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Gruppe VII. Metall - Industrie.
Etwas anders verhält sieh die Sache bei den Schiesswaffen. Hier
ist die Anwendung der Einheitspatrone, der Centralzündung und der
Rückladung mehr und mehr allgemein geworden und sind die verein
fachten Schlossmechanismen, wir möchten sagen die von den Heeren „ab
gelegten“ Hinterlader mehr und mehr den Luxus Waffen zugänglich ge
worden. Einen durch diese Veränderung hervorgerufenen Anhang
bildet die Fabrikation der Munition, der Einheitspatrone, wie sie der
Hinterlader verlangt und ist diese meist von den Zündhütchenfabriken
in die Hand genommen worden. Nur wenige grössere Gewehrfabriken
liefern auch Patronen und Munitionsgegenstände.
Als ganz anderes Gebiet können wir die Fabrikation von Theater-
und Deeorationswaffen bezeichnen, welche durch einige Aussteller ver
treten war und der wir am Schlüsse einige Worte widmen wollen.
Sehen wir zuerst, was uns der Industriepalast an Schusswaffen bietet.
Vereinigte Staaten von Nordamerika. Die 15 Aussteller,
welche von diesem Lande mit Waffen erschienen waren, rangirten aus
nahmslos in Gruppe XVL, so dass sie hier nicht besprochen werden
können. Erwähnt sei jedoch, dass E. Remington & Sons in Ilion,
Newyork, und Sharpe’s Rifle Manufacturing Co. in Hartford,
Connecticut, sich durch Dauerhaftigkeit und Schönheit ihrer Fabrikate
besonders hervorthaten.
England. Der alte wohlbegründete Ruf des englischen Fabri
kates wurde auch diesmal in glänzender Weise bewährt. Die Jagd
gewehre von Alfred Lancaster in London können fast in jeder
Beziehung als tadellos bezeichnet werden. Sorgfältige Behandlung der
einzelnen Theile, praktische Einfachheit des Mechanismus geben ihnen
vor anderen den Vorzug und machen sie zu einer äusserst zuver
lässigen und bequemen Waffe. Auch die Erzeugnisse von Alexander
Henry in Edinburg, von George Ed. Lewis in Birmingham,
James D. Dougall in London und die zu Gruppe XVI. gehörigen von
P. Webley & Son in Birmingham sind zu rühmen. Bei fast allen
zeigte sich eine sorgfältige Bearbeitung der Läufe.
Spanien. Die Vitrinen von Teod. Ybarzabal aus Eibar, von
E. Soldevilla in Madrid und M. Padilla ebenda enthielten eine An
zahl kostbarer Waffen, welche sich durch die reiche Arbeit in das
Gebiet des Kunstgewerbes begaben. In dieser Hinsicht haben wir
ihrer schon in der Besprechung der Section I. rühmend gedacht, in
rein technischer Beziehung boten sie nur geringes Interesse.
Frankreich. Die Ausstellungen von französischen Schiesswaffen
nahmen an dem ganzen Arrangement würdigen Antheil durch die Ele
ganz ihrer Erscheinung. Es waren zwar nur wenig Aussteller erschienen
und befand sich darunter nichts besonders Hervorragendes wie auch