MAK
Seite 60 
Internationale Sammler-Zeitung 
Nr. 8 
Fibel, die sich immer mehr zum prunkvollen Schmuckstück 
ausbildete. Aus der Brillen- und Bogenfibel wurde die reich 
dekorierte Scheiben- und Armbrustfibel. Die Verschlüsse 
weisen die vielartigsten Variationen auf. Ein weiter Sprung 
war von der Fibelform der Bronzezeit zur prunkvollen email- 
und edelsteingeschmückten Gewandnadel des kaiserzeitlichen 
Roms, der Völkerwanderungszeit, der Merovinger- und Karo 
linger-Epoche. Immer mehr finden sich orientalisierende 
Einflüsse im Ornament; wir sehen farbige Bilder von reichen 
Schmuckstücken mit Goldtauschierung und leuchtenden Ein 
satz von Grubenschmelz. 
Dem Knopf, der seinen Vorläufer schoij, in der frühen 
Scheibenfibel hatte, und der sachgemäß einen breiten Raum 
unter den bemerkenswerten Aufschlüssen einnahm, die uns 
der Vortragende bot, fiel in den Verschiedensten Stilperioden 
nicht nur die Aufgabe des Verschlusses, sondern ebenso häufig 
die eines Zierates zu. Jahrhunderte diente er zur Erhöhung 
der plastischen Wirkung des Gewandes und wetteiferte darin 
mit der Schnalle, die ebenfalls schon früh am Gürtel ver 
wendet, in späterer Zeit den Hüten, Strumpfbändern, Schuhen 
und Wehrgehängen eine gleißende Zier wurde. Besondere 
Sorgfalt ließ die prunkvolle Barock- und Rokokozeit dem 
Knopfe angedeihen. der an höfischen und reichen Gewändern 
eine mannigfache Ausgestaltung und Ausschmückung, häufig 
mit edlen Steinen besetzt, erfuhr. 
In der Empirezeit wurde der Knopf mit Seide umsponnen, 
mit der Darstellung von Freundschaftstempeln, Landschaften 
und sinnigen Versen geschmückt, in den großen runden Knöpfen 
scheinen feine Kameen aus Wedgwoodporzellan, Silhouetten 
auf Goldgrund, Miniaturen etc. auf, ja die Vorliebe für Natur 
wissenschaften zeitigte sogar Knöpfe mit natürlichen Käfer- 
und Schmetteriingspräparaten unter Glas. Der Stahlknopf 
mit facettierten Nieten, der Holzknopf mit vergoldeten und 
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geprägten Metallüberzug wich endlich bei der Devise „Gold 
gab ich für Eisen“ dem Eisenfeingußknopf, es entstehen 
Denkmale des Eisengusses um das Jahr 1810 bis 1830 in den 
Gußhütten von Berlin, Gleiwitz etc., die unerreichbare Beispiele 
dieser Kleinkunst darstellen. 
Nach dieser ..Eisenzeit" wurde der Knopf immer mehr 
und mehr-ein Gegenstand fabriksmäßiger Erzeugung, für die 
eine reiche Auswahl von Materialien zur Verfügung stand. 
Eine längere, sehr interessante Erklärung fand dann der 
„Knopf in der Volkstracht“. Hauptsächlich sind < s die Scheide 
münzen der salzburgischen Kirchenfürsten, österreichische 
und bayerische Silberlinge, manchmal sogar Taler, die an die 
ländlichen Westen und Röcke bei Mann und Frau aufgenäht 
wurden und den Reichtum des Besitzers dokumentieren sollten. 
Hier haben sich in gewissen Gegenden bestimmte Formen, 
zum Beispiel die der Renaissance und des Barock erhalten. 
