervolle Metallsalz 
färbung seiner Gebilde, besonders der der kleinen Phiolen, 
zeigen einen farbigen Schmelz, der von echten Materialien 
kaum mehr zu unterscheiden ist. 
(Verlorene wissenschaftliche Sammlungen.) Aus 
Stockholm wird berichtet, daß man dort den Untergang des 
Dampfers „Peking“ von der Ostasiatischen Gesellschaft für 
gewiß ansieht, nachdem seit mehr als Monatsfrist über ihn keine 
Nachricht mehr eingetroffen ist; wahrscheinlich ist d?s Fahr 
zeug -während eines Taifuns in den ostasiatischen Gewässern 
gesunken. Unglücklicherweise führte der Dampfer auch wert 
volle, für das Reichsmuseum in Stockholm bestimmte wissen 
schaftliche Sammlungen mit sich, nämlich mehrere Dutzend 
Kisten mit Material, das die Professoren T. G. Halle und 
J. G. Andersson auf Forschungsreisen in China gesammelt 
hatten. Professor Halle studierte namentlich die Pflanzenwelt 
der Vorzeit im Hinblick auf die gewaltigen, noch nicht er 
schlossenen Kohlenlager Chinas; er glaubt immerhin, trotz 
dem schmerzlichen Verluste sollte die schwedische Wissen 
schaft die begonnene Arbeit fortsetzen, denn die persönlich 
erlangten Kenntnisse seien nicht verloren und würden ihm selber 
oder einem andern, von ihm instruierten Fachmann die vollstän 
dige Durchführung der Aufgabe wesentlich erleichtern. Auch 
Professor Andersson hatte Pflanzenfossilien gesammelt, die 
nun verloren sind; sein eigentliches Forschungsgebiet ist jedoch 
die Zoologie, und in diesef Hinsicht ist die Einbuße nicht gerade 
groß, weil das wichtigste Material, das über die Wirbeltiere, 
nicht mit dem Dampfer abging, sondern noch wohlverwahrt 
in Peking liegt. 
(Die erste christliche Kirche in Italien.) Nach 
grabungen bei S. Pietro in Grado, unweit Pisa, haben zu inter 
essanten Ergebnissen geführt. Unter der gegenwärtigen Kirche, 
die ins vierte Jahrhundert zurückreicht, fand man die Über 
reste eines ersten Gotteshauses, das, wie ,es scheint, zur Er 
innerung an die dort in der Nähe erfolgte Landung des Apostels 
Paulus gebaut wurde und das späterhin der größeren Basilika 
Platz machte. Es würde sich also um die erste christliche 
Kirche Italiens handeln. Bei den Ausgrabungen fand man 
auch zahlreiche Gräber, Inschriften und architektonische 
Fragmente. 
Museen. 
(Gestohlene Kunstwerke der Berliner National 
galerie.) Als im vergangenen Sommer die Kunstwerke aus 
der Sammlung Fiedler, die nach dem Testament Konrad 
Fiedlers dem preußischen Staat zufielen, nach Berlin trans 
portiert wurden, kam eine Kiste abhanden, die eine Reihe 
plastischer Werke enthielt. Es befanden sich darin die antike 
Marmorbüste eines römischen Kaisers, zwei Bronzestatuetten, 
die kleine farbige Renaissancebüste eines Knaben und ein
	        
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