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Internationale Sammler-Zeitung
Nr. 2
NUMISMATIK.
(Versteigerung.) Am 1. Feb uar veranstaltet Rudolf
Kube in Berlin eine Versteigerung, bei der eine reich
haltige Allgeme n ammlun . von Talern, Medaillen u nd großen
G ldstücken sowie dtr Saganer Groschenfund (15. und
16. Jahrhundert) unter den Hammer kommt.
(Münzenfund.) Bei Ausschachtungsarbeiten in Wester-
capeln (Regierungsbezirk Münster, Westfalen) winde ein
eisenförmiges Tongefäß mit 37 römischen Goldmünzen ge
funden.
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□ G. H. KOELZn 5pezialhau5 □
□ für Briefmarken unö Brief mnrtten.Rlben □
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PHILATELIE.
(Eine B a u f on ds-M ..r ke.) Der Bun’esminister für
soziale Verwaltung Dr. Resch kündi t die Herausgabe einer
Briefmari e an, die nur einen Monat Gültigkeit haben und
deren Erträgnis zur Förderung der Bautätigkeit in Öste, reich
.dienen soll.
(Neue österreichische Marken.) Die bevorstehende
Erhöhung der Posttarife in Österreich bedingt die Herstellung
neuer Marken, die in Gemäßheit der Bestimmungen des
Friedensvertrages nicht mehr den Aufdruck „Deutschöster
reich“, sondern schlechtweg „Österreich" tragen werden.
Von der Ausschreibung eines öffentlichen Wettbewerbes
wird Umgang genommen werden, da man mit derlei Kon
kurrenzen sowohl hier als auch in Deutschland schlechte Er
fahrungen gemacht hat. Man beabsichtigt diesmal, bloß ein
halbes Dutzend Künstler zu einem Wettbewerb einzuladen:
die Entscheidung wird das Handelsministerium im Einver
nehmen mit dem Unterrichtsministerium treffen, das die für
die Konkurrenz in Betracht kommenden Künstler auch Vor
schlägen wird.
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aufe Brillanten
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ferner PerSenschniire, Smaragde,
Saphire und antiken Schmuck
jeder Art, Porzellan etc.
KARL POLITZER
Wien, I., Lobkowitzplatz 1.
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VERSCHIEDENES.
(Tod bekannter Sammler.) In Wien starb der
Börsenrat Robert Kolisch, der als passionierter Sammler
von Bildern und Kunstgegenständen bekannt war. In seinem
Nachlaß dürfte sich manches inteiessante Stück vorfinden.
(Die Kunstschätze des Stiftes Nonnber^,)
Vor Jahresfrist hat, wie damals von uns ' gemeldet, das
Stift Nonnberg bei Salzburg einen in seinem Besitz befind
lichen kostbaren flämischen Gobelin „Judith und Holofernes"
darstellend, an einen Wiener Antiquitätenhändler zu ver
äußern gesucht. Damals wurde der Verkauf verhindert und
das Kunstwerk blieb im Besitz des -Stiftes. Nun erfährt das
.Salzburger Volksblatt“, daß das Stift jetzt allerdings mit
Zustimmung der Landesregierung Salzburg, des Ministerrates
und des Staatsdenkmalamtes in Wien den Gobelin um mehrere
Millionen Kronen nach Spanien verkauft hat. Die Kunst
behörden haben die Zustimmung erteilt, weil der Gobelin
weder für das Stift oder die Stadt Salzburg, noch für Öster
reich lokalhistorisches oder künstlerisches Interesse besitzt.
Zugleich damit wird mitgeteilt, daß in letzter Zeit eine Reihe
von heimlichen Verkäufen von Kunstwerken in Salzburg
stattgefunden haben. So spricht man von wertvollen Holz
plastiken, einem mittelalterlichen Bogen, dessen Wert allein
eine Million beträgt, von romanischen Portalen und auch
von dem berühmten Altargemälde in Großgmain, die zu Geld
gemacht worden sein sollen.
(Verhaftung des Kunsthändlers Ruß.) Der In
haber des Kunstsalons Ruß in Wien, Josef Anton Ruß, ist
auf Grund einer Anzeige des Tischlermeisters Hans Cihal in
Spitz an der Donau wegen Betruges verhaftet worden. Cihal
hatte während des Krieges, nach dem Abfall Italiens vom
Dreibund, eine Zimmereinrichtung hergestellt, die er das
„Zweibundzimmer" nannte, weil in diesen Einrichtungs
gegenständen außer anderen kunstvollen Einlegearbeiten
auch Bilder des Kaisers Franz Josef und des Kaisers Wilhelm
eingelassen waren, während das Bild des Königs von Italien
sich nur auf dem Grunde eines wenig sichtbaren Einrichtungs
stückes befand. Diese Einrichtung, die damals mit 100.000 K
bewertet wurde, heute aber von Fachleuten auf eine Million
geschätzt wird, hat Ruß übernommen, um sie in seinen Aus
stellungsräumen auf dem Bacherplatz auszustellen. Zwischen
dem Kunsthändler und Cihal wurde diesbezüglich ein Ge
schäftsvertrag abgeschlossen, der dem Tischler das Eigentums
recht sicherte und verschiedene andere Abmachungen enthielt,
durch welche das Interesse des Tischlers gewahrt -werden
sollte. Nach einiger Zeit aber erklärte Ruß, daß das sogenannte
Zweibundzimmer und andere kunstgewerbliche Gegenstände,
die ihm Cihal hergestellt hatte, Eigentum der A. R.-Werke
seien, und daß der Tischler gar kein Anrecht darauf besitze.
Er wies einen diesbezüglichen Geschäftsvertrag vor, den aber
der Tischlermeister als gefälscht bezeichnete.
ST. LUKAS- VERSTEIGERUNGEN IN WIEN.
Die Galerie St. Lukas in Wien tritt in die Reihe der
Kunstauktionsfirmen. Unter dem Namen, der ihr rasch zu
einer außerordentlichen Popularität in der Welt der Kunst
freunde und Sammler verholfen hat, beabsichtigt sie fortan
Kunst versteiger ungen abzuhalten, die sich auf dem Niveau
der großen internationalen Veranstaltungen dieser Art be
wegen sollen. Die erste dieser Auktionen ist bereits für Mitte
Februar in Aussicht genommen; fünf weitere werden ihr
in angemessenen Abständen folgen. Man kann sich denken,
daß man nicht so ohne weiters ein so reiches Programm auf
stellt: in der Tat hat die St. Lukas-Galerie von langer Hand
Vorbereitungen getroffen, um wohlgerüstet auf dem Plan zu
erscheinen. Sie hat sich, wie Wir hören, eine Anzahl von großen
Sammlungen gesichert, die sie entsprechend auf die sechs
geplanten Auktionen verteilen will.
Die erste Versteigerung wird eine Art Sonderauktion
sein, indem sie fast ausschließlich Gemälde bringen wird,
in erster Linie solche alter berühmter Meister, die bekanntlich
von jeher eine Spezialität der Galerie St. Lukas bildeten.
Daneben erstklassige Bilder späterer Epochen und einige
erlesene Kunstgegenstände.
Den Rahmen für die St. Lukas-Versteigerungen wird
der stilvolle Altdeutsche Saal des Künstlerhauses
(Eingang I., Giselastraße 6) abgeben, der von den Ausstellungen
der Künstlergenossenschaft her wohl in bester Erinnerung
steht. ;.