MAK
Seite 18 
Internationale Sammler-Zeitung 
Nr. 2 
NUMISMATIK. 
(Versteigerung.) Am 1. Feb uar veranstaltet Rudolf 
Kube in Berlin eine Versteigerung, bei der eine reich 
haltige Allgeme n ammlun . von Talern, Medaillen u nd großen 
G ldstücken sowie dtr Saganer Groschenfund (15. und 
16. Jahrhundert) unter den Hammer kommt. 
(Münzenfund.) Bei Ausschachtungsarbeiten in Wester- 
capeln (Regierungsbezirk Münster, Westfalen) winde ein 
eisenförmiges Tongefäß mit 37 römischen Goldmünzen ge 
funden. 
□□□□□□□□□□□cnDnnoDDiDiDnaaaGaaanonnnnanon 
□ G. H. KOELZn 5pezialhau5 □ 
□ für Briefmarken unö Brief mnrtten.Rlben □ 
□ Einkauf Uerkauf 
□ □ 
g UJien, I. Bez., Herrengnsse Dr. 5 g 
□ (nächst äer Hofburg) □ 
□ □ 
dddl □□□□□□□□□□□□□□□□! 
PHILATELIE. 
(Eine B a u f on ds-M ..r ke.) Der Bun’esminister für 
soziale Verwaltung Dr. Resch kündi t die Herausgabe einer 
Briefmari e an, die nur einen Monat Gültigkeit haben und 
deren Erträgnis zur Förderung der Bautätigkeit in Öste, reich 
.dienen soll. 
(Neue österreichische Marken.) Die bevorstehende 
Erhöhung der Posttarife in Österreich bedingt die Herstellung 
neuer Marken, die in Gemäßheit der Bestimmungen des 
Friedensvertrages nicht mehr den Aufdruck „Deutschöster 
reich“, sondern schlechtweg „Österreich" tragen werden. 
Von der Ausschreibung eines öffentlichen Wettbewerbes 
wird Umgang genommen werden, da man mit derlei Kon 
kurrenzen sowohl hier als auch in Deutschland schlechte Er 
fahrungen gemacht hat. Man beabsichtigt diesmal, bloß ein 
halbes Dutzend Künstler zu einem Wettbewerb einzuladen: 
die Entscheidung wird das Handelsministerium im Einver 
nehmen mit dem Unterrichtsministerium treffen, das die für 
die Konkurrenz in Betracht kommenden Künstler auch Vor 
schlägen wird. 
3 
I 
| 
1 
« 
aufe Brillanten 
speziell 
mr 
•••••••••• •••• mnnn:m 
ferner PerSenschniire, Smaragde, 
Saphire und antiken Schmuck 
jeder Art, Porzellan etc. 
KARL POLITZER 
Wien, I., Lobkowitzplatz 1. 
: 
: 
•••• 
VERSCHIEDENES. 
(Tod bekannter Sammler.) In Wien starb der 
Börsenrat Robert Kolisch, der als passionierter Sammler 
von Bildern und Kunstgegenständen bekannt war. In seinem 
Nachlaß dürfte sich manches inteiessante Stück vorfinden. 
(Die Kunstschätze des Stiftes Nonnber^,) 
Vor Jahresfrist hat, wie damals von uns ' gemeldet, das 
Stift Nonnberg bei Salzburg einen in seinem Besitz befind 
lichen kostbaren flämischen Gobelin „Judith und Holofernes" 
darstellend, an einen Wiener Antiquitätenhändler zu ver 
äußern gesucht. Damals wurde der Verkauf verhindert und 
das Kunstwerk blieb im Besitz des -Stiftes. Nun erfährt das 
.Salzburger Volksblatt“, daß das Stift jetzt allerdings mit 
Zustimmung der Landesregierung Salzburg, des Ministerrates 
und des Staatsdenkmalamtes in Wien den Gobelin um mehrere 
Millionen Kronen nach Spanien verkauft hat. Die Kunst 
behörden haben die Zustimmung erteilt, weil der Gobelin 
weder für das Stift oder die Stadt Salzburg, noch für Öster 
reich lokalhistorisches oder künstlerisches Interesse besitzt. 