Ein eigenes Kapitel des Vortrages bildeten die Verschlüsse 
der kirchlichen Gewänder, des Pluviales oder Rauchmantels, 
von denen hervorragend schöne Exemplare von der Gotik 
bis zur Biedermeierzeit im Lichtbilde zu sehen waren. Mit der 
modernen Kleidung wird das Gesamtbild des Knopfes immer 
unklarer und verworrener, da gerade die neuere Zeit unter 
dem Mangel an handwerklich gediegener technischer und künst 
lerischer Tradition leidet. 
Die Ausführungen des Hofrates Pachinger wiesen, wie 
der erste Vorstand, Professor Wolter, in seinem Schlußworte 
sagte, überzeugend nach, daß in jedem Gebiete der Kultur 
geschichte ein Stück Menschheitsgeschichte zu finden sei und 
daß es nur des geschulten Auges eines gelehrten Forschers 
bedürfe, um in kurzen Umrissen an der Hand trefflicher Licht 
bilder ein Kulturbild zu beleuchten, das in seiner scheinbaren 
Unwesentlichkeit so häufig sich der Erkenntnis des Altertums 
forschers entzieht. H. R. 
e|1!II!l!llll«l!l!!llliilllillUIDI!ll!lllilfll!l{llir!l!!l!!l!llllil!i|lll ; lliPII!l|l!|lllillllllll!III9l3|i1illll!i!lill!!llillllllllilllllilll 
Die zweite Auktion bei Glückselig & Wärndorfer. 
(Schluß*) 
Für chinesisches Porzellan wurde weiters erzielt: 
Nr. 323, Kumme, vor 1600, K 340; Nr. 324, Vase, vor 1600, 
K 2100; Nr. 325, Teller, vor 1600, K 230; Nr. 326, Schale, 
16. Jh„ K 1200; Nr. 327, Desgl., K 1800; Nr. 328, Reiswärmer, 
16. Jh„ K 1000; Nr. 329, Teekanne, K 400; Nr. 330, Vase, 
chinesisch, K 1900; Nr. 331, Figur, Hanau, 8. bis 9. Jh„ K 7000; 
Nr. 332, Figur, Te huan, vor 1700, K 3200; Nr. 333, Gruppe 
Te huan, um 1700, K 4200; Nr. 334, Schälchen, Kin te tschen, 
K 2000; Nr. 335, Kumme, K 700; Nr. 336, Reisschale, Kin te 
tschen, K 7000; Nr. 337, Schale, Kin te tschen, K 630; Nr. 338, 
F'igur, .Yi hsing, K 11.800; Nr. 339, Vase, Kuan tung, K 3000; 
Nr. 340, Blumentopf, Lueng tin, K 400; Nr. 341, Flasche, 
Kin te tschen, K 1800: Nr. 342, Figur, Yi hsing, K 1000; 
Nr. 343, Flasche, um 1600, K 1700; Nr. 344, Weinkanne, 
vor 1600, K 3000; Nr. 345, Vase, 1670, K 3000; Nr. 346, 
Kuchenschale, um 1700, I< 5000; Nr, 347, Schminkdöschen, 
um 1600, K 1700; Nr. 348, Schale, um 1600, K 360; Nr. 349, 
Schale, zirka 1650, K 600; Nr. 350, Desgl., K 1050; Nr. 351, 
Vase, zirka 1650, K 2100; Nr. 352, Kumme, zirka 1680, K 3200; 
Nr. 353, Schüssel, vor 1700, K 4100; Nr. 354, Teller, vor 1700, 
K 4600; Nr. 355, Figur, vor 1700, K 4900; Nr. 356, Reisschale, 
vor 1700, K 140; Nr. 357, Flasche, 17. Jh., K 570; Nr. 358, 
Blumenvase, 17. Jh., K500; Nr. 359, Flasche, 2. Hälfte 17. Jh., 
