MAK
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Internationale Sammler- Zeitung 
Nr. J 
mit durchgehender Neumierung (Neuinen sind die Noten 
zeichen, in denen die liturgischen Gesänge des Mittelalters 
geschrieben wurden). Der starke Folioband ist in alte, schwere 
Holzdeckel des 14. Jahrhunderts eingebunden. Dieses Missale 
ist von größter Seltenheit und besonders für die Musikgeschichte 
sehr wichtig. Die ältesten Neunienhandschriften stammen aus 
dem 9. Jahrhundert. Der Wert des kostbaren Stückes wird 
auf über M 150.000 geschätzt. 
BR1EFMARKENHA US 
EDUARD HEIM & C° 
gerichtlich beeideter Schatzmeister und Sachverständiger 
WIEN, /., Brandstätte Nr. 3 (Stephansplatz) 
Ältestes Brief markenhaus in Österreich-Ungarn 
Etabliert im Jahre 1865 Fernsprecher 58-71 
EINKAUF - VERKAUF - . TAUSCH 
NUMISMATIK. 
(Eine berühmte Münzensammlung unter dem 
Hammer.) Eine der größten und bedeutendsten Sammlungen 
von mittelalterlichen Münzen, die des bekannten Numismatikers 
Dr. Emil Bahrfeldt, kommt demnächst unter den Hammer. 
Die Sammlung stellt eine durch 60 Jahre geförderte Lebens 
arbeit dar, die einen vorzüglichen Überblick über das gesamte 
mittelalterliche Münzgebiet gewährt. Obwohl alle Teile Deutsch 
lands und auch das Ausland gut vertreten sind, glänzen doch 
in erster Linie Obersachsen und Niedersachsen mit ihren 
Münzerzeugnissen. Besonders hervorzuheben sind die in solcher 
V ollständigkeit Seltenen Reihen der Denare aus der sächsischen 
und fränkischen Kaiserzeit und die prunkvollen künstlerischen 
Brakteaten. Unter den letzteren sei nur ein Hauptstück, 
ein Unikum der mährischen Geschichte, erwähnt, nämlich 
der Brakteat des Wenden-Ivnäs Jokza von Köpnick, der sich 
uns gepanzert und mit den Insignien des Christentums ver 
sehen vorstellt. 
(Das sächsische Porzellangeld.) Aus Dresden wird 
uns berichtet: Um das sächsische Porzellangeld, das voraus 
sichtlich nach Neujahr zur Ausgabe gelangt, wird sich allem 
Anscheine nach ein sehr lebhafter Kampf entspinnen, an dem 
sich nicht nur die deutschen, sondern auch die amerikanischen 
Sammler mit großem Eifer beteiligen werden. Sowohl beim 
sächsischen Finanzministerium als auch bei der Direktion der 
Porzellanmanufaktur in Meißen sind ganze Stöße von Bi'iefcn 
und Telegrammen eingetroffen, in denen Bestellungen auf 
Porzellangeld gemacht werden. Einzelne Liebhaber haben gleich 
für M 20.000 bis M 30.000 Porzellangeld verlangt und die 
sofortige Vorausbezahlung angeboten. Interessant ist, daß 
namentlich die Amerikaner nicht nur das entsprechende Bar- 
1 gcld, sondern nebenher noch Weizen usd sonstige Lebens 
mittel, ferner Schuhe und Kleiderstoffe alsTIezahlung anbieten. 
Leider vermag das sächsische Finanzministerium als solches 
nicht auf die an sich verlockenden Anerbietungen einzugehen, 
und es wird daher den deutschen Privatleuten, denen es ge 
lingen wird, einen Satz Meißner Porzellangeld zu erlangen, 
überlassen bleiben müssen, in einen Tauschverkehr mit den 
amerikanischen Sammlern einzutreten. Die neu in Verkehr 
zu bringenden Stücke werden sämtlioh die Jahreszahl 1921 
tragen. Da die Kosten der Herstellung der Münzen ifnmerhin 
nicht unerheblich sind, hat das sächsische Finanzministerium 
beschlossen, 25 Prozent der zu prägenden Münzen der Manu 
faktur zum Originalpreis zu belassen, damit sie von dort aus 
zur Deckung der Unkosten mit geringem Aufgeld an Lieb 
haber verkauft werden können. 