Zugleich damit wird mitgeteilt, daß in letzter Zeit eine Reihe 
von heimlichen Verkäufen von Kunstwerken in Salzburg 
stattgefunden haben. So spricht man von wertvollen Holz 
plastiken, einem mittelalterlichen Bogen, dessen Wert allein 
eine Million beträgt, von romanischen Portalen und auch 
von dem berühmten Altargemälde in Großgmain, die zu Geld 
gemacht worden sein sollen. 
(Verhaftung des Kunsthändlers Ruß.) Der In 
haber des Kunstsalons Ruß in Wien, Josef Anton Ruß, ist 
auf Grund einer Anzeige des Tischlermeisters Hans Cihal in 
Spitz an der Donau wegen Betruges verhaftet worden. Cihal 
hatte während des Krieges, nach dem Abfall Italiens vom 
Dreibund, eine Zimmereinrichtung hergestellt, die er das 
„Zweibundzimmer" nannte, weil in diesen Einrichtungs 
gegenständen außer anderen kunstvollen Einlegearbeiten 
auch Bilder des Kaisers Franz Josef und des Kaisers Wilhelm 
eingelassen waren, während das Bild des Königs von Italien 
sich nur auf dem Grunde eines wenig sichtbaren Einrichtungs 
stückes befand. Diese Einrichtung, die damals mit 100.000 K 
bewertet wurde, heute aber von Fachleuten auf eine Million 
geschätzt wird, hat Ruß übernommen, um sie in seinen Aus 
stellungsräumen auf dem Bacherplatz auszustellen. Zwischen 
dem Kunsthändler und Cihal wurde diesbezüglich ein Ge 
schäftsvertrag abgeschlossen, der dem Tischler das Eigentums 
recht sicherte und verschiedene andere Abmachungen enthielt, 
durch welche das Interesse des Tischlers gewahrt -werden 
sollte. Nach einiger Zeit aber erklärte Ruß, daß das sogenannte 
Zweibundzimmer und andere kunstgewerbliche Gegenstände, 
die ihm Cihal hergestellt hatte, Eigentum der A. R.-Werke 
seien, und daß der Tischler gar kein Anrecht darauf besitze. 
Er wies einen diesbezüglichen Geschäftsvertrag vor, den aber 
der Tischlermeister als gefälscht bezeichnete. 
ST. LUKAS- VERSTEIGERUNGEN IN WIEN. 
Die Galerie St. Lukas in Wien tritt in die Reihe der 
Kunstauktionsfirmen. Unter dem Namen, der ihr rasch zu 
einer außerordentlichen Popularität in der Welt der Kunst 
freunde und Sammler verholfen hat, beabsichtigt sie fortan 
Kunst versteiger ungen abzuhalten, die sich auf dem Niveau 
der großen internationalen Veranstaltungen dieser Art be 
wegen sollen. Die erste dieser Auktionen ist bereits für Mitte 
Februar in Aussicht genommen; fünf weitere werden ihr 
in angemessenen Abständen folgen. Man kann sich denken, 
daß man nicht so ohne weiters ein so reiches Programm auf 
stellt: in der Tat hat die St. Lukas-Galerie von langer Hand 
Vorbereitungen getroffen, um wohlgerüstet auf dem Plan zu 
erscheinen. Sie hat sich, wie Wir hören, eine Anzahl von großen 
Sammlungen gesichert, die sie entsprechend auf die sechs 
geplanten Auktionen verteilen will. 
Die erste Versteigerung wird eine Art Sonderauktion 
sein, indem sie fast ausschließlich Gemälde bringen wird, 
in erster Linie solche alter berühmter Meister, die bekanntlich 
von jeher eine Spezialität der Galerie St. Lukas bildeten. 
Daneben erstklassige Bilder späterer Epochen und einige 
erlesene Kunstgegenstände. 
Den Rahmen für die St. Lukas-Versteigerungen wird 
der stilvolle Altdeutsche Saal des Künstlerhauses 
(Eingang I., Giselastraße 6) abgeben, der von den Ausstellungen 
der Künstlergenossenschaft her wohl in bester Erinnerung 
steht. ;.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.