Iv 2200; Nr. 360, Vase, vor 1700, K 3700; Nr. 361, Sakeflasche, 
vor 1700, K 2200; Nr, 362, Vase, vor 1700, K 6400; Nr, 363, 
Blumentopf, vor 1700, K 950; Nr. 364, Teller, um 1700, K 700; 
Nr. 365, Schüssel, um 1700, K 2000; Nr. 366, Desgl., K 2500; 
Nr. 367, Schale, um 1700, K 400; Nr. 368, Schale, um 1700, 
K 6400; Nr. 369, Schüssel, um 1700, K 260; Nr. 370, Teller, 
um 1700, K 380; Nr. 371. Desgl., K 2500; Nr. 372, Vase, vor 
* Siehe Nr. 6 und 7 der „Internationalen Sammlerzeitung", 
1700, K 26.000; Nr. 373. Väschen, K 1600; Nr. 374, Schale, 
K 750: Nr. 375, Vase, K 1700; Nr. 376, Tempelgefäß, um 1700, 
K 1800; Nr. 377, Schüssel, um 1700, K 6600; Nr. 378, Blumen 
vase, K 6500; Nr. 379, Wasserbehälter, K5700; Nr. 381, Teller, 
IC 1700; Nr. 382, Riechfläschchen, K 1400; Nr. 383, Blumen 
vase, K 2100; Nr. 384, Teller, IC 1100; Nr. 385, Flasche, K 600; 
Nr. 387, Teekanne, K 320; Nr. 387, Flasche, K 2700; Nr. 388, 
Trinkgefäß K 750; Nr. 389, Teller, K 320; Nr. 390, Teekännchen, 
K 500; Nr. 391, Vase. K 650; Nr. 392, Kumme, IC 1150; Nr. 393, 
Flasche, K 800; Nr. 394, Teeschälchen, IC 400; Nr. 395, Vase, 
K 4000; Nr. 396, Desgl., IC 1250; Nr. 397, Schüssel, IC 12.000; 
Nr. 398, Schälchen, K 500; Nr. 399, Schminkschälchen, K 90; 
Nr. 400, Vase, K 3900; Nr. 401, Zwei Teller, K 750; Nr. 402, 
Buddhas Figur, K 2700; Nr. 403, Blumenbehälter, K 4800; 
Nr. 404, Kumme, IC 80; Nr. 405, Gruppe, um 1800, K 1050; 
Nr. 406, Teller, IC 1400; Nr. 407, Teekännchen, K 300; Nr. 408, 
Blumenvase, IC 460; Nr. 409, Flasche, K 11.600; Nr. 410, 
Schale, K46.00; Nr. 411, Schüssel, K 1600; Nr. 412, Statuette, 
um 1800, K 500; Nr. 413, Flasche, IC 700; Nr. 414, Kumme, 
K 850; Nr. 415, Zwei Schüsseln, K 9700; Nr. 416, Teller, IC 420; 
Nr. 417, Flasche, K 500; Nr. 418, Zwei Vasen, IC 660; Nr. 419,' 
Schüssel, K 650; Nr, 420, Teller, K 720; Nr. 421, Zwei Teller, 
IC 570; Nr. 422, Flasche, K 1350; Nr. 423, Vase, IC 750; Nr. 424, 
Desgl., K 380; Nr. 425, Zwei Vasen, K 1050; Nr. 426, Statuette, 
19. Jh., K 1700; Nr. 427, Schale, IC 500; Nr. 428, Desgl., 
K 670; Nr. 429, Blumenvase, IC 600; Nr. 430, Zwei Teller, 
K 380; Nr. 431, Zwei Teller, IC 300; Nr. 432, Petschaft, K 1450; 
Nr. 433, Desgl., K 850; Nr. 434, Desgl., K 1000. 
Gold, Silber, Messing, Bronze. 
Nr. 435, Deckelkanne, Danziger Beschauzeichen, Marke 
C. S„ K 49.500 ; Nr. 436, Schale, Deutsch, Ende 17. Jh., IC 4100; 
Nr. 437, Zuckerdose, Wiener Beschauzeichen, Meisterzeichen
	        
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