(Notgeld.) An Neuheiten werden gemeldet: Hofkirchen 
(30, 50, 75, 90 h); Kindberg (30, 50, 75, 90 h); 
Schardenberg (30, 50, 75, 90 h); Unterwald (30, 50, 
75, 90 h) und Telfs (10, 30, 50, 60, 75, 95 h, zehn 
Serien). 
PHILATELIE. 
(Schwedische Jubiläumsmarken.) Zum 300jährigen 
Bestehen der schwedischen Staatspost sind von der schwedi 
schen Postverwaltung Freimarken mit dem Bilde, des Königs 
Gustav Adolf und den Jahreszahlen 1620 und 1920 am 
Rande herausgegeben worden. 
(Gedenkmarken.) Brasilien hat aus Anlaß des Be 
suches des Königs Albert von Belgien eine Gedenkmarke 
zu 100 Reis ausgegeben, die die Porträts des Königs und 
des Präsidenten der Republik zeigen. — Anläßlich seiner 
ersten Volkszählung hat. Japan zwei Gedenkmarken zu lfj 
und 3 Sen erscheinen lassen. 
G. H. KOELZn 5pezialhaus 
für Briefmarken und Briefmarken>HIben 
Einkauf Uerkauf 
UJien, 1. ßez., Herrengasse Dr. 5 
(nächst öer Hofburg) 
VERSCHIEDENES. 
(Sammlers Abschied.) Regierungsrat v. Höfken, 
einer der bekanntesten österreichischen Kunstschriftsteller und 
Sammler, zeigt seinen Freunden die Übersiedlung von seinem 
langjährigen Wohnsitz Perchtoldsdorf nach Wien (XVIII.j v 
Anastasius Grün-Straße 35) in launiger Weise mittelst einer 
Karte an, die bald selbst einen gesuchten Sammelgegen 
stand bilden dürfte. In Silhouettenmanier ist darauf der Aus 
zug der Familie mit allem, was da kreucht und fleucht, fest 
gehalten. An der Spitze Höfken selbst mit einem Georgsritter, 
wohl eine Anspielung auf seine Vorliebe'für Votivgegenstände. 
Es folgen die Hausfrau nnt einem Obstkorb, die kleine E a 
mit der Musikmappe, dann ein Wagen, vollbeladen mit 
Büchern, auf dem ein Hahn thront. Die Aufschrift lautet: 
Graphik, Volkskunde usw. Den lustigen Zug beschließt das 
Gesinde mit den Attributen,seiner Würde und die unentbehr 
liche Ziege. Der Gemeinde Perchtoldsdorf hat Regierungsrät 
v. Höfken als Gastgeschenk ein hübsch ansgestattetes Büch 
lein gewidmet, das alles'getreulich verzeichnet, was sich auf 
die Geschichte und das soziale Leben des Ortes bezieht. Der 
erste Abschnitt bringt eine übersichtliche Zusammenstellung 
aller selbständigen Druckschriften über Perchtoldsdorf von 
1683 bis heute, im zweiten sind Medaillen und Abzeichen 
registriert, die sich auf Vereinigungen, Veranstaltungen usw. 
beziehen, im dritten endlich werden die Kassen- und „Schatz“- 
scheine des Ortes behandelt. Ein weinroter Kassenschein auf 
10 h ist im Original eingeklebl. In seiner prägnanten Kürze 
ist das Schriftchen, das leider nur in 100 numerierten Sonder- 
i 
: 
: 
i 
aufe Brillanten 
speziell 
|[ 
ferner Perlenschnüre, Smaragde, 
Saphire und antiken Schmuck 
jeder Art, Porzellan etc. 
KARL POLITZER 
Wien, I., Lobkowitzplatz 1. 
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